Eltern/Freunde meines Freundes kennenlernen?
Hi,
ich brauche heute einmal Rat zu einer persönlichen Sache. Ich bin seit Juli 2024 mit meinem Freund zusammen. Er ist mein erster Freund und ich bin dementsprechend in der ganzen "Beziehungssache" sehr neu.
Mein Freund hatte mich Ende September/Anfang Oktober bereits gefragt, ob ich an Silvester ihn und seine Familie besuchen möchte, da wir die Weihnachtsfeiertage getrennt bei unseren Familien verbracht haben und sehr weit auseinander wohnen. Zu dem Zeitpunkt war es nur eine grobe Idee, aber ich habe mich sehr gefreut und war nicht abgeneigt. Ende November hat er mich dann erneut gefragt, wie es mit Silvester aussieht, und obwohl ich in dem Moment wirklich etwas nervös war, habe ich zugestimmt, weil ich natürlich auch neugierig war und bin, wie seine Familie ist. Er meinte, wir würden Silvester nur im Kreise seiner Familie, mit seinen Eltern und seinen Geschwistern feiern, weswegen ich recht entspannt war.
Über die letzten Tage habe ich jedoch massive Zweifel bekommen, ob ich ihn besuchen soll. Ich bin seit einem Monat gesundheitlich angeschlagen, was bei mir immer sehr großen Einfluss auf die Psyche hat. Durch die Uni und Arbeit bin ich zusätzlich gestresst und dadurch, dass ich ihn jetzt seit über einer Woche nicht gesehen habe, fühle ich mich sehr distanziert/emotional abgetrennt von ihm. Ich habe kaum Lust, mit ihm zu schreiben und mir graut es regelrecht davor, am Montag laut Plan zu ihm zu fahren.
Ich habe ihm gegenüber bereits meine Bedenken geäußert, dass ich sehr kaputt bin durch den Weihnachtsstress, große Angst davor habe einen schlechten Eindruck bei seinen Eltern zu machen, und wirklich unsicher bin ob ich kommen soll, zumal er mir am Telefon erzählt hat, dass nun an Silvester doch noch jeweils die PartnerInnen der Geschwister und 3-4 Freunde dabei seien. Er meinte dass er meine Sorgen nachvollziehen kann, aber ich habe gemerkt, dass er wirklich sehr enttäuscht und verletzt war, dass ich so denke. Auch ließe es sich ja kaum für immer vermeiden und ich dachte mir, dass er mich ja 2-3x eingeladen/gefragt hatte, und es dann auch den Eltern gegenüber ein komisches Bild vermitteln würde, wenn ich so spontan absagen würde.
Wie gesagt, mein Freund meinte er kann mich verstehen und dass ich aus dem Bauch heraus entscheiden soll, aber meine Meinung ändert sich von Stunde zu Stunde. Einerseits möchte ich ihn besuchen und alle kennenlernen und ihn in keiner Weise enttäuschen, andererseits habe ich aber auch große Angst und will meine eigenen Bedürfnisse nicht vernachlässigen, die gerade irgendwie nach Ruhe und Rückzug schreien.
Letztlich kann mir die Entscheidung niemand abnehmen, aber ich würde mich freuen, wenn ich eure objektiven Meinungen dazu hören könnte und neue Blickwinkel auf die Sache bekäme.
Danke euch!
3 Antworten
Du musst keinen guten Eindruck machen oder eine Rolle spielen, du musst einfach du selbst sein.
Dein Freund hat sicher schon viel von dir erzählt und seine Familie mag dich sicher einfach aufgrund der Erzählungen schon gerne.
Überleg mal was du deinem Freund sagen würdest, wenn er nervös wäre deine ganze Familie auf einen Schlag kennenzulernen.
Frag ihn doch vorher noch etwas aus, dazu wie der Abend so verläuft, was für Traditionen es gibt, wie die Menschen so drauf sind, ob du z.B. mit jemandem ein Hobby oder Interesse gemeinsam hast, dann kann man leicht mit der Person ins Gespräch kommen.
Alle werden Verständnis dafür haben, wenn du an dem Abend eher ruhig bist, immerhin bist du in einer komplett neuen Situation mit vielen neuen Menschen.
Ich find du kannst dich zusammenreißen und zu ihm fahren. Sich nur wegen einer Woche distanziert fühlen ist dermaßen Kindergarten.
Ausserdem hat grad jede Uni zu. Ja ich muss auch lernen, aber für sowas sollte man sich die Zeit nehmen.
Du solltest da hingehen.
Du wirst sehen es ist nicht einmal halb so schlimm wie du es dir vorstellst.
Hinterher wirst du stolz auf dich sein und zusätzlich hast du neue Menschen in dein Leben gebracht.
Deine Aufregung kann ich schon verstehen. Du kannst dich aber vor dem Leben nicht verstecken.