Eltern zwingen mich, mitzugehen?
Hi ich bin 14 und lebe bei meinen Eltern. Heute ist ja Strohhutfest und meine Eltern wollen unbedingt, dass ich mitgehe.
Sie wissen aber, dass ich Angst vor Menschenmengen habe und mich auf solchen Veranstaltung einfach extrem unwohl fühle. Das respektiert aber besonders meine Mutter nicht und zwingt mich mitzugehen. Ich zitiere: „Ich bin es leid dass du mit deinen Wehwehchen uns immer den Tag versaust. Wenn ICH entscheide dass WIR da als Familie hingehen, dann hast du leise zu sein und mitzugehen.“ Ich bin es einfach leid dass meine Mutter mich nicht entscheiden lässt, wo ich hinwill und wo nicht. Andere Eltern fragen ihre Kinder sogar und ich weiß nicht, warum meine Eltern mir nicht vertrauen.
Außerdem weiß meine Mutter, dass ich gerade meine Tage habe und es mir da körperlich immer schlecht geht. Gestern hab ich zwei Stunden lang im Bett gelegen und hatte Bauchschmerzen. Wenn ich meiner Mutter jetzt sage, dass es mir auch gestern so schlimm ging wird sie das zu 100% für eine Ausrede halten und mir nicht glauben. Ich verstehe nicht, warum meine Eltern mich nicht einfach zuhause lassen können. Was soll ich tun? Irgendwelche Vorschläge, wie ich sie überzeugen kann, mich dazulassen? Ich wäre über Hilfe sehr sehr dankbar<3
4 Antworten
Es tut mir leid, dass ihr solche Differenzen habt. Das ist bestimmt sehr stressig für beide Seiten.
Ihr könnt euch nur einig werden, wenn ihr den anderen versteht. Verstehst du das Verhalten des anderen nicht, wirst du damit auch eher wneiger Geduld aufbringen.
Du merkst ja selber, das sie da wohl andere Bedürfnisse und Ansichten haben als du. Und wenn man das Verhalten des anderen nicht verstehen kann, führt das schnell zu Frust. Das spürst du selber. Das selbe gildet aber auch für deine Eltern. Sie sind genau so frustriert, weil sie nicht verstehen können, was daran so schwer ist. Sie haben Gründe für ihre Entscheidungen, Ansichten und Verhaltensweisen.
Es ist die Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen, dass ihr Kind gut Aufwächst, gut versorgt ist und alle nötigen Fähigkeiten mitbekommt, die es braucht. Dazu gehören auch, dem Kind Dinge beizubringen, die es braucht, um sich später gut einfinden zu können. Selbstdisziplin, Geduld, die Fähigkeit, Dinge auszuhalten, unkontrolliert Leistung zu erbringen, sich unterordnen/in eine Gruppe einfügen zu können, sind z.B. Fähigkeiten, die wichtig sind für die meisten Ausbildungen. Es ist z.B. erwiesen, dass die meisten Menschen es erst lernen müssen, regelmäßig früh aufzustehen und ihre Arbeit jeden Tag aufs neue gut zu machen. Mit der Zeit sinkt die Motivation, da muss man trotzdem die nötige Disziplin und Sorgfalt haben, und dass muss man lernen. Studien sagen, Menschen, die das nie gekannt haben (z.B. nie einen Job ausgeübt haben, sondern ohne Routine vor sich hin gelebt haben) haben große Schwierigkeiten damit, auf dauer in einem Job zu bleiben. Sie haben Schwierigkeiten damit, sich auf dauern in die Routine einzufügen und die nötige Disziplin aufzubringen, Sie fangen schnell an alles schleifen zu lassen.
Das du deine Tage hat oder keine Lust hast, interessiert niemanden, wenn du erst mal anfängst, zu Arbeiten. Da musst du die Leistung erbringen, oft auch, wenn du krank bist. Erst recht, wenn du zum Bespiel Kinder willst. Da musst du dich kümmern, vollkommen egal wie es dir geht.
Die emisten Eltern sind keien Tyrannen, die es gienießen, ihr Kind rumschicken zu können, wie sie es wollen. Sie würden sich, wie du selber sagst, den Stress einfach ersparen, wenn es nicht wichtig ist. Aber ihnen ist es wichtig. In ihren Augen machst den Stress du. Sie verstehen nicht, warum du dich nicht einfach zusammen reißen kannst.
Für dich macht es keinen Sinn, auf so ein unwichtiges Fest zu gehen, und das alle Stress haben, obwohl man doch jeden das machen lassen könnte, was er will, und dann sind alle zufrieden.
Und deine Eltern wollen dir beibringen, dich zusammen zu reißen, mit deinem Unwohlsein klar zu kommen, und sie wollen vermutlich wichtige Erinnerungen schaffen. Viele Erwachsene haben das Gefühl, zu wenig Zeit mit der Familie verbringen zu können. In ihren Augen hat das also einen besonders hohen Stellenwert. Viele Erwachsene finden, dass sie die Disziplin und die Regeln, die sie als Kinder aufgezwungen bekommen haben, ihren Sinn und ihre berechtigung hatten. Sie waren als Kinder und Teenager genau so genervt, und machen es jetzt trotdzem genau so, weil sie fidnen, dass sie ihre Gründe haben.
Du kannst ihnen nicht beweisen, dass weder du noch sie es bereuen werden, wenn du diese 'Chace' nicht nutzt, dass es keine Auswirkungen hat, wenn sie dich das so machen lassen, wir du das willst.
Du kannst ihnen höchstens beweisen, dass du due nötige Selbstdisziplin hast, damit sie darauf vertrauen können, dass du die Situation selber richtig einschätzen kannst.
Sie vertrauen deinem Urteil nicht (ich kann nicht mit), und Vertrauen wird einem nun mal selten gewchenkt. Gerade wenne s zum Beispiel um Fähigkeiten geht, muss man in der Regel erst beweisen, dass man sie besitzt.
Dann wäre da noch die Sache, das es ein Familienausflug ist. Ihnen geht es ja nicht einfach darum, umbedingt zu diesem Fest zu gehen, sondern darum, es als Familie zu tun. In ihren Augen macht es also tatsächlich einen deutlichen Unterschied, ob du dabei bist oder nicht. Eventuell halten sie dir vor, dass du auf IHRE Bedürfnisse ja auch keine Rücksicht nimmst.
Sprich mit ihnen über deine Bedürfnisse. Versuche ganz ruhig zu verhandeln. Welches Verhalten würdest du dir wünschen, was wünschen sich deine Eltern im Gegenzug von dir (Und das ist wichtig, in einer Gemeinschaft wie eienr Familie müssen die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden), und dann schaut ihr, welche Abmachungen ihr treffen könnt.
Ich weiß, es ist furchtbar frustrierend, wenn die eigenen Wünsche, der eigene Wille so ignoriert wird. Aber so lange deine Eltern das gefühl haben, für dich verantwortlich zu sein, istd as für sie kein schlagendes Argument. Du musst Argumente finden, die sie nachvollziehen können. Am besten weißt du dafür, was ihr Ziel ist, dann kannst du versuchen sie zu überzeugen, es auf deine Weise zu erreichen.
Wir können dir schwer helfen, wenn wir nur eine Seite der Geschichte hören. Ich kann vermutungen aufstellen wie:
Du suchst häufig ausreden und deshalb glauben deine Eltern dir in dem Fall nicht
Deine Eltern sind gefühlslos
Du hast dir das ausgedacht
Alles vermutungen, die niemanden weiterhelfen und vermutlich auch nicht wahr sind.
Ich rate dir einen neutralen dritten zu finden, der sich die Geschichte anhören kann. Das kann ein Vertrauenslehrer, Therapeut, Verwandter, Freund der Familie, ... sein.
„Ich bin es leid dass du mit deinen Wehwehchen uns immer den Tag versaust. Wenn ICH entscheide dass WIR da als Familie hingehen, dann hast du leise zu sein und mitzugehen.“
Ich würde hier den Spieß umdrehen:
"Wenn ich euch doch immer den Tag versaue, dann ist es doch für alle Beteiligten die beste Lösung ich bleibe zuhause: So könnt ihr euren Spaß haben ohne euch mein "Gejammer" anzuhören und ich muss mir den Kack nicht antun." Win-Win.
Danke hab das schon versucht aber muss trotzdem mit. Trotzdem danke :/
Phobien überwindet man nur durch Konfrontation. Es ist zu Deinem Besten. Glauben zumindest Deine Eltern.
Das hilft mir nicht! Ich hab meine Tage und kann da nicht rumlaufen wenn ich nicht zusammenklappen will. Als ich letztes Mal während meinen Tagen unterwegs war musste ich mich auf einer öffentlichen Toilette übergeben. In diese Situation möchte ich nicht wieder kommen