Das alte und neue Testament?

7 Antworten

Die christlichen Kirchen kennen sowohl das alte, als auch das neue Testament. Das alte Testament beinhaltet die jüdischen Schriften, während das neue die Zeit um Jesus und danach beschreibt.

thlu1  13.04.2016, 15:58

Keine Ahnung, welcher Ahnungslose das Minus gedrückt hat, aber vielleicht gibt es ja eine schlaue Begründung.

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Hallo jwgfha!

Ich weiß, dass ich spät dran bin, aber ich möchte trotzdem noch antworten, da ich fast dieselbe Antwort gerade woanders gegeben habe.

Das Alte Testament ist die Vorbereitung auf Jesus. Es beschreibt die Geschichte der Religion, da das Christentum dem Judentum entspringt und dessen Gesetze (10 Gebote) übernimmt. Jesus ändert das Gesetz nicht, sondern erfüllt es (vgl. Mt 5,17-18).

So oft heißt es im Neuen Testament:  Denn solches ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde (vgl. Joh, 19,36; Mt 26,56; Mk 15,28; Apg 1,16; Jk 2,8; usw.) Das AT kündet die Erlösung an, und bereitet die Menschen darauf vor. Es ist die Zeit des Zorns und der Prüfung. Mit Jesus bricht im NT die "Neue Zeit" an: die Zeit der Liebe und de Vergebung, da Er den Menschen die Gande wiedergeschenkt.

Das AT ist also Vorbereitung, das NT Erfüllung (Erlösung und Verkündigung). Das AT wird also durch das NT nicht aufgehoben. Im Sonntagsgottesdienst wird auch immer eine Lesung aus dem AT und eine aus dem NT gelesen. Die Bibel - das Buch der Christenheit - enthält ja neben dem NT auch das AT. Das AT wird also nicht abgewertet oder ungültig.

Das NT ist zwar "wichtiger" für die Christenheit, da es sie vom Judentum unterscheidet (vgl. 1.Kth 15, 16-18), denn was ist wichtiger: die Fastenzeit, als die Vorbereitung auf Ostern oder Ostern selbst? Der Vorläufer, der den Messias ankündigt, oder der Messias selbst? Die Vorbereitung auf die Erlösung oder die Erlösung selbst?

Aber nur, weil das als zweites Genannte: Ostern, der Messias und die Erlösung wichtiger sind, als ihre Vorbereitung, ist letztere nicht unwichtig, oder? Ja, denn durch sie können wir, die Menschen, das Große, Zweite, besser verstehen.

Viel steht im AT und das meiste davon klingt für uns so fern! Wir fragen uns, welchen genauen Sinn das denn heute noch hat? Abraham sollte Isaak opfern... (1.Mose, 22,9) ja und? Gott hat Israel aus Ägypten befreit.... (2.Mose 20,2) ja und? Die Leute sollten das Blut des Lammes an ihre Türen streichen, damit die vom Unglück bewahrt würden... (2.Mose 12,7) ja und? Alles lässt sich ins Geistige übertragen!

Das erste Beispiel ist Vorbereitung auf Jesus: Gott (Vater Abraham) opfert Seinen Sohn Jesus (Isaak).

Das zweite Beispiel: Gott führt die Menschen aus dem Sklaventum (Ägypten) in die Freiheit, das "verheißene Land" (Palästina). Im Geistigen bedeutet "Sklaventum" "Sünde" und "verheißenes Land" "Himmel/Paradies". Gott befreit also durch Jesus die Menschen, uns, von der Sünde (Kreuzestod -> Erlösung) und öffnet ihnen den Himmel: sie bevölkern das Paradies, das "verheißene Land".

Drittes Beispiel: Wer das Blut des geschlachteten Lammes an die Türe streicht, den wird das Unglück, den Tod aller Erstgeburt, nicht treffen. Im Geistigen: Wer sich mit dem Blut des geschlachteten Lammes (Jesus, das Lamm Gottes stirbt am Kreuz), bestreicht wird nicht sterben, sondern leben. Der wahre Tod ist der der Seele, die durch der Trennung (durch Sünde) von Gott stirbt, der das Leben ist (Joh 14,6). Wer das Geschenk Jesu, die Erlösung also annimmt, darf durch dessen Vergebung, ins Leben, das Paradies, eingehen.

Alles lässt sich übertragen. Dies waren nur drei Beispiele und sicher längst nicht vollständig übertragen. Das AT ist in allen seinen - auch den scheinbar unbedeutensten (z.B. 4.Mose 21,8-9: Schlange an Stab rettet vor Tod durch Schlangengift) - übertragbar und somit höchst aktuell für uns heute und für jede Zeit.

Liebe Grüße, Lila14

PS: Ich führe das vierte, angedeutete Beispiel, auch zu Ende: Das Schlangengift ist - wie bei Adam und Eva - die Sünde, die vom Verführer, Satan (=Teufel), stammt. Die Sünde bedeutet Trennung von Gott, der das Leben ist, und somit, wie beim Gift, zum Tod führt. Die "feurige Schlange" am Stab/Panier dagegen ist ein Sinnbild für Jesus am Kreuz. Wer aufblickt (=daran glaubt), wird nicht sterben, da er Vergebung erhält. ("Feurige Schlange" bedeutet rot, wie Bronze und Feuer. Sinnbild für vergossenes Blut Jesu?)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubige Christin

Das alte Testament erzählt von der Zeit vor Jesus und das neue Testament erzählt von der Zeit ab Jesu Geburt.

Da gibt es kein wer hält sich an was.

Das Alte Testament etabliert Prinzipien, die im Neuen Testament veranschaulicht werden. Das Alte Testament enthält viele Prophezeiungen die im Neuen Testament erfüllt werden. Das Alte Testament liefert Geschichte über ein Volk, während das Neue Testament sich auf die Person fokussiert. Das Alte Testament zeigt den Zorn Gottes gegen Sünde (mit kurzem Blick auf Seine Gnade); das Neue Testament zeigt die Gnade Gottes gegenüber Sündern (mit kurzem Blick auf Seinen Zorn)
Das Alte Testament sagt einen Messias voraus (Jesaja 53), und das Alte Testament offenbart wer der Messias ist (Johannes 4,25-26). Das Alte Testament zeigt Gottes Gesetz auf, das Neue zeigt wie Jesus, der Messias, das Gesetz erfüllt (Matthäus 5,17; Hebräer 10,9). Im Alten Testament handelt Gott meist mit Seinem auserwählten Volk, den Juden; im Neuen geht es hauptsächlich um Gottes Umgang mit Seiner Gemeinde (Matthäus 16,18). 

Das Alte Testament sah das Paradies für Adam verloren; das Neue zeigt wie das Paradies wiedergewonnen wurde durch den zweiten Adam (Christus). Das Alte Testament verkündet, dass der Mensch durch seine Sünde von Gott getrennt wurde (1. Mose) und das Neue Testament verkündet, dass die Beziehung zwischen Mensch und Gott wieder hergestellt werden kann (Römer 3; 6). 

Das Alte Testament legt also die Basis für das Kommen des Messias nieder, der sich Selbst geopfert hat für die Sünden der Welt (1. Johannes 2,2). Das Neue Testament zeichnet den Dienst von Jesus Christus auf und schaut zurück, auf was Er getan hat und wie wir darauf reagieren müssen. Beide Testamente eröffnen den gleichen heiligen, barmherzigen und gerechten Gott, der Sünde verdammt und sich wünscht Sünder zu retten durch das Sühnopfer. In beiden Testamenten eröffnet sich Gott selbst für uns und zeigt uns, wie wir zu Ihm kommen können durch unseren Glauben. (1. Mose 15,6; Epheser 2,8).