Darf ein Lehrer irgendwas erzählen, was nicht Unterrichtsstoff ist?
Ich hatte mal einen Lehrer. Der hat gerne mal im Unterricht immer wieder gesagt, er lese nur Spiegel, Focus, Stern, bzw. wir sollten das auch lesen. Und auf Basis von dem, was er da gelesen hat, hat er (natürlich) auch das ein oder andere zu den Themen Politik oder Wirtschaft oder so im Unterricht gesagt.
So weit ich mich erinnern kann, war damals eigentlich nur das Geschrei groß, weil er eben immer nur diese (privaten) Anbieter zitiert hat, gar nicht mal weil er halt auch Ansichten unters Volk gebracht hat, was doch wirklich unvermeidlich ist, wenn man die genannten Themen in den Mund nimmt.
Jetzt mal abgesehen davon, was er gesagt hat, oder ob ich das gut fand (dass er überhaupt was gesagt hat, oder auch den Inhalt). Darf ein Leher das eigentlich, wenn man nicht gerade z.B. ich sag mal Gemeinschaftskunde unterrichtet?
Edit: Es war ein Klassenlehrer, falls das einen Unterschied macht.
3 Antworten
Ein Lehrer darf auch über seine Ansichten zu aktuellen Themen sprechen. Dabei bewegt er sich aber auf dünnem Eis, denn für politische Meinungsbildung ist die Schule nicht der richtige Ort.
Spiegel, Focus, Stern - das Weltbild daraus ist sicherlich differenzierter als aus der Bildzeitung oder von TikTok.
Wenn du fragst, ob er das "darf", könnte man davon ausgehen, dass du irgendeinen möglichen Schaden vermuten würdest. Wen könnte der Lehrer denn mit seinen persönlichen Aussagen belasten? Hat er Schüler schlechter bewertet, die andere Ansichten hatten?
Unsere Lehrer haben früher auch ihre Ansichten geäußert. Zum politischen Tagesgeschehen haben sie sich weniger geäußert, aber Weltwirtschaft, Postkolonialismus, Vergabe von Nobelpreisen oder Herziehen über Putzfrauen mit Migrationshintergrund gab es durchaus. Die Schüler haben dann mit diskutiert und entsprechend widersprochen.
Ja natürlich darf man auch über andere Dinge sprechen
Ja, darf er, wenn es pädagogisch sinnvoll eingebettet ist und keine einseitige Beeinflussung stattfindet.
Ach ja, das mit dem Christ sein war nur ein Beispiel. Aber das mit dem 6 mal am Tag hab ich wirklich neulich in ner Doku oder Reportage gesehen.
Man kann die Lehrer auch einfach Menschen sein lassen und muss nicht immer alles so genau nehmen...
Pädagogisch..da fängt ja der Hamster schon an zu humpeln. Ich hab neulich eine Doku gesehen, da hat eine Lehrerin zu ihren weiß nicht 14? jährigen Schülern gesagt, es sei ok wenn sie 6 mal am Tag (na du weißt schon..). Jetzt geht man in so nem Fall zum Elternabend oder sogar Einzelgespräch, und die Lehrerin dann so: Ja wissen Sie, pädagogisch ist das so und so". Und ich dann: "Ja wissen Sie, ich bin Christ, da ist das so und so".