Erstes Probereiten für Reitbeteiligung?
Hallo, Ich habe diese Woche mein erstes Probereiten für eine Reitbeteiligung und wollte fragen was ich da machen muss bzw was von mir erwartet wird. Wäre es auch komisch wenn ich eine Freundin von mir mitnehme? (mein vater kommt auch schon mit) Muss ich auf etwas achten beim reiten oder danach? Was für fragen sollte ich der besitzerin stellen? LG
7 Antworten
Hallo, ich hatte bisher schon mehrere Reitbeteiligungen und natürlich ist man immer aufgeregt vor soetwas aber ein PROBEreiten ist KEIN Vorreiten, wie auf einem Turnier. Natürlich sollst du auch deine Stärken präsentieren, aber du guckst beim Probereiten definitiv erstmal danach, ob das Pferd denn für dich in Frage kommt. Wenn dies der Fall ist, ergibt es trotzdem keinen Sinn sich zu verstellen oder besonders toll zu reiten, wenn das eben nicht immer so ist. Du verbringst im Idealfall Jahre mit Pferd und Besitzerin und das schlimmste was passieren kann ist definitiv, dass sie dich nach ein paar Wochen rausschmeißt, weil du das Pferd nicht vernünftig arbeitest (also nicht so Vorreitemäßig wie am Tag des Probereiten) oder dass du merkst, dass das Pferd doch nicht so "dein Ding ist" (um es mal direkt zu vormulieren). Der Besitzer muss am Tag des Probereiten merken, auf was er sich mit dir "einlässt" und du natürlich genauso! Bis ich meine Reitbeteiligung gefunden habe, vergingen viele Probereiten, wobei ich in den meisten Fällen abgesagt habe, da ich eben gemerkt habe, dass es nicht so passt und ich so definitiv keine Jahre verbringen möchte. Das muss nicht immer am Pferd liegen, das Verhältnis zur Besitzerin ist mir eigentlich noch wichtiger. klingt doof, ich weiß, aber wenn du mal überlegst, dass alles was du tust der Besitzerin passen muss, da es ihr Pferd ist... Wenn ich mir jetzt vorstelle eine Besitzerin zu haben, die ständig meckert (sei jetzt mal da hingestellt warum), habe ich absolut keinen Spaß mehr am reiten!
Also sei du selbst beim Probereiten und sage der Besitzerin auch, wenn dir etwas gar nicht passt, denn damit muss sie ja dann rechnen, sowie du mit ihrer Reaktion darauf klarkommen musst.
An Fragen ist es wichtig, dass du weißt, ob das Pferd gesund ist, aber wenn ist eine gute Besitzerin ist, dann wird sie dir das definitiv auch von sich aus sagen und sonst haben sich die Fragen bei mir immer noch so ergeben :)
Viel Glück, liebe Grüße und Kopf hoch, auch wenn's nicht passen sollte, denn ich zB. bin seeeehr froh, dass ich zu den Pferden, die davor waren "nein" gesagt habe, da ich jetzt "meinen Traum von allen Seiten erfüllt habe" ❤
Ja das mit der Besitzerin ist ein Punkt der mich auch sehr sehr wichtig ist. Vielen dank für deine Antwort! :)
Mir selbst wäre es egal wen Du mitbringst wenn die Leute eine gute Gesinnung haben und nicht dazwischenquatschen. Worauf Du achten solltest ist das Handwerk an sich.
Was macht man so beim Reiten? Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichtung, Versammlung.
Bis 4 solltest Du beim Vorreiten kommen, das sollte man sehen, bis 3 ginge aber auch.
Ich verlange nichts, nur erkennbare Bemühungen sich überhaupt damit auseinanderzusetzen. Dabei weigern sich ja schon die meisten.
Dennoch, nicht ungewöhnlich zwischen 15 und 18 die genau das zu tun. Sie bekommen auch Geld dafür.
Rb ohne Ausgaben, das ist doch was!
Wer kann, was du verlangst, kann sich die Pferde aussuchen und Geld verlangen.
Den Vater mitzunehmen ist prima - aber lass die Freundin weg!
Mach Dir am besten gar keine Gedanken vorher, was da erwartet wird. Das ist bei jedem Besitzer anders. Ausser, dass du ehrlich bist. Man wird dir ja sagen, was man von Dir erwartet, und du mußt eben abschatzen, ob Du Die das zuraust und auch wirklich möchtest.
Sag offen und ehrlich, was Du kannst, was Du möchtest, und wo Du noch zu lernen hast. Wenn sichergestellt ist, dass die Zusammenarbeit ohne Gefahr fur Dich und das Pferd denkbar ist, geht es meist nur noch um reine Sympathie und die Modalitäten ( also wann du immer kommen sollst, was Deine Aufgaben sind, und ob du was bezahlen mußt).
Dafür ist ja auch dein Papa dabei, um abzuschätzen, ob das auch für Euch alles in Ordnung geht.
Ich sehe das jetzt mal aus der Sicht einer Besitzerin! Habe selbst eine Reitbeteiligung für meine Hafistute.
Auf diese Dinge lege ich z.B. wert.
- Wichtig ist mir Ehrlichkeit. Ich möchte mir sicher sein das wenn es Probleme gibt, auch wenn's die Reitbeteiligung verbockt hat mit mir darüber ehrlich spricht und zu Fehlern steht. Fehler können passieren, sind ja auch nur Menschen.
- Ich höre es gerne wenn man sich über das Pferd erkundigt, bereits bevor man in die Box geht. Man weis ja nicht ob z.B. das Pferd ein Beißer ist oder gerne mal schubst usw. Das zeigt mir, das derjenige Vorrausdenkt, mitdenkt, sich Vorbereitet und dessen bewusst ist das es auch Probleme geben könnte. Also nicht all zu naiv an die Sache geht. Es zeigt auch von Interesse.
- Wenn Dinge unklar sind, von Anfang an fragen. Das ist ein Zeichen das sie sich bemüht um alles richtig zu machen.
- Nicht zu übereifrig. Sondern mit Ruhe zum Pferd gehen. Box aufmachen erstmal streicheln, mit dem Pferd reden. Aber nicht gleich Leckerlis rein schieben. Ich persönlich mag es nicht wenn morzmässig Leckerlis gefüttert werden. Bei mir bekommen die Pferde eigentlich nur Leckerlis als Belohnung. Außerdem kann dies zu einem Problem führen. Das das Pferd noch mehr will und nur an Dir rum zupft.
- Der Umgang mit meinem Zubehör. Es freut mich wenn man z.B. mein Putzzeug wieder sauber macht. Sind viele Haare an den Bürsten, die mal schnell noch raus macht. Den Sattel usw gut behandelt und nicht an jeder Ecke damit hängen bleibt oder irgendwo an Boden legt. Meine Sättel z.B. Sind Maßangefertigt. Haben Schweine viel Geld gekostet (3000 €) hab da richtig drauf sparen müssen und da stinkt mir jeder Kratzer :( 100% vermeiden kann man dies natürlich nicht. Aber ich verlange auf zu passen.
- Ich möchte auch nur das Sie das reitet was sie kann. Und nicht den "Profi" raus hängen lässt und zuviel von sich erwartet. Ist man ein guter Reiter, auch nicht von Anfang an alles geben. Langsam anfangen schließlich mußt Du Dich auch erstmal vorran tasten wie weit das Pferd eigentlich ist und was es kann. Du kennst das Pferd ja nicht und somit kann man Probleme evtl vermeiden. Klappt etwas nicht, noch 1-2x versuchen und dann erkundigen ob das Pferd dort allgemein Probleme damit hat oder nicht.
Ich reite S Dressur, jetzt nicht auf meinen Pferden sondern einer Bekannten also jetzt nicht perfekt, aber ich möchte lernen und gefördert werden. Das würde ich aber nie von jemandem erwarten, aber wenn jemand bis an seine Grenzen geht und der Wille da ist das man weiter kommen möchte finde ich auch gut. Vorausgesetzt das Pferd ist soweit fit und auch dementsprechend Ausgebildet! Aber nicht mit dem Ehrgeiz übertreiben, so ein Mittelding ist gut. Soll ja Spaß machen ;)
- Nun das wichtigste, der Umgang mit dem Pferd! Ich verlange das meine Tiere mit Herz behandelt werden. Jetzt nicht verhätscheln sondern schon zurecht weisen, aber man sie mit Respekt behandelt. Und nicht nur als Gebrauchsgegenstand. Sich um das wohle des Pferdes zu kümmern und keinen Schmerz oder Leid zu fügt.
Ich verlange nicht von meiner Reitbeteiligung perfektes reiten. Sicher im Sattel sitzen mit ruhigen Beinen und Händen reicht mir. Wünschenswert wäre auch das Interesse an Reitunterricht. Auch wenn's nur ne Stunde alle 2 Wochen sind.
Freundin Zuhause lassen! Du solltest so weit selbständig genug sein.
So war jetzt ein langer Text, aber vielleicht hilft's bissi ;)
Und wenn nervös bist, brauchst keine vorgetäuschte Coolnes präsentieren! Ist ganz normal, sowas sehe ich als Vorfreude und Hoffnung das man die Reitbeteiligung bekommt :)
Viel Spaß :)
Ich als Besitzerin fände es störend wenn da zu viele Menschen dabei sind. Dein Papa ist natürlich in Ordnung, aber die Freundin würde ich eher nicht mitnehmen.
Ansonsten mach dir nicht zu viele Gedanken, es ist ja schließlich ein erstes Kennenlernen für beide Seiten und kein Casting ;-)
Überleg dir vorher genau was du gerne möchtest und auf was du als RB Wert legst. Möchtest du mit/ohne Unterricht reiten, welche Disziplinen kannst/möchtest du reiten, wie oft kannst du kommen, kannst du Zusatzarbeiten wie Schmied etc. übernehmen oder eher nicht, wobei brauchst du evtl. noch Hilfe (z.B. korrektes Longieren etc.) usw.
Nimm dir beim Reiten nicht zu viel vor, schau einfach nur ob du dich auf dem Pferd wohl fühlst und dir zutraust es auch alleine zu reiten. Du musst da keine Lektionen zeigen oder ähnliches, normalerweise legt man da als Besitzer mehr wert auf einen fairen Umgang, eine saubere Hilfengebung und darauf dass die Chemie zwischeneinander einfach stimmt. Wenn du merkst dass etwas nicht gleich klappt oder dir unsicher bist dann frag ruhig nach - das zeigt dass du dir Mühe gibst.
Frag ruhig auch nach ob das Pferd irgendwelche Einschränkungen hat, heißt ob es alles machen darf (Springen, Gelände, etc.).
Ich persönlich treffe mich z.B. auch gerne regelmäßig mit meinen RBs und arbeite dann zusammen mit ihnen mit unseren Pferden - dabei können Fragen geklärt werden oder wir probieren einfach mal was Neues auf. Je nachdem wie die Besitzerin Zeit hat wäre das vielleicht auch noch eine Idee. Gerade am Anfang solltest du darauf achten dass sie schon noch ein paar Mal Zeit für dich nimmt und dich noch etwas begleitet bis du und das Pferd euch besser kennt.
Im Endeffekt wirst du von selbst merken ob die Chemie zwischen euch dreien passt oder nicht. Hör da einfach auf dein Bauchgefühl und nimm keine RB an wo du dich nicht wohlfühlst, schließlich möchtest du ja bestimmt dauerhaft glücklich sein :)
Viel Spaß!
stopp, hatte mich verzählt. Ich dachte, du verlangst die ganze Skala.