Darf ich biwakieren oberhalb der Baumgrenze in Tirol?

3 Antworten

Du darfst. Du musst halt wissen, was "biwakieren" bedeutet.

"Biwakieren" bedeutet nicht,

  • dass man ein Zelt, Tarp, was auch immer für eine mobile Unterkunft aufstellt, um darin zu nächtigen. Im Rahmen von Bergtouren hat man so etwas zumindest in den österreichischen Alpen nicht dabei.
  • dass es mehr als einmalig stattfindet (ein mal am selben Ort).

Vor Naturschutzgebieten und Nationalparks würde ich einen Bogen machen. Dort können eigene Regeln gelten.

Im Oktober kann die Nullgradgrenze nachts auch gerne mal ziemlich tief in die Täler kommen. Das schließt zwar grundsätzlich nicht aus, dass man in der höhe biwakieren kann, aber man sollte an der Ausrüstung auch nicht sparen. Wenn's dir um's Geld geht, bist du mit der Nutzung von Hütten / Winterräumen mit hoher Wahrscheinlichkeit günstiger dran.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

Und du bist dir sicher, dass das eine gute Idee ist?

Zum einen kann das Wetter in den Alpen ohnehin schnell umschlagen, zum anderen kann es besonders im Herbst schnell ganz schön frisch werden. Nicht ohne Grund schließen die meisten Schutzhütten hierzulande Mitte/Ende September.

Ich kann dir von deinem Vorhaben nur abraten. Im Sinne deiner eigenen Sicherheit und auch der Bergrettung zuliebe.

Mach gerne Tagesausflüge (allerdings bitte aufpassen mit Selbstüberschätzung) aber bitte keine mehrtägige Tour, so wie du sie dir vorstellst.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich klettere und wandere in meiner Freizeit viel
treppensteiger  03.09.2023, 20:18

Ein warmer Schlafsack, Isomatte! und für den Notfall ein Biwaksack, da ist die Nacht eigentlich gesichert. Blöd ist eher, dass man Nachts Wetterveränderungen schlecht sieht, aber Wetterberichtskunde ist kurz vor so einem Ausflug eh "Pflicht".

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Mariiaaca  03.09.2023, 20:21
@treppensteiger

Für den Notfall ist das natürlich eine Möglichkeit, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.

Dieses Vorhaben so und zu dieser Jahreszeit zu planen halte ich allerdings für äußerst - 'tschuldigung - dumm.

Sich ausschließlich auf den Wetterbericht zu verlassen ist gerade auf Bergen eine blöde Idee zudem habe jedenfalls ich über der Baumgrenze kein Netz mehr!

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treppensteiger  03.09.2023, 20:27
@Mariiaaca

Wieso sollte man nicht unter winterlichen Bedingungen (also das maximal erwartbare) biwakieren können? So was hab ich mit 16 Jahren auch schon gemacht, mangels einem warmen Schlafsack, mit 2 ineinandergesteckten Schlafsäcken. Natürlich kann man so was auch einfach mal im Winter im eigenen Garten oder der Vorstadt ausprobieren, wenn einem dann zu kalt wird, ist es nicht so weit bis zur warmen Stube. Aber sonst?

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Mariiaaca  03.09.2023, 21:03
@treppensteiger

Aber bitte keine ziemlich wahrscheinlich ahnungslosen Leute in hochalpinem Gelände.

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BenjaminFr 
Fragesteller
 03.09.2023, 21:39
@Mariiaaca

Von Ignoranz kann bei mir keine Rede sein, denn ich habe bereits Expeditionen mit Permanenz im hochalpinen Terrain absolviert. Indes bin ich nur mit der juristischen Situation in der Helvetischen Republik vertraut. Daher rührte meine Interpellation. Auch verfüge ich über die erforderliche Ausrüstung mit meinem überaus warmen Deuter Astro Pro 1000 und meiner Thermarest Xtherm, die mir bis dato auch bei subzero Temperaturen wohl gedient haben.

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ja glaub schon da du ja möglicherweise nicht rechtzeitig wieder runter kannst und deswegen aus „not“ da oben schlafen musst