Der Werwolf/ Christian Morgenstern?
Hey,
ich habe als Deutsch-Arbeitsauftrag die Ballade "Der Werwolf" von Christian Morgenstern aufbekommen, und ich habe sie auch verstanden, doch die Aufgabe dazu verstehe ich nicht. Hier erst mal der Link zu der Ballade: https://www.mumag.de/gedichte/mor_c24.html
Die Aufgabe geht so: Schreibe ein Parallelgedicht. Wähle dazu ein anderes Tier, das vom Dorfschullehrer gebeugt werden will. Du kannst natürlich auch einen Gegenstand nehmen.
Ich verstehe aber nicht wie ich dann ein Tier beugen soll, weil bei Werwolf geht das ja wegen "Wer" und "Wen" und "Wem", aber bei Schildkröte zum Beispiel soll das dann "Schildeskröte" heißen oder wie? :'D
Und ist mit Parallelgedicht gemeint, dass man das Gedicht abschreibt und nur statt dem Wetwolf ein anderes Tier nimmt oder muss man ein ganz neues Gedicht schreiben?
Danke im Vorraus! :)
LG <3
3 Antworten
Ein Tier ist eine harte Einschränkung. Damit entfällt ein "Der-Matologen". Wie wäre ein "Ich-tyoraurier"? Ich denke mal weiter nach...
Danke. Ein wenig weiter weg wäre ein Gedicht über den Bi-ber, der sich vom Biolehrer über die Hetero-Bers, Homo-Bers und Divers-Bers erzählen lässt. Das kommt aber vielleich je nach Altersstufe nicht gut an.
Oder: "Ich murmel Tier, du murmelst Tier, er/sie/es murmelt Tier, ..."
Oder: "Ich war Zenschwein, du warst Zenschwein, ..."
Das Murmeltier lief in die Stadt,
allda es einen Lehrer hat.
Es lief an seinen Bürotisch:
„Ach bitte, konjugiere mich.“
Der Lehrer setzt sich grade hin
Und dachte dann in seinem Sinn:
„Was murmelt dieses Tier denn da?
Ich weiß nicht, wie mir da geschah.“
„Ich murmele“, – sprach des Lehrers Ton
„Du murmelst“ – hier zweite Person,
„Er murmelt“ – Hier in Gegenwart,
doch das Präteritum wird hart:
„Wir murmelten“, - das sind nun Viele
"Ihr murmeltet" - im gleichen Stile.
…..und jetzt bist du selbst dran; lass dir was einfallen
Weitere Anregung: Halle an der Saale:
Ich halle an der Saale, du hallst an der Saale,.....
Dazu gibt es bereits ein Gedicht: Ich stahl Helme, du stahlst Helme, ...
Ich habe das Originalgedicht daneben gelegt und mir zunächst überlegt, was ich überhaupt schreiben will.
Das Murmeltier lief irgendwo hin zu einem Lehrer.....
Nächste Stufe: Wie kriege ich dann einen Reim dazu - vielleicht muss ich Wörter auswechseln.
Stadt reimt sich auf hat. Man hätte auch nehmen können....setzt sich in Trab....Lehrer gab.
Nächste Stufe: Passt jetzt der Rhythmus oder holpert das - auch hier muss man dann noch Wörter auswechseln.
Das Murmeltier rannte in eine große Stadt......Das gibt überhaupt keinen Rhythmus. Da lege ich dann fest: x _ x _ x _ x _ Das Murmeltier lief in die Stadt...
Das Wasserbüffel
Der Lehrer sitzt und speist die Trüffel.
Und ich denk nunmehr ganz beklommen
An jenen großen Wasserbüffel,
Der gestern erst zu mir kommen.
Der wollte sich auch deklinieren.
"Das Wasserbüffel," habe ich gesagt.
Doch er gehört zu jenen Tieren,
Denen dieses nicht behagt.
"Ich bin doch Maskulinum!"
Sprach er ganz ohne Spaß.
Dann ich: "Du bist ein Neutrum!
Ich weiß doch: was gehört zu das!"
Alter denkt ihr euch das alles einfach mal so aus?! Ich kann sowas nicht! :O
Jeder hat so seine Spezialitäten. Zeichnen kann ich z.B. gar nicht, dafür bin ich ziemlich fix mit Worten,
auch solchen in Reimen.
Und nun: Achtung!
Mit Zeichnen ist es nix,
Mit Wörtern bin ich fix.
War doch ganz einfach ...
:O Dann ist meine Spezialität DEFINITIV was anderes!!
Schwierig bleibt beim "Parallel-Gedicht", was du übernehmen möchtest und was nicht. Das Reimschema ABBA-AABB... ist interessant. Morgenstern war ein Profi. Er hat den ersten Reim nicht einfach nur umgestellt, weil ihm nichts anderes einfiel. Ein Detail kann kaum kopiert werden: "Beugen" hat eine Doppelbedeutung, nämlich einerseits ein Substantiv zu deklinieren, andererseits den Fluch eines Werwolfs zu brechen (z.B. durch einen Schuss mit Silberkugeln).
Statt der Deklination kann man auf die Konjugation eines Verbs ausweichen. Du könntest aber auch viel abstraktere Parallelen suchen. Wenn du und dein Lehrer hier viel im GuteFrage-Forum unterwegs bist, könntest du auch ein Gedicht über jemanden verfassen, der eine Frage zu seine Lykanthropie stellt und die für das Forum typischen Antworten bekommt:
Du könntest unter "Parallelgedicht" auch einfach eines schreiben, was die gleichen Anfangsbuchstaben wie die Wörter der Original-Gedichtes hat. Poesie folgt keinen strengen Regeln.
Morgensterns Werwolf ist ein Gedicht, dass das typische Verhalten hier im Forum gut beschreibt: Ein doppeldeutiges Wort wird ungewöhnlich interpretiert, ein Laie gibt seinen Senf dazu, der Fragensteller ist nicht wirklich zufrieden, aber was sol's.