Die "Kriegsverbrechen" der Wehrmacht?
Jeder "Zivilist" der von der Wehrmacht exekutiert wurde, wird pauschal und undifferenziert als Begrüdung für den Kriegsverbrechen-Vorwurf genommen.
Dabei wurde doch auf deutsche Seite auch hart gegen eigene Soldaten durchgegriffen, die sich eines Kriegsverbrechens schuldig machten. Außerdem waren doch die meisten der sogenannten "Zivilisten" Partisanen, Leute die selbst in die Kriegshandlung eingriffen durch Sabotage oder gar Hinterhaltsangriffe auf Soldaten, diese Personen dürfen laut Völker- und Kriegsrecht exekutiert werden. Zusätzlich muss beachtet werden, dass unzählige sowjetische Zivilisten durch Hunger starben, durch Stalins Politik der verbrannten Erde. Stalin ließ zum Beispiel alle Felder mit Salz überschütten, wo abzusehen war, dass die Wehrmacht in diese Gebiete vorrückt. Ähnlich wie bei Katyn, schob man das den Deutschen in die Schuhe.
Muss das Bild der Wehrmacht überdacht werden?
Und nein, ich bin kein Nationalsozialist, ich bin linker demokratischer Sozialist also kommt nicht mit euren üblichen Begriffen, argumentiert sachlich, danke!
18 Antworten
Wenn du schon auf sachlich bestehst, dann leg doch erst mal dar, wo genau deutsche Kriegsverbrecher bestraft wurde und wo genau im Völkerrecht steht, dass Erschiessungen geduldet werden.
Mit dem Kriegsgreichtsbarkeiterlass, dem Sühnebefehl und anderen konnte die Wehrmacht fast schadlos gegen jeden Zivilisten mit Willkür vorgehen. Die wenigen Exzesse, die verfolgt wurden, sind verschwindend gering unter den tatsächlich begangenen Greueltaten.
Und die HLKO beinhaltet keinen Artikel über willkürliche Exekutionen.
"dass Partisanen exekutiert werden dürfen, steht in der HLKO."
Beweise uns das bitte, oder schreibst du auf irgendwelchen fragwürdigen Seiten ab?
Kriegsverbrechen begeht grundsätzlich immer nur der Verlierer eines Krieges. Im Zusammenhang mit den Armeen der Sieger wird man für dieselben Vergehen nicht von Kriegsverbrechen sprechen. Diese Aussage ist generell gemeint, nicht speziell auf den WK II.
Selbstverständlich haben Angehörige der Wehrmacht Kriegsverbrechen begangen. Ich denke mal, daran wird niemand ernsthaft zweifeln wollen. Allerdings weiß ich aus zahlreichen Gesprächen mit Kriegsteilnehmern, daß jeder Wehrmachtsangehöriger wußte, daß er beispielsweise für eine Vergewaltigung nach einem kriegsrechtlichen Prozeß exekutiert wird. Von seinen eigenen Leuten, wohlgemerkt! Den Hauptanteil der Kriegsverbrechen wird man wohl eher der SS anlasten dürfen.
Sehr gute Antwort.
Sie trifft genau auf das zu, wie ich die Zeit als Soldat der Wehrmacht erlebt habe. Vergewaltigungen wurden schwer bestraft. Mir ist kein Fall einer Vergewaltigung bekannt geworden.
Es gab aber viele Verhältnisse von Soldaten mit einheimischen Frauen. Das waren aber keine Vergewaltigungen. Frauen, die solche Verhältnisse mit deutschen Soldaten hatten, hat man in vielen Ländern, Beispiel Holland, nach dem gebrandmarkt und kahl geschoren.
Wie viele Menschen in den Kriegsgebieten konnten den Unterschied zwischen Waffen SS und Wehrmacht erkennen. Ich habe mich viel mit einem Ukrainer unterhalten und manchen Wodka mit ihm getrunken. Er sprach relativ gut deutsch weil er im 1. Weltkrieg 3 Jahre in Deutschland als Kriegsgefangener war. Der Mann kannte den Unterschied. Er sagte mal zu mir: Deutscher Soldat Vogel hier, er zeigte auf die Brust, gut. Aber Vogel hier, er zeigte auf den Arm, nix gut.
Ich habe nur eine vergewaltigte Frau gekannt. Es war meine Trauzeugin. Sie war von russischen Soldaten mehrfach vergewaltigt worden. Hatte ein Kind geboren, das sie sofort nach der Geburt zur Adoption freigegeben hatte. Ihre Leidensgeschichte und die anderer Flüchtlinge waren Grausam.
Es ist vollkommen richtig, dass der Verlierer als Übeltäter gebrandmarkt wird, währen der Sieger mit stolzgeschwellter Brust seine Orden zu Schau stellt.
- Erstens, die Exekution von Kriegsgefangenen - auch wenn sie Partisanen waren - galt als Kriegsverbrechen.
- Zweitens, was andere getan oder nicht getan haben, ändert an der eigenen Schuld nichts und Kriegsverbrechen werden nur auf Verliererseite bestraft.
- Drittens, die "Strafen" gegen Wehrmachtsangehörige seitens der Wehrmacht ergingen eher zum Schein, nur wenn jemand das öffentliche Bild der Wehrmacht verunglimpfte, etwa durch Vergewaltigungen, wurde durchgegriffen, aber auch nur, um den Ruf der Wehrmacht zu wahren, nicht um der Opfer will. Später wurde auch immer weniger bestraft.
- Viertens, die Wehrmacht wurde anders als die SS und der SD nie als verbrecherische Organisation eingestuft, daher war die Mitgliedschaft nicht strafbar, es musste eine Einzelfall-Schuld nachgewiesen werden, um jemanden zu bestrafen, es gibt also nichts zu revidieren.
- Fünftens, neue Forschungen rücken die Wehrmacht eher ins schlechtere als in bessere Licht.
Fünftens... also die Aufklärung von Katyn rückte die Wehrmacht ins schlechtere Licht? Die Untersuchung von 1995 die ergab, dass nur 5% der Wehrmachtssoldaten Verbrechen begingen und damit weit hinter den anderen Kriegsteilnehmern zurückliegen rückt die Wehrmacht auch ins schlechtere Licht? Interessante Auslegung der Fakten.
die Aufklärung von Katyn rückte die Wehrmacht ins schlechtere Licht
Hat das irgend jemand behauptet? Entschuldigen sowjetische Kriegsverbrechen etwa deutsche Kriegsverbrechen?
Die Untersuchung von 1995
Welche Untersuchung?
Interessante Auslegung der Fakten.
Deinerseits, stimmt.
Welche Studie, das solltest du schon belegen.
Das Verbrechen von Katyn wurde nun gerade nicht als Beispiel hinzugezogen, da es sich um ein Massaker des russischen Geheimdienstes an der polnischen Armee handelte.
Jedoch die nachweisliche Kenntnis der Führungsebenen in der Wehrmacht von den Aktionen der Einsatzgruppen der SS im Hinterland, die Duldung der Maßnahmen und die teilweise aktive Unterstützung rückten die Wehrmacht in dieses Licht.
Du als linker demokratischer Sozialist solltest ein bisschen mehr Tiefenwissen zu dieser Thematik haben, deine Aussagen klingen mehr nach dem Nachquatschen populistischer Aussagen.
Nach heutiger betrachtungsweise ist bereits der Krieg als solcher ein Verbrechen gegen das Völkerrecht gerwesen (Verschwörung gegen den Frieden und Herbeiführung eines nicht mandatierten und unprovozierten Angriffskrieges).
Insofern könnte man das ganze vom heutigen Standpunkt her noch wesentlich abkürzen auf die Formel, sämmtliche Taten der Wehrmacht während des Krieges waren verbrecherisch, und sämmtliche ihrer Angehörigen somit Kriegsverbrecher, weil sie als Werkzeug des Agressors Nazideutschland diesen Krieg überhaupt erst herbeiführten.
Politisch kannst du sein wollen, was du willst, mit "links" hat das verteidigen von Verbrechen des NS-Regimes jedenfalls nichts zu tun.
Welche Differenzierung willst du bei der Ermordung von Zivilisten ansetzen?
Partisanen sind nichts anderes als Freiheitskämpfer, die ihre besetzte Heimat befreien wollen - Mitglieder der Resistance sind Helden - genauso wie die Partisanen in Osteuropa.
Was immer Stalin gemacht hat - es war die Reaktion auf den heimtückischen Angriff der Wehrmacht, der als Vernichtungsfeldzug gegen die Russen angelegt war. Vernichtung bedeutet nicht Unterwerfung und Ausbeutung wie in Westeuropa, sondern Ermordung auch von Frauen und Kindern.
Den Deutschen Soldaten, Spezialeinheiten und vielen Polizisten braucht niemand was in die Schuhe schieben - die waren an den schlimmsten Verbrechen der Menschheit beteiligt. Nicht alle, aber Millionen.
Was immer du hier überdenken willst - es gab nicht die ehrbar kämpfende Wehrmacht.
Soldaten die vergewaltigt haben, wurden hingerichtet oder in eine Strafkompanie gesteckt, dass Partisanen exekutiert werden dürfen, steht in der HLKO.