Eignungsprüfung vor Haustierhaltung?

12 Antworten

Das ist jetzt sicher eine sehr kontroverse und polarisierende Haltung, aber ich finde es das Beste darauf zu verzichten ein Haustier zu halten. Gerade dann wenn man Tiere besodners mag. Wie du ja schon gesagt hast, soetwas wie "artgerechte Haltung" gibt es in Wirklichkeit nicht. Selbst wenn man sein Tier wiklich mag und großen Aufwand betreibt damit es ihm gut geht (was nicht unbedingt der Normalfall ist) manipuliert man ein anderes Lebewesen letzendlich für eigennützige Zwecke und gesteht ihm nicht wirklich das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zu. In der Natur kommt es nur sehr selten vor dass sich ein Tier aus freien Stücken und aus Eigeninitiative dem Menschen anschließt und unterordnet. Hinzu kommt das fleischfressende Haustiere auch sehr schlecht für die Klimabilanz sind weil bei der Fleischproduktion für ihr Futter große Mengen an Treibhausgasen erzeugt werden. Auch hier sollte man sich überlegen ob ein Haustier zu haben es wirklich wert ist durch die Verschlimmerung des Klimawandels die Zukunft unserer Nachkommen zu zerstören.

Wäre ich definitiv dafür.

Unser ehemaliger Nachbar hatte mal einen Rottweiler, den er den ganzen Tag in der Garage eingesperrt hatte. Dieser Hund hatte Glück, wenn er mal für 10 Minuten am Tag rauskam. Gott sei Dank haben sie ihn inzwischen abgegeben, zu viele Beschwerden der Nachbarn und mindestens ein Beißvorfall, als er gerade mal „Glück“ hatte und raus durfte.
Leider haben die sich jetzt einen Zwergspitz angeschafft. Begründung: Der ist ja klein und braucht nicht so viel Beschäftigung. Ende vom Lied ist, dass der die ganze Nachbarschaft zusammen bellt und auch nicht mehr rauskommt als der Rottweiler. Wenigstens ist der aber im Haus.

Auch vor einigen Tagen beim Gassi gehen mit meinem Hund, da kamen uns zwei ältere Leute entgegen mit zwei Australien Shepherds. Die beiden Hunden haben schon auf Entfernung eindeutige Signale gezeigt, weshalb ich dann auch mehr Abstand als, für meinen Hund, nötig gehalten habe und auf die Wiese ausgewichen bin. Die Halter haben diese Signale nicht bemerkt bzw. kennen solche Signale vermutlich nicht und wie zu erwarten haben die Hunde sehr gepöbelt. Das einzige was dagegen unternommen wurde, war die Hunde am Nacken zu packen und zu schütteln! Da dachte ich echt ich seh nicht recht. Aber Hauptsache über mich leise lästern (ich hab sehr gute Ohren), es sei Verantwortungslos eine junge Göre (genau das Wort ist gefallen, bin 18) mit einem Kampfhund (Rottweiler) rauszulassen.

Oder auch erst gestern Abend beim Gassi, aus ca. 30 Meter Entfernung neben mir und meinem Hund kreischt jemand „Hier“, weil dessen Hund wohl auf uns zu rannte. Erst dachte ich „Owe, bitte nicht.“, weil ich es nicht leiden kann Hunde einfach ineinander reinrennen zu lassen, vor allem bei einem viel zu hohen Energieniveau bei mindestens einem Hund. Aber hey, der Hund hat kehrt gemacht und ran zum Besitzer zurück. Eigentlich etwas das man richtig gut belohnen sollte, aber was macht Frau Besitzerin? Schlägt dem Hund eine runter.

Und das sind lange nicht die einzigen Erfahrungen dieser Art. Bei so viel Unwissenheit und das nicht nur in Bezug auf Hunde, bin ich definitiv für eine vorherige Wissensabfrage des jeweiligen Wunschtieres. Bei Hunden z.B. auch eine spätere Praxisprüfung.

Ich fände das echt gut, wir könnten es ja zumindest wie in Österreich machen, das man einen Sachkundenachweis erbringen muss.

Das jemand zu jedem der einen Hamster kaufen will erst mal nach Hause kommt, halte ich für unrealistisch weil zu teuer.

Es wäre aber schon mal was, wenn man endlich mal gesetzliche Mindestmaße für Tiergehege festlegen würde, und nicht Tiergerechtes Zubehör generell verbieten würde. Ich finde es z.B. ein Unding, das man immer noch Hamster Laufbälle oder lebensgefährliche Laufräder kaufen kann...

Die Pflichten des Tierhalters, sich Wissen anzueignen, sind im Tierschutzgesetz eindeutig dargelegt.

Das eigentliche Problem der Tierhalter ist es heute, sich geeignete Quellen zu erschließen, welche ein naturwissenschaftlich fundiertes Wissen zur Haustierhaltung vermitteln.

Denn etwa zeitgleich mit dem Internet, wird das Wissen zur Tierhaltung mehr und mehr manipuliert und öffentlich in Umlauf gebracht.

All diejenigen, welche in irgendeiner Art und Weise von der Haustierhaltung profitieren, verbiegen gern mal die Erkenntnisse der Naturwissenschaft zu ihren Gunsten.

Und hätte es den Tierschutz nicht schon gegeben, dann wäre er von genau diesen Leuten erfunden worden.

Denn nichts eignet sich besser dazu, die Haustierfreunde dumm zu machen, als an die Tierliebe zu apellieren und die Tierhaltung naturwissenschaftlich unzulässig zu vermenschlichen.

Profit zu machen damit, dass Menschen falsch informiert oder gar systematisch getäuscht werden, gehört mittlerweile zum Alltag in unserer Gesellschaft.

Seinen negativen Höhepunkt erlebt das Ganze in Internet-Auftritten und Foren zur Haustierhaltung.

Gerade in letzteren treffen sich die besonders tierlieben, aber oft auch leichtgläubischen Menschen und tauschen sich aus.

Hier werden dann all die verbogenen Wahrheiten der weiter oben genannten Quellen miteinander vermischt und jeder Foren-Neuling wird solange von der Sekte (als nichts anderes offenbaren sich viele Tierforen) bearbeitet, bis er den vermittelten Unfug glaubt.

Im Zweifelsfalle wird per Plebiszit (Volksabstimmung) entschieden, welche naturwissenschaftliche Aussage wahr oder falsch ist.

Kurzum, die meisten Haustier-Foren scheinen heute voller wohlklingender, vermenschlichter Tierschutz-Weisheiten zu sein ....

.... aber schaut man fachlich genau hin, dann offenbaren sie sich als ein einziger Hort der Dummheit.

Mit besten Grüßen

gregor443

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo,

ja ich wäre dafür. Und ich wäre auch dafür das die künftigen Halter richtig schwere Tests bekommen und das Ganze streng bearbeitet wird. Der Hundeführerschein (den gibt es ja bereits und ist in manchen Bundesländern sogar Pflicht) ist nämlich echt ein Witz.

Leider ist das nur sehr schwer umzusetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Vany