Doppellonge über den Rücken oder um die Hinterhand?

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Ich kenne auch beides, habe bei meinem früher dann sogar mit Umlenkrollen die Longe so geführt, dass sie sich nicht einfach unter der Schweif Rübe festklemmem kann (Gebiss - 1. Rolle Ring gaaaanz oben - ohne flaschenzug zweite Rolle ganz unten - Longe kommt in meine Hand). Ich fand allerdings auch immer, dass die Bewegung der Hinterhand ja jedes Mal im Maul ankommt. Wie soll das Pferd dann noch differenzieren von dem Hilfen?!

Also ja, zum Desensibilisieren ok, aber mehr finde ich auch nicht sinnvoll.

Ich gestehe, dass mich, trotz Einführung darin durch eine Pferdewirtschaftsmeisterin und sehr kundige DL Frau, die DL absolut nicht mehr reizt. Es gibt tatsächlich nichts, worin sie uns weiter gebracht hat. Also doch, kurzzeitig als Langzügel geführt wurde Die Piaffe ein wenig besser. Aber das wars. Fließende Handwechsel kann ich auch am Kappzaum erarbeiten, entsprechend auch Bahnfiguren longieren. Langzügel, dafür sind die longen zu lang, da habe ich Schlaufzügel tatsächlich vor Jahren mal gekauft. Passend wunderbar mit einem extrem kurzen Endmaßpony.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
 und hatte den Eindruck, dass jeder Schritt als Ruck direkt im Maul ankommt. Fast als riegelnde Bewegung des Gebisses,

dein eindruck trifft absolut zu. am pferdemaul kommt das sechzehnfache davon an, was du in der hand spürst plus noch die kraft durch das gewicht der longe. damit die longe nicht über die hinterhand abrutscht, musst du etwa 1,5kg in der hand haben, ohne überhaupt einzuwirken. das heisst, bei deinem pferd im maul kommt fast ein halber zentner an.

wenn du mit dem ring über den rücken gehst, sind es "nur" 12kg. die wirken allerdings nach oben aussen ein. das führt zu verwerfungen in der halswirbelsäule und im genick. das pferd beginnt, in der längsachse zu pendeln.

das ganze wirkt rein physikalisch wie eine kombination aus laufferzügel, gogue und aufsatzzügel.

statt eines sperriemens solltest du wenigstens eine kinnkette und eine schenkeltrense verwenden.

besser: der longenkurs von babette teschen und ein entsprechender kappzaum.

wenn du zum longieren einen gurt verwenden willst - gummilitze-deckengurt und 6 metallringe mit 4cm durchmesser. damit kannst du deine ringe verschieben, wo immer du sie hinhaben willst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ich arbeite auch auf Doppellonge auf Kappzaum. IMMER, wenn ich am Boden stehe, ist der Kappzaum mein Arbeitsmittel. Wenn es darum geht, dem Pferd die Trense nahezubringen, Langzügel, beide Zügel durch die Ringe, damit die Einwirkung keinesfalls von unten kommt, mit der äußeren Hand außen arbeiten, also über den Rücken greifen oder hinter dem Pferd gehen.

Ob man die Doppellonge hinten oder über den Rücken führt, ist situationsabhängig. Hinten rum geführt liegt die äußere Longe halt an der Hinterhand an, macht sowas wie einen verwahrenden Schenkel, aber halt mit der Nebenwirkung, dass man die Bewegung der Beine ausgleichen müsste, damit die Longe konstant dran ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Ich führe sie auch über den Rücken, da mir um die HH zu wackelig ist und die Signale nicht fein genug ankommen.

Mir wurde aber schon öfter gesagt, dass man um die HH führt, zb um das Pferd zu desensibelisieren, zb vorm Anschirren. Vor-und Nachteile sind für mich aber dabei unpassend, da gibt's andere Methoden.

Grauling0605 
Fragesteller
 15.04.2023, 19:18
Mir wurde aber schon öfter gesagt, dass man um die HH führt, zb um das Pferd zu desensibelisieren, zb vorm Anschirren.

Hm ja, wenn man das vor hat, kann man das ja zeitweise machen. Der Pförd ist eh gefahren, der kennt Gebamsel um den Allerwertesten.

Habe auch gelesen, dass manche damit ihr Pferd besser einrahmen wollen. Kann ich mir aber nicht so ganz erklären. Hat irgendwie für mich so ein bisschen was von diesen wilden Longierhilfen-Körperbandagen-Kombinationen.

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