Er ist Baptist & ich bin es nicht...

15 Antworten

Die Problematik kann ich sehr gut nachvollziehen. Als ich meine erste Frau kennenlernte gehörten wir zwar der gleichen Religionsgemeinschaft an, doch sie und ihre Familie lebten den Glauben anders, lockerer. Während ich ein 300%iger war. Das waren allerdings keine Themen für uns. Ich war allgemein der Superstar in den Gemeinden und sie fand meine Haltung letztlich irgendwie gut. Aber ich begann zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Dass die Fröhlichkeit, die wir ausstrahlten, ich meine wir 300%igen, nicht wirklich von ganz Innen kam.

Ich will das jetzt nicht ausweiten. Jedenfalls begannen Überlegungen, Zweifel. Noch nicht am Glauben selbst, aber an der Durchführung. - Und ich denke, Dein Freund hat jetzt auch das Problem. Eine Freundin zu haben, die dann nicht zu meinem Glauben übertritt war für mich damals undenkbar.

Dein Freund lebt jetzt in diesem Stadium des Selbstzweifels. Er muss damit klar kommen. Da musst Du ihm Zeit lassen und ganz sicher ist es hilfreich, wenn Du Dich mit seinem Glauben beschäftigst, denn er scheint ein wichtiger Bestandteil seines Lebens zu sein. Und um seinen Partner zu kennen sollte man sich auf jeden Fall mit seinem Leben, seinen Bedürfnissen, beschäftigen. Seine Religion kennen zu lernen heißt nicht gleich zu ihr überzutreten. Aber ganz sicher ist es ein wichtiger und guter Gesprächsstoff Deine und seine Ansichten auszutauschen. Für beide Seiten.

DieFiona 
Fragesteller
 01.06.2013, 14:30

Danke das war wirklich sehr hilfreich, jetzt kann ich auch Ihn etwas nachempfinden, ich hab mich in den letzten Tagen sehr viel mit dem Gesamten Paket beschäftigt & hab mich auch an Pastoren gewendet weil ich einfach nicht mehr weiter wusste & ich auch anfangs wirklich gedachte hab das es nur am Glauben liegt, das es natürlich auch ein Faktor ist war mir klar denn noch bin ich auch der Überzeugung jetzt dass das nicht der Ausschlaggebende Grund ist, wie du jetzt auch bereits erwähnt hast ist da ganz arg viele Zweifel mit dabei, die er glaub ich erst mal verarbeiten muss. Aber vielen Dank, deine Antwort hat mir auch wieder sehr weiter geholfen. :)

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Enki40  01.06.2013, 14:49
@DieFiona

Das habe ich gerne gemacht, denn ich weiß, wie schwer gerade Entscheidungen, die den Glauben eines Gläubigen betreffen für ihn sind. Und beschäftige Dich ruhig mehr mit seinem Glauben. Vielleicht ist dieser auch etwas für Dich.Und auch wenn nicht hat er dann doch mehr Möglichkeiten mit Dir darüber zu sprechen, was ihn belastet, mit was er zu kämpfen hat. Werde niemals etwas, was nicht Deinem Wesen entspricht. Das tötet auf die Dauer jede Liebe. Aber zu kennen, was den Partner beschäftigt ist immer gut.

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Baptisten sind protestantische Christen und gewöhnlich keine besondere, sich abschirmende religiöse Sekte. - Natürlich ist verständlich, dass sie sich als Eltern für ihren Sohn nur das Beste wünschen und damit auf eine ebenfalls wenigstens christliche Freundin hoffen. Es muss ja nicht gleich eine Baptistin sein. - Bist du selbst gläubig oder eher dagegen eingestellt und hast mit deinem Freund darüber schon öfters diskutiert? - Falls ja, hat er das möglicherweise zuhause mal ausgeplappert. Dann brauchst du dich natürlich nicht zu wundern, wenn die Eltern versuchen ihm die Verbindung mit dir auszureden.

Wenn er dich aber "liebt" - ich weiß ja nicht wie alt du bist - dann wird er dich nicht aufgeben. - Dass er den Kontakt mir dir komplett abbrechen will spricht aber eher dagegen. - Da könnte ich mir ebenfalls vorstellen, dass er selbst im Grunde eure Beziehung einstellen will und das Argument mit seinen Eltern nur vorschiebt.

Du bekommst es heraus, wenn du seine Eltern um ein Gespräch bittest, möglichst ohne dies über deinen Freund arrangieren zu wollen. Wenn sie wahre Christen sind, werden sie dir das Gespräch nicht versagen. - Man muss kämpfen für das was man liebt. Viel Glück!

Abendlicht2013  31.05.2013, 11:32

Absatz 2 enthält - besonders der letzte Satz - etwas zum Nachdenken.

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homme  31.05.2013, 11:36
@Abendlicht2013

Ich denke dein Kommentar ist nicht allgemeinverständlich. - Da solltest du doch etwas deutlicher werden. LG homme

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Hallo Fiona,

ich war in genau der selben Situation, ich bin durch die Hölle gegangen. Aber ich habe es dann Mitte Mai 2013 beendet!

Mein Fall: Ihre Familie ist gläubig (Russische Baptisten), meine Familie und ich sind es nicht. Sie ist angeblich auch nicht mehr gläubig und geht nicht mehr in die Freikirche. Aber Ihre Mutter wollte mich einfach nicht, weil ich "ungläubig" bin. Ich hatte eig. einen guten Eindruck als ich ihre Familie kennengelernt habe. Allerdings hat ihre Mutter hinter meinem Rücken alles dafür getan, die Beziehung zu brechen (Was ich allerdings erst spät rausgefunden habe).

Meine Familie und ich sind auch russischstämmig. Meine Mutter wollte meine Ex als alles noch gut war einfach nur mal kurz telefonisch sprechen und sie ein bisschen kennenlernen. Alles ganz harmlos und ohne böse Hintergedanken. Meine Ex wollte es nicht und ich konnte sich auch verstehen, wir wollten uns erst selber besser kennenlernen. Aber bei russischen Familien sind die Mütter halt neugierig, das ist einfach so. Nach einiger Zeit habe ich meiner Mutter halt dann gesagt, dass ihre Familie gläubig ist. Meine Mutter war deswegen nicht negativ eingestellt, es sollte nur keine sektenhaften Züge haben. Um die Familie meiner Ex dann etwas kennenzulernen hat meine Mutter (hinter meinem Rücken) ihre Mutter angerufen. Gut, das fand ich natürlich nicht so toll! Meine Mutter meinte, dass sie sehr deutlich rausgehört hat, dass die Mutter meiner Ex die Beziehung nicht will!!! Ich war natürlich blind und habe gedacht, meine Mutter lügt und will mich von meiner Ex abbringen. Von da an war ich im ständigen Streit mit meiner GANZEN Familie! Genau zu dieser Zeit habe ich mit meiner Abschlussarbeit angefangen und musste natürlich etwas leisten. Privat war ich ständig im Streit. Es war wirklich nicht einfach und wahnsinnig stressig, aber ich habe zu meiner Ex gehalten. WARUM? Weil ich sie sehr geliebt habe und sie auch sehr starke Gefühle für mich hatte. Wir haben uns wahnsinnig gut verstanden, eben wie Ying & Yang. Wenn ich sage, ich habe sie geliebt, dann meine ich das auch so. Ich bin deutlich über 20 und weiß, was echte Gefühle sind. Sie war die erste Frau, für die ich wirklich etwas empfunden habe; bei der es nicht nur um das Körperliche ging. Naja nach einem halben Jahr Beziehung hat meine Familie auch eingesehen, dass es hier wirklich um Liebe geht. Meine Mutter wollte sich also mit der Familie meiner Ex versöhnen. Allerdings hat ihre Mutter dann sehr persönliche Sachen über mich erzählt, die nur meine Ex wissen konnte. Ich bin dann darauf gekommen, dass die Mutter meiner Ex sogar die Nachrichten zwischen uns gelesen hat (enthielten teilweise sehr persönliche Sachen). Ob meine Ex ihr die Nachrichten zum Lesen gegeben hat oder ob sie es heimlich getan hat, weiß ich nicht. Es ist mir jetzt auch egal! Sie scheint von zu Hause sehr viel Druck bekommen zu haben und allg. zu bekommen, auch wenn sie mir nie etwas in der Richtung erzählt hat. Laut ihr war immer alles wunderbar. Auf jeden Fall war das der Punkt, an dem es für mich zu weit ging. Ich habe dann mit ihr Schluss gemacht, so schwer es mir auch fiel. Aber es hat keinen Sinn, wenn dich die Familie deiner Ex nicht will, nur weil man kein Baptist ist. Das würde für die Zukunft nix Gutes bringen. Ich bin nicht ungläubig, aber ich teile diese fundamentalistischen Ansichten einfach nicht (und werde sie auch nie teilen). Nach der Trennung ging es mir echt schlecht, ich konnte sie einfach nicht vergessen. War eine schlimme Zeit. Mittlerweile habe ich alles gelöscht, was mich auch nur annähernd an sie erinnert. Seit gut 2 Monaten kann ich jetzt endlich sagen, dass ich über sie hinweg bin und hatte seitdem auch wieder einige Bekanntschaften und bin jetzt wieder glücklich.

Was mich an ihrer Familie besonders gestört hat:

  • Bei ihren Eltern gilt: Kein Sex vor der Ehe! Steinzeitliche Ansichten, aber natürlich haben wir uns nicht daran gehalten... Ihre Mutter denkt angeblich noch, dass ihre Tochter Jungfrau ist. Schon sehr weltfremd wenn man das über seine 25-jährige Tochter glaubt.
  • Kein Alkohol, keine Zigaretten! Natürlich haben wir trotzdem Alkohol getrunken, es aber nie übertrieben. Da bin ich eh nicht der Typ dafür.
  • Nicht zusammenziehen vor der Ehe! Das ist für mich der schwachsinnigste Punkt! Hauptsache heiraten, egal ob man WIRKLICH zusammenpasst. Das findet man aber nur heraus wenn man eine zeitlang zusammenwohnt. Meiner Ex war das mit der Hochzeit auch sehr wichtig. Alles sollte in einem großen Rahmen stattfinden. Deshalb denke ich, dass sie diese religiösen Ansichten immer noch in sich trägt. Sie hatte auch sehr altmodische Ansichten über Erziehung usw, alles etwas übertrieben. Naja kein Wunder, sie ist mit diesem fundamentalistischen Ansichten aufgewachsen. Indirekt wird sie immer versuchen, das auszuleben. Da bin ich mir jetzt sicher. So verliebt und geblendet wie ich war, hat es mir aber damals nix ausgemacht.

Naja auf jeden Fall habe ich für mich sehr viel fürs Leben gelernt.

Hallo.

Wie steht es mit deinem Exfreund und seiner Beziehung zu Jesus? Steht er wirklich hinter seiner Entscheidung oder ist er nur "Mitläufer", vielleicht um keinen Stress mit den Eltern zu haben? Letzteres sollte eigentlich nicht sein. Gerade baptistische Eltern sollten die Freiheit der Glaubensentscheidung respektieren.

Diese Frage stelle ich, weil es sehr anstrengend sein kann, wenn man in einer Beziehung unterschiedliche Ziele hat. Echte Christen (das ist ein Unterschied zu Kirchenkarteileichen) wollen Jesus gefallen und denken und handeln anders als Nichtchristen. Da hilft es auch nicht, wenn es gefühlsmäßig Ying&Yang-mäßig ist. Die Gefühle gehen in jeder Beziehung auch mal weg -- und was bleibt dann übrig? Stell Dir ein Gespann von Zugtieren vor, die einen Ackerpflug hinter sich herziehen. Das eine möchte in die eine Richtung und das andere in die entgegengesetzte. Das wird anstrengend und keiner wird den anderen gerne helfen in eine Richtung zu gehen, die man selbst nicht mag. Das würde ich zuerst überlegen, was Dein Ziel ist und was seines ist und wie und ob das zusammenpasst.

Dass Du keine Gelegenheit hattest seine Eltern kennenzulernen finde ich auch etwas eigenartig. Ich finde, sie sollten sich ein eigenes Bild von Dir machen. Kann es sein, dass es russland-deutsche Baptisten sind? Ohne genaue Kenntnis davon zu haben, habe ich den Eindruck, dass diese Beziehungen untereinander bevorzugen und ihnen auch deutschland-deutsche Baptisten zu liberal sind. Du könntest da vielleicht eine Begegnung forcieren, indem Du zu deren Gottesdienst gehst. Ob das eine gute Idee ist, musst Du selbst entscheiden.

Einen wirklichen Rat kann ich Dir nicht geben. Dein Ex hat einen Konflikt, den er selbst lösen muss. Du kannst das nicht für ihn übernehmen. Du wirst abwarten müssen. Du könntest natürlich auch anfangen in dieselbe Richtung zu gehen, sprich: Christ werden. Aber wenn das Motiv das Verliebtsein in einen Mann ist, halte ich das für fragwürdig.

Lieben Gruß

DieFiona 
Fragesteller
 31.05.2013, 11:33

Ja es sind Russlanddeutsche :/ Der nächste Punkt ist das mein Ex-Freund schon gläubig ist & damit habe ich auch keinerlei Problem ich rede sogar gerne darüber mit Ihm, allerdings geht er momentan & seit dem ich ihn kenne nicht mehr wie früher & mit seiner Familie in die Kirche/ Gemeinde. Das mit dem Gottesdienst werde ich mir überlegen, auch wenn ich da wirklich etwas Angst vor habe, Danke. Ich hab schon ein gewissen Grundglauben & geh auch wenn ich es für mich brauch in die Kirche, die Bibel hab ich allerdings noch nicht gelesen.

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izreflexxx  31.05.2013, 15:40
@DieFiona

allerdings geht er momentan & seit dem ich ihn kenne nicht mehr wie früher & mit seiner Familie in die Kirche/ Gemeinde

Okay. Das könnte vielleicht ein Teil des Problems sein. Möglicherweise bringen seine Eltern das mit Dir in Verbindung und denken, dass Du einen negativen Einfluss auf ihn ausübst und machen deshalb diesen Druck. Bitte nicht falsch verstehen. Ich gebe Dir keine Schuld daran. Du kannst ja am wenigsten dafür. Dein Ex hätte wissen können, dass das nicht unproblematisch sein würde. Und seine Eltern sollten in seinem Alter ihren Einfluss zurücknehmen.So kann man nämlich auch Menschen davon abbringen ein fröhlicher Christ sein zu wollen. Aber das kannst Du leider alles nicht ändern.

Das mit dem Gottesdienst werde ich mir überlegen, auch wenn ich da wirklich etwas Angst vor habe, Danke

Kann ich verstehen.

Ich hab schon ein gewissen Grundglauben & geh auch wenn ich es für mich brauch in die Kirche, die Bibel hab ich allerdings noch nicht gelesen.

Ist doch ein super Anfang, auf dem Du aufbauen kannst um Christ zu werden, wenn Du magst. Die Bibel ist auch kein Roman, den man von vorne bis hinten durchgelesen haben sollte. Falls Du das mal angehen möchtest, würde ich beim Johannesevangelium, Apostelgeschichte und Römerbrief anfangen und erstmal dabei bleiben, sprich: immer wieder nur diese drei lesen. Was die Basics vom Glauben angeht (also Grundglaube im eigentlichen Sinn), das ist in jeder Kirche gleich und ist nicht viel. Das steht so wie hier auch auf vielen Webseiten: http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/4schritte.html

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homme  31.05.2013, 17:22
@izreflexxx

Izreflexxx, da hast du wohl den Nagel auf den Kopf getroffen mit den "Russland-Baptisten", wie auch mit den übrigen Zusammenhängen. DH

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Geh doch die Gemeinde besuchen und lerne Gott kennen und dann schau mal ob Er (Gott) nicht was daraus macht...

KaeteK  01.06.2013, 19:38

Ist auch meine Überelgung.

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