EIn Frage an Christen?
Situation: Chef einer Leiharbeirsfirma betrügt (möglicherweise jahrelang) vor allem Ausländer und Arbeiter, die kaum deutsch können. Selber live miterlebt, er wollte, dass mein Kollege "unbezahlte Urlaub" einträgt in der app die wir haben, obwohl er gesagt hat, er war im Krankenhaus und hat eine Krankmeldung. Er war auf Lautsprecher und ich habe eingegriffen, als Rechtfertigung kam "es ist ja nur ein Tag da könnte man ja Urlaub eintragen". Daraufhin hat sich rausgestellt, dass alleine an dem einsatzort, er das bei 3 anderen versucht hat, aber indem er wollte, dass sie an einem Feiertag "zeitkonto" eintragen. Später erfuhr ich an einem anderen Einsatzort, dort habe er das auch öfter durchgezogen. Später hat er es tatsächlich bei mir versucht, dass ich am 2. Weihnachtstag unbezahlten Urlaub eintrage, es ist mir erst nicht aufgefallen, weil er am Telefon so Druck gemacht hat und leicht aggressiv wurde.
Denke das geht schon jahre so und er hat mit sicherheit gerade armen menschen (mindestlohn und harte arbeit) damit geschadet.
Ich denke nicht, dass da ein persönliches Gespräch viel bringt, auch nicht wenn ich seine Kollegin miteinbeziehe. Es gibt aber eine meldestelle (die Firma ist nur eine von vielen standpunkten). Soll ich diese informieren? Ist es als Christ richtig, jemanden auf diese Art zu veraten oder zu denunzieren ? Oder sollte ich lieber aus Barmherzigkeit das Gespräch suchen und ihm erklären, dass er sich vor Gott dafür rechtfertigen muss? Diese meldestelle könnte ja im Endeffekt vllt alles aufarbeiten und sich die lohnabrechnungen der Jahre anschauen, wenn die ehrlich sind, bekommen dann sogar Leute ihr Geld zurück?
Bitte nur Christen antworten, die auch ihren Glauben ernst nehmen, vllt hat ja jemand auch bibelstellen dazu, vielen dank
6 Antworten
Hey, das ist weder denunzieren noch Verrat. Es geht ja noch nicht mal um dein eigenes Wohl. Da musst du dem Chef gegenüber nicht barmherzig sein.
Jesus hat auch Klartext geredet, wenn es darauf ankam. Und schau mal ins AT, was die Propheten über den Umgang mit Armen und Ausländern sagen, also was Gottes Wille ist. Gott will nicht, dass sie benachteiligt werden.
Gott ist nicht nur Liebe, er ist auch gerecht. Du musst da kein falsches Mitleid haben und es mit Barmherzigkeit rechtfertigen (meine Meinung).
Das Gespräch mit ihm zu suchen wird nix bringen. Nutze die Meldestelle. Die Frage ist eher, ob es stichhaltige Beweise für das Fehlverhalten gibt.
Und such dir Gebetsunterstützung von Freunden, frag Gott im Gebet um Rat. Vielleicht bekommst du dann einen Eindruck für den richtigen Zeitpunkt usw. Ich habe es mehr als einmal miterlebt, dass sich ähnliche Probleme plötzlich aufgelöst haben, auf eine Art, wie nur Gott es machen kann.
Wenn Du mit Gott kommst wird er schallend lachen.
Zeig ihn an - was er macht ist systematischer Betrug und offenbar auch Ausbeutung - Denunziation ist das nicht, da du keinen persönlichen Vorteil daraus ziehst, sondern damit den Übervorteilten helfen möchtest
" Soll ich diese informieren? Ist es als Christ richtig, jemanden auf diese Art zu veraten oder zu denunzieren ? Oder sollte ich lieber aus Barmherzigkeit das Gespräch suchen und ihm erklären, dass er sich vor Gott dafür rechtfertigen muss? "
Als Christ solltest du beides tun. Wenn er seine Taten nicht rückgängig macht und Schadensersatz an den Geschädigten leistet nach dem du ihn dazu aufgefordert hast, hast du nicht nur das Recht dazu, Sünde aufzudecken wo du Zeuge geworden bist, sondern sogar die Pflicht als Christ und als Mensch. Du selbst bist durch das Arbeitsrecht geschützt.
Jakobus 5.19,20
" Liebe Brüder, so jemand unter euch irren würde von der Wahrheit, und jemand bekehrte ihn, der soll wissen, daß, wer den Sünder bekehrt hat von dem Irrtum seines Weges, der hat einer Seele vom Tode geholfen und wird bedecken die Menge der Sünden."
Dies gilt auch, wenn es sich bei deinem Chef nicht um einen Christen handelt.
Wenn du dir ein reines Gewissen vor Gott bewahren willst, dann tu alles was nötig ist, damit dieser " Chef " dich selbst und andere Menschen nicht mehr ausbeuten kann. Wenn du es nicht tust, trägst du durch unterlassen deinen Teil zu seiner Sünde bei. Und das willst du doch sicher nicht, oder ?
Gottes Segen bei deiner Entscheidung.
Ist es als Christ richtig, jemanden auf diese Art zu veraten oder zu denunzieren ?
Es ist weder Verrat, noch denunzieren, denn beim denunzieren will man einen persönlichen Vorteil erreichen, was hier ja nicht der Fall ist.
Es wäre eher Verrat deinen Arbeitskollegen gegenüber, das nicht bei der Meldestelle zu melden.
Bitte sprich vorher nicht mit dem Chef, denn dann könnte er versuchen Beweise zu vernichten, oder die Mitarbeiter einzuschüchtern!
Wir christen sind aufgerufen uns für ungerechtigkeit einzusetzen. Und da es nicht nur dich betrifft, sondern viele andere, würde ich dir vorschlagen, dass du dem chef sagst, wie er mit situationen ungerecht vorgeht, evtl ja nur um weniger bürokram zu erledigen. Und sag ihm dass du dich verpflichtet siehst, dies an entsprechende stelle zu melden. Dass er sich vor gott rechtfertigen muss kümmert ihn wohl nicht- also nützt es nix wenn du ihm dies sagst. Gutes gelingen!
Du erscheinst mir sehr kompetent und gebildet, deine Antwort hat mir sehr weitergeholfen, ich wünsche dir Gottes Segen auf allen deinen Wegen.