Eltern meinen sie müssen mir bei den Hausaufgaben helfen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Keine Sorge: Sie meinen es nur gut mit Dir!

Wir hatten damals bei mir eine bestimmte Regel eingeführt:

In der Zeit von X bis Y stand mir meine Mutter für Fragen zur Verfügung. In dieser Zeit hat sie auch immer versucht, mir zeitlich "zur Verfügung"zu stehen.

So konnte ich erst einmal in Ruhe meine Hausaufgaben machen. Wenn ich dann Fragen hatte, wusste meine Mutter dass ich sie in dem Zeitraum (bei uns war es meine ich 17-18 Uhr) ansprechen. Um sie zu beruhigen sagte ich ihr immer nach den Hausaufgaben, dass ich alles problemlos bearbeiten konnte.

Vielleicht kannst Du ihnen auch so einen "Deal" vorschlagen?

So könntest Du erst einmal in Ruhe Zuhause "ankommen" und Dich erst einmal selber mit den Aufgaben beschäftigen. In einer Klausur hast Du ja schließlich auch nicht Mama und Papa neben Dir zur Hilfe sitzen. So könntest Du dadurch lernen, mit Problemaufgaben umzugehen. Wenn Du dann nicht weiter kommst, kannst Du sie immer noch fragen.

Seh es aber gelassen: Sie sind einfach an Dir interessiert und wollen nur Dein bestes. Viele andere Jugendliche wären dankbar, solch eine Unterstützung zu erhalten.

Halt die Ohren steif und lass Dich nicht

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es gibt Eltern denen es pupsegal ist was ihre Kinder in der Schule lernen, was sie an Hausaufgaben haben, ob die Kinder Hilfe brauchen oder Schwierigkeiten beim Lernen haben.

Es gibt Eltern die möchten einfach ihr Interesse am Schulstoff des Nachwuchses zeigen. Bieten deshalb Hilfe an und fragen hier und da mal nach.

Und es gibt jene Eltern die sich reinhängen, denken das der Nachwuchs alleine sonst "nur das Mindestmaß" leisten obwohl doch viel Besseres möglich wäre.

Ehrlich gesagt sind Eltern, die nicht desinteressiert sind, besser.

HynnFansen 
Fragesteller
 14.08.2020, 15:32

Am besten wären Eltern, die nur helfen wenn man Hilfe will un dbraucht.

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Rockige  14.08.2020, 15:36
@HynnFansen

Das Problem dabei ist nur, genau DEN Punkt zu erwischen zwischen "der Nachwuchs braucht und will Hilfe und kann dies auch verständlich machen" und "Die Eltern haben Interesse und die Fähigkeit und die Zeit zu helfen".

Du könntest versuchen mit deinen Eltern einen Kompromiss zu vereinbaren.

Also erst mal vereinbaren was du ihnen sagst wenn du wirklich mal Hilfe oder einfach Unterstützung brauchst.... und dann zusätzlich vielleicht einen Kompromiss vereinbaren. Beispielsweise "Physik und Französisch fallen mir am schwersten wenn ich mich ganz alleine auf Prüfungen oder für Referate vorbereiten muss.... DA wäre eine helfende Hand durch die Eltern super. Aber Mathe, Deutsch, Englisch und Bio schaff ich prima alleine".

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Ich sage immer: Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid. Das ist ein Angebot, das meine Kinder annehmen können, wenn sie wollen. Müssen sie aber nicht, beleidigt bin ich dann nicht. Eigentlich sollen sie ihren Kram ja auch selber machen, ich möchte damit nur signalisieren, dass ich da bin, wenn sie mich brauchen.

Deine Eltern möchten wahrscheinlich gern das Gefühl haben, gebraucht zu werden und kommen wohl nicht so ganz klar damit, dass du immer selbstständiger wirst. Sag ihnen doch einfach mal ganz in Ruhe, dass du ihr Angebot zu schätzen weißt, aber alleine klarkämst und wenn nicht, dann würdest du dich gerne melden.

Das ist schädliches Verhalten. Sie meinen es gut, aber sie müssen es lassen. Sie berauben dich sonst der Möglichkeit, zu lernen wie man das Lernen und die Arbeit selbst richtig organisiert. Das ist aber das Wichtigste in der Schule. Der Inhalt, ob du nun zum Beispiel Zugvögel richtig von Standvögeln unterscheiden kannst, ist verglichen damit fast egal.

Eltern sollten sich in deine Schulangelegenheiten nur einmischen, wenn es dort Schwierigkeiten gibt, oder wenn du sie darum bittest.

Das kann ich dir aus verschiedenen Perspektiven bestätigen - als ehemaliger Schüler, als Vater und als ehemaliger Nachhilfelehrer von vielen Schülerinnen und Schülern.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Als ich klein war mussten wir noch mit einem Griffel auf einer Schiefertafel 3 Reihen A und a oder B und b schreiben...

Meine Mutter kam auf die Idee, ich solle mich bei ihr auf den Schoß setzen und sie führt mir die Hand. So hatte sie das in einer Schule gelernt, bei der 3 Jahrgänge in einem Klassenzimmer waren. Die Großen sollten den Kleineren helfen.

Ich spürte totalen Widerwillen und sagte ihr völlig ernsthaft: Entweder ich mache meine Schularbeien alleine oder gar nicht! Das hat sie sofort verstanden und das Problem trat nie wieder auf. Allerdings ist mir Schule auch sehr leicht gefallen...