Erst gemeine Frage: gender Paygap?
Wenn Frauen doch weniger verdienen (aus welchen Gründen auch immer) und die selbe Arbeit leisten können, warum stellen Unternehmen dann nicht mehr Frauen (=billigere Arbeitskräfte, die selbe Arbeit leisten) ein.
Die Frage ist ernst gemeint, also bin ernst gemeinte Antworten
5 Antworten
Das Problem ist, dass bei Frauen im Allgemeinen die Ausfallwahrscheinlichkeit und -häufigkeit höher und die Flexibilität geringer ist als bei Männern.
Eine Frau im gebärfähigen Alter kann jederzeit schwanger werden. Dann fällt sie für 2 Jahre aus, der Betrieb kann die Stelle aber nicht dauerhaft nachbesetzen sondern muss für diese 2 Jahre eine vorübergehende Karenzvertretung suchen, was insbesondere in Berufen, die sehr spezielle Qualifikationen erfordern, äußerst schwierig ist.
Für eine Frau, die bereits Kinder hat, stehen diese immer an erster Stelle. Was natürlich gut für die Kinder ist, für den Betrieb aber weniger. Hier mal früher gehen weil man niemanden hat der auf die Kinder aufpasst, da mal einen Tag daheim bleiben weil ein Kind krank ist, dort mal plötzlich weg müssen weil ein Kind von der Schule geholt werden muss, der Urlaub muss genau da und da sein weil da die Kinder Ferien haben... In nicht wenigen Betrieben richtet sich quasi alles danach, wann die Mütter gerade Zeit haben zu arbeiten.
Deshalb bevorzugen es viele Arbeitgeber, wichtige, unentbehrliche und schwer nachzubesetzende Positionen mit Männern zu besetzen, und das sind halt meistens auch die Stellen, die am besten bezahlt sind.
Aufgrund der Befürchtung, dass sie schwanger werden könnten und dann lange ausfallen oder dass sie wegen Kindern ständig freinehmen müssen. Dazu wurde durch Forschungen belegt, dass man Frauen weniger zutraut als Männern.
Zusätzlich kommt hinzu, dass Frauen oft so erzogen wurden, nicht anzugeben, sich nicht in den Mittelpunkt zu drängen u.ä. - und wenn sie es tun, wirkt es gesellschaftlich sehr schnell zickig, "schwierig" und ähnlich unsympathisches. Das macht es bei Bewerbungen schwieriger.
Da es in den meisten Branchen Tariflöhne gibt, gibt es real auch keinen Unterschied in der Bezahlung. Realativ gesehen entsehen Unterschiede duch weniger Berufserfahrung aufgrund Elternzeiten und Teilzeit-Arbeit. Zudem machne Männer oft Arbeiten die schwerer oder schmutziger sind und diese sind dann auch meist besser bezahlt. Auch in der geleisteten Stundenzahl gibt es manchmal Unterscheide. Das führt daann dazu dass es so wahrgenommen wird als würden Männer besser bezahlt werden, wobei es in Wahrheit an Qualifikation und Leistung liegt.
In manchen Branchen sind Frauen gefragter als Männer und verdienen das sogar mehr als Männer weil diese dort bessere Leistungen/Ergebnisse erbringen.
Also in allen Betrieben in denen ich die letzten 50 Jahre gearbeitet hatte, war es Usus, dass Frauen und Männer in derselben Position auch dasselbe Einkommen hatten.
Das bezieht sich auf einfache und mittlere Positionen.
Andere Vergleichsmöglichkeiten habe ich nicht.
Das war ja ohnehin meist tariflich geregelt.
Allerdings weiß ich noch aus meiner Schulzeit und mitverfolgten Gesprächen der 'Erwachsenen, dass es einige Jahre früher noch anders war.
Da fielen noch Aussagen wie:
"Das ist aber wenig für einen Mann/viel für eine Frau.
Offenbar ging man damals noch davon aus, dass eine Frau ohnehin nur wenige Jahre berufstätig wäre, und dann 'Familie macht und von ihren Mann versorgt wird.
UND ein Mann deswegen deutlich mehr verdienen MUSS, um auch schon im Vorfeld Geld ansparen zu können, für die spätere Familie.
Und dann erst recht, um die Familie zu 'verhalten.
Weil das sexistisch ist!
Ein seriöses Unternehmen bezahlt einen für die gleiche Arbeit eine Frau genauso gut wie einen Mann. Ist bei uns in der Firma so.
Frauen sollten NIEMALS billige Arbeitskräfte sein! Wir sind doch keine Praktikanten!
Dieser Punkt macht auch eigentlich überhaupt keinen Sinn, da Männer genauso Vaterschaftsurlaub nehmen können oder sich mal frei nehmen müssen, um nach den Kindern zu schauen.