Dürfen Eltern ihr minderjähriges Kind gegen seinen Willen von der Schule nehmen?
Die Frage betrifft mich, ich bin fast 18 und in meinem letzten Jahr am Gymnasium. Meinen Realschulabschluss habe ich bereits, nur wusste ich damals noch nicht so genau was ich später machen will und bin lieber noch zwei Jahre auf der Schule geblieben, anstatt direkt in die Berufswelt einzusteigen.
Meine Eltern wollen mich jetzt von der Schule nehmen, einerseits weil ich wegen zweier Erkrankungen (eine psychisch, die andere chronisch/körperlich) viele Fehlzeiten habe und es ihnen peinlich ist, diese der Schule zu erklären. Andererseits wollen sie mich möglichst schnell arbeitend sehen, sodass ich ihnen nicht länger auf der Tasche liege (ich habe sogar schon ne eigene Wohnung, in die ich dann ziehen kann).
An sich ist der Weg für eine Ausbildung gelegt, aber ich möchte halt jetzt wo ich schon dabei bin auch mein Abitur machen. Können sie mich trotzdem gegen meinen Willen abmelden, z.B. weil ich psychisch krank und nicht zurechnungsfähig bin oder so? (Ich bin kein gefährlicher Psycho, ich habe nur eine Angststörung xD)
10 Antworten
Ich gehe mal davon aus, dass Deine Eltern Dich lieben und Ihnen die Probleme etwas über den Kopf zu wachsen drohen.
Du solltest Ihnen Deinen Wunsch und Deine Sichtweise einfach erklären, bis sie Dich verstehen, und ihre Einwände und Argumente anhören, bis Du diese wiederum verstehst. Und dann solltet ihr einen gemeinsamen Weg überlegen, mit dem ihr alle drei leben könnt.
Ich glaube jetzt auf Konfrontationskurs zu gehen wäre nicht hilfreich für Dich, und das gilt nicht nur für Dich, sondern auch für Deine Eltern! Wäre schön, wenn Du ihnen das auch klar machen könntest. Aber das geht natürlich nur dann, wenn Du eben auch bereit dazu bist, einen Konfrontationskurs zu vermeiden (Jugendamt etc.)!
Nein. Nicht ohne weiteres.
Allerdings wirst Du ab einer bestimmten Anzahl an Fehltagen/-Stunden nicht zum Abi zugelassen. Und, bei all Deinen Baustellen: Schaffst Du das Abi überhaupt?
Und der Wunsch Deiner Eltern nach einer Ausbildung für dich: Du kannst noch nicht mal regelmäßig am Unterricht teilnehmen. Weder psychisch noch physisch. Deine WG steht in den Sternen.
Es bringt weder Dir noch deinen Eltern was, wenn ihr permanent Deine Probleme bzw. Krankheiten verschweigt.
Wenn Deine Eltern sich schämen, die Schule über Deine Erkrankungen aufzuklären (was ich immer tun würde!), dann mach Du es. Klar ist das kein Muss. Aber es würde das Leben und den Umgang für alle etwas leichter.
Es ist auch gut, dass es die früheren Fragen gibt ;-)
Ich habe auch nicht geschrieben, dass Du es nicht schaffst. Deinen Fragen nach hast Du aber echt viele Baustellen und noch einen weiten Weg vor Dir, diese abzuarbeiten.
Mit Leistungsdruck (egal ob Abi oder Berufsleben oder gar WG mit fremden Menschen) werden Deine Erkrankungen nunmal nicht leichter. Egal ob deine psychischen oder auch physischen.
Ich lege Dir wirklich ans Herz mit offenen Karten zu spielen. Das Unverständnis bei all diesem Verheimlichen (obwohl die anderen ja merken, dass was nicht stimmt) ist weitaus größer, als wenn Du sagst was Sache ist. Es nichts, wofür Du Dich schämen musst oder rechtfertigen. Es IST eben so. Klar gibt's immer wieder welche, die auch das nicht kapieren aber gut, ist halt so, ist aber nicht dein Problem.
Du kannst sicherlich irgendwann ein normales Leben führen. Auch mit einer Erkrankung (Deine Darmgeschichte). Deine psychische Erkrankung(en) kannst Du langsam aber stetig therapieren und irgendwann wird auch das (hoffentlich)kein Thema mehr sein.
DU musst damit leben. Nicht die anderen. DU musst entscheiden, ob Du wirklich (ohne dir in die eigene Tasche zu lügen) damit zurecht kommst.
Falls Deine Eltern die Drohung wahr machen wollen und Dich von der Schule nehmen wollen (weil U18), dann sprich dringend mit Deinem Vertrauenslehrer und zwar OFFEN! Vor allem auch darüber, warum Deine Eltern dies so wollen! Ich bin mir sicher, er hilft Dir und steht Dir bei!
Hey du kannst mega stolz auf dich sein, dass du trotz deiner psychischen und körperlichen Erkrankung so weit gekommen bist! Hut ab! Mach weiter so. Eine gute Ausbildung ist das A und O, und lass dir das auf keinen Fall wegnehmen, auch nicht von deinen Eltern.
Wenn du bereits 18 bist, können dich deine Eltern nicht ohne dein Einverständnis von der Schule nehmen. Mit 18 entscheidest rein rechtlich gesehen ganz alleine über deine Zukunft und deine Handlungen. Dieses Recht kannst du dir sogar über einen kostenlosen Rechtsberater einfordern, und deine Eltern wissen auch, dass sie dich nicht dazu zwingen können. Aber ich nehme an, dass sie aufgrund deiner Krankheit Druck auf dich ausüben, ihrem Willen zu folgen.
Wende dich an deine(n) Vertrauenslehrer*in, eine(n) Schulberater*in, das Jugendamt, eine(n) Rechtsberater*in oder an ein anderes zuständiges Amt und lass dich über deine Möglichkeiten informieren.
Was natürlich immer ein Streitpunkt ist, ist der finanzielle Aspekt. Wenn deine Eltern für dich zahlen, ist das natürlich ein gutes Druckmittel. Könntest du dich auch selbst finanzieren?
Guten Morgen Yem.....
Das ist ja eine unschöne Angelegenheit.
Mach dein Abitur, das kann dir niemand mehr abnehmen. Du bist 18 Jahre, das könntest du selbst entscheiden. Sprich vielleicht mal mit deinem Lehrer, es gibt bestimmt eine Lösung.
Viel Glück, und liebe Grüße, Renate.
Die können dich nicht einfach so von der Schule nehmen. Hast du einen Vertrauenslehrer, mit dem du reden kannst?
Sonst: Kannst du dich mal an das Jugendamt wenden.
Mann, das ist immer so peinlich, wenn die Leute meine älteren Fragen lesen xD
Ich weiß, dass ich Probleme habe, aber ich bin wirklich motiviert, die alle anzupacken und mich zu bessern. Aber von allen Seiten höre ich "Das schaffst du eh nicht", "Bist du dir da sicher?", "ABER deine Krankheit..."
Dann werde ich halt nie ein normales Leben führen können, aber ich will wenigstens mein Bestes versuchen, um nah dran zu kommen. Dazu gehören Abitur machen und meinen Traumberuf ausüben. Und ja, das kriege ich hin. Meine Noten sind gut, letztes Schuljahr hatte ich gerade mal 86 Fehlstunden von, ich weiß nicht, 1000? Das ist noch im grünen Bereich, sagen auch die Beratungslehrer.