Denkt ihr das viele Paare sich mit 50 oder 60 noch wirklich lieben?
Ich hab in meinen Bekanntenkreis viele Menschen die sind so 50 oder 60 und quasi alle verheiratet, kenne fast niemanden der in den Alter Single ist. Denkt ihr, das die alle noch zusammen sind, weil sie sich echt gern haben? Oder eher, weil sie zu faul sind, ihr Leben neu zu orientieren? Gibt es nicht auch schon zu viele Enttäuschungen und Verletzungen über die Jahre? Ganz ehrlich, wenn ich so rumfrage sind alle glücklich und zufrieden, aber später hört man dann oft raus, das es Probleme mit Alkohol oder Spielen, Schulden, Gewalt Fremdgehen und Sex hatte man auch schon 15 Jahre nicht mehr.
Ich verstehe immer unter Glück was anderes und denke die meisten mögen nur nicht alleine sein und bleiben deshalb zu sammen, auch wenn es doof ist.
Oder sehe ich das völlig falsch?
8 Antworten
Es ist immer sehr schwierig, dies von aussen zu beurteilen.
Ich denke, dass tatsächlich ein grosser Teil aus Bequemlichkeit zusammen bleibt, weil man nicht alleine sein will und nicht riskieren will, dass man niemanden mehr findet (oder zumindest es eine Weile dauert). Es ist heute vielleicht weniger häufig als früher, da man gesellschaftlich offener und toleranter ist, und die Erwartung, dass ein Ehepaar auch ewig zusammen bleibt, nicht mehr so stark da ist. Vielleicht wird auch der kameradschaftliche und freundschaftliche Aspekt über die Zeit wichtiger. Man hat ja viel zusammen erlebt und die andere Person ist einem wichtig, wenn auch die feurige und intensive Liebe im hohen Alter vielleicht nicht mehr im Zentrum steht.
Ein kleinerer Teil liebt sich wahrscheinlich tatsächlich immer.
Meine Frau und ich sind zwar erst 43/42. Unsere Ehe hat sich so entwickelt, dass wir mal enger und mal weiter voneinander weg waren. Auch mit verschiedenen Krisen. Ist aber jetzt im Moment wieder ganz gut mit viel individuellen Freiheiten. Ich würde schon sagen, dass wir uns immer noch lieben; und Sex haben wir auch wieder mehr als auch schon.
Nein ich denke alles vergeht
Hallo ToffeeFee50,
betrachten wir die Liebe im landläufigen Begriff, so mag es erscheinen, als ob sich ältere Menschen im Lieben zurückhalten. Dabei halten sie sich in einer gezeigten Nähe miteinander zurück.
Das mag auch einer gesellschaftlichen Paradigmatik folgen, wo es in der Lebensepoche eher um ein gemeinsames Leben als um "Balz", die größerer Nähe bedeutet, gehen sollte.
Es mögen auch Dinge geben, die so vordergründig geworden sind, dass die miteinander geteilte große Nähe auf der Strecke bleibt.
Es können auch Lebenserfahrungen eine Rolle spielen, vor deren Hintergrund Menschen in der Lebensepoche eher nicht mehr viel Nähe zueinander zeigen oder auch tatsächlich teilen.
Letztlich mag es auch das Alleinsein sein, was Menschen, die kaum noch Nähe miteinander teilen, dennoch zusammenhält.
Betrachten wir die Liebe universal, so wird sie zeitlos und bedeutet Einheit. Einheit drückt sich in Nähe aus, wobei die Nähe beliebig nahe werden darf. Dabei ist das wegen der Zeitlosigkeit der Liebe nicht von einer Lebensepoche abhängig.
Es gibt damit auch Menschen, denen man ansieht, dass sie "jung geblieben" sind, die auch eine Nähe miteinander teilen "wie beim ersten Mal".
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Heutzutage ist man nicht mehr gezwungen, zusammen zu bleiben:
Wenn eine langjährige Ehe fortbesteht, dann tun es die Partner aus Überzeugung.
Ich denke, viele bleiben nur aus Gewohnheit zusammen oder weil sie nicht alleine sein wollen
Zudem gibts immer noch, ich denke vor allem in den älteren Generationen und bei religiösen Menschen, ein Stigma rund um Trennung/Scheidung
Ich wünsche euch noch viele glückliche Jahre zusammen.
Ich bin schon über 38 1/2 Jahre mit meiner Jugendliebe zusammen.