Darf meine wg mir verbieten zu essen?
Hi, ich bin 16 Jahre alt und wohne in einer Wohngruppe, in der Jugendliche mit psychischen Erkrankungen leben.
Eine unserer Regeln sagt, dass wir nur zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen in die Küche dürfen, sonst ist die Küche immer zu.
Wer zu spät kommt, warum auch immer, hat Pech gehabt.
Wenn man den ganzen Tag unterwegs war und nichts gegessen hat, darf man, wenn die Küche abends schon zu ist, nichts mehr essen.
Ich bin im Normal- bis Untergewicht und hatte mal eine schwere Essstörung. Die Gedanken kommen immer wieder, wenn sie mich nicht essen lassen.
Meine Frage ist, wie findet Ihr das? Ich finde es nicht oke, ich habe Hunger.
6 Antworten
halt dich einfach an die regeln.
heute ist sonntag.
es gab keinen grund nicht rechtzeitig zum abendessen zurück zu sein.
die entscheidung liegt bei dir - in der weltgeschichte rumgurken und dafür dann kein abendessen oder pünktlich zurücksein und abendessen bekommen.
auch wenn du uns hier einen vorjammerst - man kann in einer gruppe keine ausnahme machen. das ist absolut ungerecht den andern gegenüber.
einfach draus lernen und gut ist.
Dass die Küche zu ist, hat sicher auch damit zu tun, dass sonst einige Bewohner über Nacht alles wegfuttern.
Dass man zu den Mahlzeiten anwesend sein soll ist prinzipiell ok, aber dass wer zu spät kommt nichts mehr bekommt, da würde ich, hätte ich in der Gruppe zu bestimmen, im Einzelfall entscheiden.
Wer bei Freunden war und die Zeit verbummelt hat oder die zur Ausnüchterung benötigte Zeit falsch kalkuliert hätte, hätte bei mir auch Pech, klar.
Aber wäre nachweislich der Zug ausgefallen, der Azubi hätte im Notfall Überstunden gemacht oder man musste plötzlich zur Familie, weil der Hund im Sterben lag, hätte ich gesagt: iss was, aber räum danach wieder alles auf.
Klar muss man in einer Wohngruppe bei so was strenger sein, aber in "normalen" Familien wird "ohne Essen ins Bett" hoffentlich nicht mehr praktiziert.
Wenn du in einer betreuten WG wohnst, dann hast du auch einen Betreuer- und mit dem solltest du mal reden.
Regeln sind ok, aber Regeln die die Nahrungsaufnahme einschränken sind nicht ok.
Putzen, aufräumen, Pünktlichkeit, sich an Absprachen halten- das sind gute Regeln.
Aber das Essen auf dem eigenen Zimmer zu verbieten finde ich 💩
Wenn du zu spät kommst und die Küche ist zu, ok, Pech.
Aber zu verbieten, dass man in seinem Zimmer noch was isst, ist Quatsch und gerade bei einer Essstörung absolut kontraproduktiv.
Es gibt Ferkel, die ihr Zimmer zumüllen und Nahrungsmittel rumliegen lassen, bis wieder Leben drin ist. Wenn man es denen verbietet ist das ok, aber Jemandem der sich "normal" verhält aus Gründen der "Gerechtigkeit" es auch zu verbieten ist genau das gegenteil von gercht.
Das Regelwerk bei euch mutet etwas mittelalterlich an.
Die werden sich ja was dabei denken. Besprich das mit deinem Betreuer. Wenn es dir nicht möglich ist, pünktlich zur Abendessenszeit da zu sein, könntest du dir ja nächstens schon beim Frühstück ein Brot für den Abend einpacken.
Wenn du doch „den ganzen Tag unterwegs“ bist, kannst du doch draussen essen. Irgendwie gewinnt man den Eindruck, es geht um Disziplin: Du suchst nach Gründen, dich gegen Regeln aufzulehnen. Das ist in der Pubertät ja nicht selten.
Frage Deine Betreuer, ob Du doch noch etwas essen kannst.
Wir dürfen nicht auf dem Zimmer essen wurde schon paar mal erwischt