Darf eine Steckdose so angeschlossen sein?

4 Antworten

Das nennt man "klassische Nullung" und die Steckdose ist mit Sicherheit in einem Haus in einer Stadt - denn auf dem Land wäre der Schutzleiter separat gewesen!

Rosswurscht  03.08.2023, 21:10

Woher weiß man das von Stadt und Land?

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Rosswurscht  21.11.2023, 11:33
@JoGerman

Das mag ja alles sein, aber eigentlich wollte ich nur wissen, wie man Stadt und Land anhand des Schutzleiters unterscheiden kann …

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JoGerman  23.11.2023, 16:58
@Rosswurscht

Der Kommentator geht davon aus, das bei der städtischen Elektrik früher nur 2-adriges Kabel verlegt wurde, während man im ländlichen Bereich schon 3-adrig verlegt hat.
Stadt: Bei 2 Adern musste man, um den Schutzleiter zu generieren, den ankommenden Nullleiter (heute blau, damals grau) an der Schutzleiterklemme anschließen und erst danach diesen zur Nullklemme durchbrücken. Vorteil: sparsamer Kupferverbrauch, da nur 2 Adern im Kabel.

Land: Dort gab es in der früheren Zeit nur 127 Volt pro Phase und um auf 220 Volt zu kommen, mussten 2 verschiedene Phasen an den Kontakten einer Steckdose sein. Um nun den Schutzleiter zu haben, musste schon damals eine dritte Ader im Kabel sein.
Also 2 Phasen und 1 Schutzleiter, den Nullleiter gab es dabei nicht. Man konnte also an beiden Kontakten in der Steckdose eine gewischt bekommen und
die 3. Ader war von Anfang an im Kabel. Da sah man also den Unterschied.

In der Umstellungszeit auf das europäische Verbundnetz bis 1985 wurden auf dem Land die 3-Phasennetze von 127/220 auf 230/400V ausgebaut. In der Stadt war man etwas voraus und es wurde nur von 220/380V auf 230/400V umgestellt, die genullten 2-adrigen Steckdosenkabel blieben aber bis heute wegen des Bestandschutzes.
Bei jeglichen Änderungen an der Elektrik muss aber heute das 2-adrige Kabel aus den Wänden raus und 3-adrig verlegt werden, um den Schutzleiter separat zu haben.
Die Erhöhung der Spannung hatte den Vorteil, dass weniger Strom für die gleiche Leistung übertragen werden musste, was die Überland- und auch die Hausnetzte viel weniger belastete.
Inzwischen gibt es aber so viele elektrische Geräte, dass man wieder bei derselben Netzbelastung angekommen ist und nun dickere Kupferadern (also dickere Kabel) verlegt werden, um die Strombelastung im Kabel abzufangen.
Früher 1,5 mm², heute 2,5 mm² Kupferquerschnitt pro Ader.

Gruß DER ELEKTRIKER

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Das ist noch eine alte Verkabelung der alten Schule bzw Nullung im Bezug auf PEN typisch für Häuser 60-80' er Jahre .

Sobald daran etwas verändert oder repariert wird oder im Zuge einer Renovierung sollte die Verkabelung unbedingt ins 21 Jahrhundert und den neusten Standards angepasst werden .

Auch im Bezug auf Sicherheit also FI auf mindestens den Bad Stromkreisen bzw Fehlerstromschutzschalter .

Neutralleiter und PE-Leiter sind eigentlich das selbe, deswegen funktioniert die Steckdose auch.

Hierbei gilt der PE als N und PE oder auch als PEN.

Ein Problem gibt es aber, ist der PEN-Leiter unterbrochen, führt der PE Spannung und dies kann gefährlich werden.

Solange aber kein Fehler herrscht, stellt die Steckdose kein Problem dar.

Früher durfte man die Steckdosen so anschliessen .

Deswegen findet man solche auch immer wieder.

Solange daran nichts geändert wird muss man nichts machen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Abgeschlossene Ausbildung als Elektriker mit Berufserfahrung

Offensichtlich hat das Haus noch eine alte Installation mit PEN und da ist es....von der Funktion her...normal.

Die Umsetzung ist aber dilletantisch.