Denkt ihr, an dieser Theorie zu Autorität/Antiautorität ist was dran?
Ich beobachte es oft, dass Menschen, die sehr antiautoritär erzogen wurden, später im Leben ziemliche Aggressionsprobleme haben und sich nicht selten sogar für Waffenbesitz, Kampfsport und ähnliches interessieren. Außerdem sehen sie sich selbst als das Maß aller Dinge, da ihnen ja niemand als Kind beigebracht hat, sich unterzuordnen.
Wenn nun diese Menschen als Erwachsene selbst Kinder bekommen, würden die Kinder demnach genau andersherum aufwachsen, nämlich unter der Knute eines selbstgerechten Tyrannen, dem man sich als Kind unterordnen muss. Das würde auf das Kind sicher abschreckend wirken.
Wenn dieses Kind nun erwachsen wird, würde es folglich wieder in die andere Richtung tendieren, also wieder eher auf antiautoritäre Erziehung setzen, und der Kreislauf würde sich wiederholen?
4 Antworten
Klingt logisch aber ich denke nicht. Ich habe einen Freund der als Kind oft geschlagen und sehr Autoritär erzogen wurde. Der hat nun selber Aggressionprobleme.
Also erstmal ist deine annahme erstmal unbelegt. Wobei natürlich etwas dran ist, jemand der sich von Autoritäten nicht so leicht abschrecken lässt ist natürlich auch eher jemand der dann auch gegen diese Autorität Gewalt ausübt (in welcher Form auch immer) - der der sich unterordnet will sich ja unterordnen und kommt daher garnicht in die Lage sich mit der Authorität anzulegen. Das das aber irgednwelche Rückschlüsse über Waffenbesitz oder interesse an Kampfsport zulässt wage ich doch stark zu bezweifeln.
Auch die Schlussfolgerung das jemand der antiautoritär erzogen wird dann automatisch ein selbstgerechter Tyrann wird dem sich das Kind unterordnen muss müsstest du auch erstmal belegen, halte ich nämlich perse erstmal für groben unfug. Nicht zuletzt deswegen weil das ja genau entgegen einer Antiautoritären Denke geht. Das das gegenteil der Fall ist siehst du ja z.b. in Ländern die z.b. vom Islam geprägt sind wo die Erziehung eben eher Autoritär ist, die Kinder das dann aber auch genauso weiter tragen, da findet auch kein Kreislauf statt. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wenn das aber alles so zuträffe, dann ja wäre das eine Art Kreislauf - tuts aber nicht.
Grüße
Also ich finde schon, dass die meisten Kinder, denen es an Erziehung mangelt, ziemlich unangenehme Zeitgenossen sind. Kenne eigentlich keinen Fall, wo bei antiautoritärer Erziehung hinterher ein dankbarer, freundlicher und sozialer Mensch raus kam.
Du bist jemand der selbst Autorität ausübt?
Kinder denen es an Einziehung mangelt sind nicht das gleiche wie Kinder die anti Autoritär erzogen werden. Du vermischtst Dinge die nichts miteinander zutun haben.
Spielt keine Rolle. Es ist ja klar das wenn du z.b. der Chef bist gerne bestätigt und nicht hinterfragt werden möchtest. Der einzige Unterschied ist schlicht das ich, der eher anti authoritär bin, dir halt nicht Honig ums Maul schmieren würde und daher gegenüber jemand anderen der sowas tut und vor dir kuscht eher unfreundlich wirken könnte. Weil du das nicht machen würdest und nicht nachvollziehen kannst weil du dich ja wiederum jemand anderem unterortnest.
Für mich ist klar dass man Autoritäten immer und überall hinterfragen sollte. Würde das niemand machen gäbe es keinen Fortschritt.
Ich beobachte es oft, dass Menschen, die sehr antiautoritär erzogen wurden, später im Leben ziemliche Aggressionsprobleme haben und sich nicht selten sogar für Waffenbesitz, Kampfsport und ähnliches interessieren.
Dass den so wäre, konnte ich nicht beobachten.
Für Aggressionsprobleme gibt es viele verschiedene Ursachen, z.B. erlebtes Mobbing, Misshandlung, Zurückweisung, Ungleichgewicht an Hormonen.
Und hast du das auch selbst erlebt, oder ist das Schulwissen?
Denn ich habe selbst Mobbing und Mißhandlungen erlebt als Kind und bin ein friedlicher Mensch geworden, der keiner Fliege was zuleide tut, während der Sohn meiner Kollegin, der antiautoritär erzogen wurde, ein gewalttätiger Drogenabhängiger geworden ist, der seiner Mutter sagt, dass er sie hasst.
Eine sampelsize von 2 kannste vergessen. Was soll das belegen?
Jetzt sag mir noch, dass ich mir das alles bloß einbilde, dass Jugendliche heute respektloser sind als die vor 30 Jahren, dann können wir aufhören, zu diskutieren.
Die Nachrichten sind voll von Kindern, die ihre Klassenkameraden erschießen, ihre Freundinnen mit Messerstichen ermorden, die Rentner verprügeln oder, wie in meiner Nachbarstadt geschehen, als 16-jährige eine asiatische Wirtin erst um ihr Geld betrügen und sie dann absichtlich mit dem Auto überfahren.
Woran liegt diese Entwicklung, wenn nicht an der verdammten antiautoritären Erziehung?
Ich hab da ne Menge Ideen woran das liegt... und vorallem um welche Klientel und Einflüsse es hier geht.
Nur soviel: das mein Vater mit beigebracht hat das ich mich gegen Autoritäten die was in meinen Augen falsches machen wehren soll oder mich zumindest nicht jeden Idioten unterordnen soll hat damit halt nicht das geringste zutun.
Ich habe nie behauptet, dass Mobbing automatisch zu Aggressionen gegen andere führen würde...
Es kann aber eine Ursache dafür sein.
Jetzt sag mir noch, dass ich mir das alles bloß einbilde, dass Jugendliche heute respektloser sind als die vor 30 Jahren, dann können wir aufhören, zu diskutieren.
Da muss ich lachen, wenn ich sowas lese...
„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v. Chr.)10.06.2016
5000 Jahre Kritik an Jugendlichen – Eine sichere Konstante in ...
Das macht sogar sinn.
Klingt für mich relativ plausibel. Plus Minus der ausnahmen die es genauso nachmachen.
Nur das ist wohl dann schon wieder ein anderes Problem, denn bei der autoritären Erziehung geht es auch nicht darum Kinder einfach sinnlos zu schlagen.
Es geht um Massvolles Schlagen und noch immer mit Respekt.
Auch das geht.