Dreifelderwirtschaft?

5 Antworten

die Felder wurden nicht jedes Jahr mit den gleichen Feldfrüchten bepflanzt, um ein einseitiges Auslaugen des Bodens zu vermieden - jede Pflanze benötigt andere Stoffe/Mineralien

also z.B. 1. Jahr Getreide, 2. Jahr Kartoffeln/Gemüse und im dritten oder vierten Jahr wurde im Grunde gar nichts angebaut oder Klee (zur Anreicherung des Bodens mit Stickstoff)

so konnte der Boden sich von selbst regenerieren und man benötigte bei Weitem nicht so viel künstlichen Dünger - dieser kam von den Nutztieren, die man hielt, jedoch nicht in der heutigen Form von Massentierhaltung. Der Misthaufen vor dem Haus war früher eine Art Zeichen von Reichtum - es gab so Sprüche wie: je größer der Misthaufen, desto reicher der Bauer (ja, die Geschmäcker waren schon immer zu verschiedenen Zeiten verschieden)

wenn du einen Garten hast, kannst du es selbst mal versuchen - pflanze mal z.B. Kohlrabi immer im gleichen Beet an - mit den Jahren werden sie immer mickriger

bei sogen. Monokultur nimmt auch die Anzahl der Schädlinge zu und du musst immer mehr Schutzmittel ausbringen, was ja auch nicht so toll ist

erwähnen muss man aber auch noch, dass bei 3Felderwirtschaft ohne Dünger und ohne Schutzmittel die Erträge allgemein weitaus bescheidener ausfallen - ich bin kein Fachmann, vermute aber, dass ganz "ohne" eine 100%ige Versorgung der Einwohner Deutschlands nicht möglich ist, schon gar nicht, wenn alle auf Vegetarier oder Veganer umsteigen - da würde es nie reichen - das ist zwar nur meine Meinung, aber ich denke, es ist die harte Wahrheit

Hier, bitte, da ist die Dreifelderwirtschaft beschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreifelderwirtschaft

Müssen die Bauern überhaupt noch etwas machen oder nicht?

Natürlich. Von alleine passiert das nicht.

(weil ich habe gelesen, dass die Bevölkerung sich nicht mehr selbst um den Anbau der Nahrungsmittel kümmern muss.)

Ohne den Text zu kennen, den Du gelesen hast:
Du zitierst, das sich die Bevölkerung nicht mehr selber um den Anbau kümmern musste. Das interpretiere ich aus dem Textfragment so:

1. Alternative:

Es hat nicht mehr jeder einzelne Mensch in der Bevölkerung selber für sich gemacht. Sie haben die Arbeit den Bauern überlassen und dann die entsprechenden Erzeugnisse von ihnen gekauft. Dafür hat man selber in der Zeit eine andere Aufgabe / Arbeit ausgeübt, mit der man seinen Lebensunterhalt bestritten hat.

2. Alternative:

Die Menschen haben ihre Felder zusammengelegt und gemeinsam auf den großen, zusammengelegten Flächen die Dreifelderwirtschaft betrieben (nicht mehr jeder für sich selbst auf seinem kleinen Landstück) .

Ja natürlich alles gleichzeitig!

Aber doch NICHT alles auf der selben Fläche!

Ein Bauer hatte sagen wir die drei Feld A, B und C...

...im 1. Jahr hatte er auf A Wintergetreide, auf B Sommergetreide und C ließ er brach liegen...

...im 2. Jahr hatte er auf C Wintergetreide, auf A Sommergetreide und B ließ er brach liegen...

...im 3. Jahr hatte er auf B Wintergetreide, auf C Sommergetreide und A ließ er brach liegen...

...und wieder von vorne...

Er hatte also natürlich in JEDEM Jahr Wintergetreide UND Sommergetreide...

...nebeneinander...

...und ein Teil der Fläche lag zur Regeneration brach...

Dadurch musste nicht mehr jeder Mensch - aber doch natürlich jeder Bauer! - selbst Felder bewirtschaften sondern könnte z. B. einem Handwerk nachgehen...

...aber wie kommst du da drauf dass keiner mehr arbeiten musste?? Die Zeit war wohl so die arbeitsreichste für alle in der Geschichte...