Die Trinität zur zeit Jesu?

14 Antworten

Hallo Artgerecht57,

das, was Du hier beschreibst, ist ein Widerspruch zur Trintitäslehre. Das liegt daran, dass die gesamte Lehre nicht mit der Bibel übereinstimmt! Aber warum? Und was lehrt die Bibel genau dazu?

Nun, es gibt nur einen einzigen allmächtigen Gott, den Schöpfer, der alle Dinge gemacht hat (5. Mose 6:4). Dieser hat einen Sohn, der jedoch nirgends als Teil Gottes dargestellt wird. In einem Gebet sprach Jesus von Gott als "dem allein wahren Gott", was ganz offensichtlich ihn selbst ausschließt (Johannes 17:3).

So, wie die Bibel vom heiligen Geist spricht, so kann dieser keine Person sein, sondern die unsichtbare Kraft, die von Gott ausgeht. Zum Beispiel finden sich Äußerungen wie "vom heiligen Geist erfüllt", was eher auf eine Kraft als auf eine Person schließen lässt (siehe Apostelgeschichte 2:4).

In der New Encyclopædia Britannica heißt es daher: „Das trinitarische Glaubensbekenntnis der Christenheit . . . unterscheidet diese von den beiden anderen klassischen monotheistischen Religionen [Judentum und Islam].“ Die Kirche entwickelte die Trinität, obwohl „die Bibel der Christen keine ausdrücklich trinitarischen Erklärungen über Gott enthält“.

Interessant ist auch, was die New Catholic Encyclopedia dazu sagt: „Die Formulierung ,ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden... Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd.“

Die Encyclopedia Americana drückt sich ähnlich aus: „Die Dreieinigkeitslehre des 4. Jahrhunderts war keineswegs ein Spiegelbild der frühchristlichen Lehre von der Natur Gottes; sie war eher eine Abweichung davon.“

Hier sind ein paar Beispieltexte, die deutlich machen, dass Jesus weder Gott, noch ein Teil von ihm ist (Kursivschrift ist von mir):

Matthäus 26:39: "Und er ging ein wenig weiter, fiel auf sein Angesicht, betete und sprach: „Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Becher an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“

Johannes 14:28: "Ihr habt gehört, daß ich zu euch sagte: Ich gehe weg, und ich komme zu euch [zurück]. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater hingehe, denn der Vater ist größer als ich."

1. Korinther 15:27,28: "Denn Gott „hat alles unter seine Füße gelegt“. Wenn er aber sagt, dass alles unterworfen worden ist, dann ist offensichtlich der ausgenommen, der ihm alles unterworfen hat. Wenn dem Sohn jedoch alles unterworfen sein wird, dann wird er sich auch selbst dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott für jeden alles ist.“

Kolosser 1:15:  "Er [Jesus] ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung".

Wenn man die Aussagen der Bibel über Gott auf der einen und Jesus Christus auf der anderen Seite in Beziehung zueinander setzt, ergibt sich daraus ein deutliches Bild: Gott besteht nur in einer Person, und Jesus ist der von ihm erschaffene Sohn.

LG Philipp

Nun ja. Jesus stand in seinem ganzen Leben in Beziehung zum Vater. Also so gesehen war die Trinität immer da-außer als er am Kreuz die Sünden aller Menschen auf sich nahm,Da war es ein großes Leid sich seiner Gottheit zu entledigen und keinen Kontakt mehr zum Vater zu haben, sondern eher als Sühnelamm alle Sünden der Menschen zu sehen, zu sühnen und abzubüßen.

Jesus hat in seiner Zeit als Mensch auf himmlische Privilegien verzichtet, die Er vorher hatte und nach seiner Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt wieder erhalten hat.

Deshalb hat Jesus zum Vater gebetet, wusste den Tag seiner Wiederkunft (in diesem Moment) nicht, konnte am Kreuz vom Vater verlassen werden usw.

Im Neuen Testament steht dazu:

  • "Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen; und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz" (Philipper 2,5-8).

Ich bin Jesus sehr dankbar, was Er alles für uns getan hat!

Heißt das der Allgegenwärtige, Allwissende und Allmächtige Gott zu dem wir beten(zur Zeit als Jesus auf der Erde war), bestand nur noch aus dem Vater und dem Heiligen Geist?

Man geht heute davon aus dass das was von Gott was in Jesus Mensch wurde in diesem "Zeitraum" auch weiterhin in Gott existierte.

Ich würde es eher so erklären: Da Gott außerhalb von Raum und Zeit ist, spielen Zeiträume für ihn keine Rolle, unsere Sprache ist jedoch begrenzt das passend auszudrücken: Als Gott in Jesus Mensch wurde, war Gott außerhalb von Zeit und Raum "weiterhin" derselbe. Und in Jesus hörte Jesus auch nicht auf Gott zu sein.

Wir sprechen heute daher auch von Jesus als "wahrer Gott und wahrer Mensch".

Du vergisst da was: Damals gab es das Christentum noch nicht, und damit auch nicht den Glauben an die Trinität.