Eine welle muss nicht erst Sterben um zu Wasser zu werden, sie ist bereits Wasser?

6 Antworten

Buddha vergleicht das Reich Gottes damit: Es ist nicht irgendwo im Raum oder in der Zeit zu finden. Du brauchst nicht zu sterben, um Eingang zu finden, du lebst schon jetzt in ihm.


mendrup  23.01.2022, 13:33

Buddha zieht keinen Vergleich zum Reich Gottes. Die Interpretation konnte auch nur im christlichen Kontext entstehen.

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Koschutnig  23.01.2022, 14:58
@mendrup

Ja, klar hast du recht. Die Interpretation ist offenbar für Christen und steht in "Jesus und Buddha, ein Dialog der Liebe" von Thich Nhat Hanh. Dieser lässt Buddha anderswo ("Wie weiterleben, wenn ein geliebter Mensch stirbt?) das Wellenbild auch mit seinem Nirvana vergleichen.

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mendrup  23.01.2022, 15:03
@Koschutnig

Interessant, und gerade im Zen gibt es wohl gute Anknüpfungspunkte für die christliche Lehre.

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Das ist ein verbreitetes Bild eine Metapher, die Story von der Welle und dem Ozean oder dem Wasser.

Die Welle ist das individuelle Schein-Selbst (Ego). Und das Wasser ist das, was das ist, was das Leben ist. Andere Worte dafür wären vielleicht: absolutes SEIN, Dao, Gott, Brahman, Urgrund.

Die Lehre aus dem Spruch lautet: Du musst nichts erreichen! Du bist schon DAS. Und zwar bereits hier und jetzt. Du kannst zum Gottesdienst gehen meditieren oder andere spirituelle Übungen machen - daran ist nichts falsch - , aber du brauchst das nicht zu tun. Weder das Machen noch das Nicht-Machen macht dich mehr zu dem was du eh schon bist. Also hau rein! - mit was immer du machen möchtest.

Also das Ego muss nicht sterben. Erleuchtung oder Auferstehung bei Lebzeiten ist nicht notwendig. Aber hau rein, wenn's dir Spaß macht.

Du bist mit und ohne Ego DAS.


Buddhismus  22.01.2022, 13:34

Der Satz stammt von Thich Nhat Hanh, der heute Nacht verstorben ist.

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Das sagte Thich Nhat Hanh ( ein buddhistischer Lehrer, der heute Nacht im Alter von 95 Jahren verstorben ist ).

Mit der Welle meinte er das "individuelle Ich", das sich als "getrennt von allen anderen empfindet"...

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

mendrup  23.01.2022, 13:29

😥🙏🕯

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Möglicherweise will er eine Antithese zu den Sprüchen sein:

"Sei wie eine Kerze, - brenne!"

oder

"Ein Samenkorn muss erst sterben, bevor es zum Baum wird."


Buddhismus  22.01.2022, 16:59

Das wäre aber keine "Antithese", sondern quasi "das Gleiche in grün", was Thich Nhat Hanh da mit der Welle und dem Wasser gesagt/gemeint hat.

Die Welle ist eine Umschreibung für einen "momentanen Ist-Zustand". Wie das Samenkorn. Nur nennt er den "Übergang von einem Zustand in den anderen" nicht "Sterben", weil ja nichts stirbt, sondern nur seine "Gestalt ändert". In der "Welle" ist das Wasser ja enthalten. So wie in dem Samen der Baum". Nur eben in "anderer Gestalt".

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Ich habe ein Kärtchen von Thich Nhat Hanh, auf dem steht nur

Eine Wolke kann nicht sterben.

Das bezieht sich in erster Linie auf den Kreislauf des Lebens.

Das Zitat von Dir kenne ich so nicht, aber wohl das Bild, das vermittelt wird. Hier geht es um unseren Geist. Wilde Wellen oder ein ruhiger See, alles ist Wasser. Und unser Gefühlsboot wird mal hin und her geworfen, mal liegt es ruhig da. Der ruhige Geist gestattet uns einen Blick bis auf den Grund.


mendrup  23.01.2022, 13:38

Ein aktueller Bestseller heißt "das Meer weist keinen Fluss zurück". Auch hier - Wasser. Aber wieder mit einem etwas anderen Dreh. Und Bruce Lee sagt "be like water, my friend".

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