Charakter vom Pferd hat sich verändert? (Schreckhaft)?

8 Antworten

Wir hatten das mal bei einer Stute mit einer Zyste an den Eierstöcken, die war auch auf einmal vom Wesen wie ausgewechselt. Ist auf sowas schon mal untersucht worden?

Guten Morgen, ich denke dass sie Angst vor etwas hat. Ich denke Du solltest dich mal mit einem Tierheilparktiker/Tierpsychologe unterhälst, lieben Gruß

Hallo,

sicher das nicht irgendwann mal was passiert ist?

Wie sieht es aus, wenn ein ruhiges Pferd mitkommt?

Wie sieht die Haltung aus? Ich lese Box, wie oft und lange kommt sie regelmäßig raus?

Reiten im Gelände solltest du erstmal streichen. Viel zu gefährlich! Arbeite vom Boden aus und entferne dich Stück für Stück vom Stall und zwar mit Halfter. Reiten solltest du erst wieder, wenn das einwandfrei klappt.

Wie sah denn die Bodenarbeit aus? Mein Wallach ist z.B auch ein kleines Nervenbündel und braucht viel Vertrauen zum Menschen, ehe man mit ihm richtig arbeiten kann. Hatte mal einen Trainer da, der mir erzählen wollte das er mich verarscht und ich mich ja durchsetzen sollte. Dabei sah man ganz klar er hatte Angst - er hatte (und hat auch immer noch) Angst vor dem Hänger, Angst vor Planen usw. Leider verstehen tatsächlich viele Trainer recht wenig von Pferden und wissen nicht was sie tun. Ihre Erfolgserlebnisse stammen meistens von treudoofen Tomaten, die sich abstumpfen ließen. Funktioniert halt nicht bei jedem Pferd und da muss man dann umdenken und sich einen Trainer raus suchen, der individuell auf euch eingeht.

Wichtig ist auch das du dein Training abwechslungsreich gestaltest und dein Pferd auch mal die Möglichkeit gibst sich zu entspannen. Auch ein großes Thema in der Reiter - und Pferdewelt - man will immer was erreichen und arbeitet ohne Ende an einem Ziel. Dabei ist gemeinsam abschalten und entspanntere Übungen sehr wichtig. Auch Altes wiederholen und dein Pferd loben, damit es mehr Bestätigung bekommt, ist wichtig. Leider vergessen das viele Menschen.

Wenn ich fragen darf, wo ungefähr kommst du denn her? Vielleicht kenne ich ja jemanden und einen guten Trainer, bin in Deutschland recht gut vernetzt.

Mit freundlichen Grüßen

Vany

Schon mal mit Tellington versucht? TTouches sind gerade für nervöse Pferde und zur Vertrauensbildung eine wunderbare Sache, auch die Arbeit nach Tellington kann euer Verhältnis verbessern und entspannen. Kommando für Kopfsenken installieren, funktioniert dann im Idealfall auch vom Sattel aus, dann hört schon mal das Adrelin auf da durch zu rauschen und das Pferd atmet wieder.

Warum bindest du das Pferd an, wenn es nicht funktioniert? Glaubst du im Ernst, wenn es sich 18x logerissen hat, dass es sich beim 19. mal dann nicht losreißt? Klar sollte sich ein Pferd anbinden lassen, aber das muss man - wie alles bei einem solchen Pferd - kleinschrittig angehen. Also würde ich das Pferd erstmal nicht anbinden. Wenn das gut funktioniert, dann nur den Strick durch die Öse aber nicht zuziehen, so dass es direkt freikommt, wenn es wieder nach hinten zieht. Ein stabileres Halfter löst doch nicht das Problem, es gilt hier die Ursache für das "Aufhängen" zu beseitigen.

Wie wären erstmal ein paar Spaziergänge draußen statt reiten? Und zwar auch nach Tellington? Dabei ist der Strick in der Hand in der Hand IMMER locker, dem Pferd wird mit der Gerte vor der Nase bzw. der Brust Raum gegeben oder eben auch nicht.

Daher - wenn du bereits einen Trainer hast und ihr kommt nicht weiter, such dir doch mal jemanden, der sich hiermit auskennt. Ist auf jeden Fall wohl etwas komplett anderes, als ihr bisher gemacht habt, daher ist die Chance, damit das Muster des Pferdes zu durchbrechen und alles wieder auf Anfang zu stellen, ziemlich hoch.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
riamar 
Fragesteller
 26.09.2018, 11:26

Also zum Thema anbinden. Ich habe sie nachdem der Platzwechsel auch nichts gebracht hat komplett ohne anbinden fertig gemacht. Ebenfalls auch mit Strick nur durch die Öse gelegt. Da klappte alles super. Und das habe ich wirklich bereits einige Wochen gemacht.

Ebenfalls gehören Spaziergänge regelmäßig zu unserer Tagesgestaltung. Da klappt es.

Vielen Dank für den Tipp. Ich werde mich mal in die Richtung erkundigen.

1
Baroque  26.09.2018, 13:47

Zum Thema anbinden habe ich von meinem ersten Kontakt zu Pferden an gelernt, dass das Halfter zum Führen da ist und nicht zum Anbinden. Angebunden hat man seinerzeit nur am Halsriemen, anbinden am Halfter wurde als gefährlich angesehen. Heute ist es ganz verbreitet, am Halfter anzubinden - und immer wieder sehe ich, dass das den Pferden nicht recht ist.

Komplett frei stehen lehne ich heute auch für das gut erzogene Fluchttier ab - da war ich auch sehr großzügig und musste meine Lektion lernen. Es kann auch beim best erzogenen Fluchttier eine Situation kommen, wo der Fluchtinstinkt größer ist als die Achtsamkeit auf das grade übergeordnete Tier, in dem Fall den Menschen und wenn man dann einmal ein Pferd auf die Straße rennen hat sehen deshalb, ist klar, dass man den Strick IMMER gut in der Hand hat, wenn man nicht anbindet.

Und ansonsten beobachte ich immer, dass der gute alte Spruch "wie man sich's zieht, so hat man's immer zutrifft". Wenn Menschen sich ruhige Pferde anschaffen, weil sie mit hektischen nicht zurecht kommen, werden diese ruhigen Pferden immer auch hektisch, einfach, weil die Menschen das ausstrahlen. Wenn sich jemand ein Pferd mit viel Go anschafft, weil er sich schwer tut, ein Pferd in der Arbeit zur Energiefreisetzung zu motivieren, wird auch das lauffreudigste Pferd irgendwann fade. Die passen sich immer ihrem Menschen an mit der Zeit. Daher muss man, wenn man eine Veränderung beim Pferd wahrnimmt, die nicht auf Gesundheitsprobleme o.ä. zurückzuführen ist, immer an sich selbst arbeiten. Ich hatte wohl großes Glück mit meinen Lehrern, denn ich beobachte immer, dass sich bei mir die Pferde zu innerer Ruhe und Lauffreude entwickeln. Blöd wär's, wenn ich das nicht wollte, denn das zu steuern, was ich durch unbewusstes Verhalten heraufbeschwöre, ist echt schwer und braucht einen langen Atem - und eben einen Trainer, der sehr genau auf die Körpersprache des Menschen achtet und einem sagt, wann es passiert und einem zeigt, wie man das Unbewusste durchbrechen kann. Wenn man selbst beispielsweise nervös ist, hilft es kaum was zu sagen "ich bin gaaaanz ruhig", so lange man dennoch nervös ist. Dem Pferd sind die Worte egal, es spürt andere Signale. Da muss man es schaffen, sich selbst zu überlisten, dass man tatsächlich auch ruhig ist. Gute Trainer haben da einiges im Programm, was helfen kann.

1

Ich hatte ein Pferd. Einen Haflinger. Genaugenommen ist es das Perd meiner Exfeundin.

Ich war aber der erste,der ihn geritten hat. Wir waren im Wald. Ich wolte unseren 4 Jahre alten einmal reiten... Ohne Trense, ohne Sattel. Er hatte immer Angst vor Wasser. Also.. ab durch einen ganz schmalen Bach. Es ging einen Mezer runter und einen anderen Meter wieder rauf.

OK... Das Pferd hatte eine andere Vosstellung als ich, so einen Bach zu überqueren.

Er ist rübergesprungen und abgegangen. Ich hatte nur meinen Kopf eingezogen.

Zwei Jahre später. Er einen Km von seinem Stall. Er hatte wirklich keine Lust von seiner Weide wegzugehen. Offenstallhaltung. Er war nie in einer Box eingesperrt.

Ok.. Diesmal mit Sattel.Er sieht einen Stein und dreht durch. Bis nach hause im Galopp. Er hat mich aber nicht abgeschmissen.

Stoppen konnte ich ihn auch nicht. Ich habe es garnicht erst versucht.

Mich hat nur gewundert, wie viel Energie so ein Haflinger haben kann. Der schönste Ritt meines lebens. Und die Besitzerin, meine Freundin... wieder etwas verpasst.

Aber ihr liebstes Tier. Nun, 18 Jahre alt. Er hat Schmerzen. Ich weiß nicht welche Krankheit. Es kostet alles nur noch Geld. Sie kann es nicht betahlen. Ich auch nicht. Bin zur Zeit arbeitlos.

Was Dein Pferd angeht.. niemals indie Box. Da werden sie nur gestört und drehen durch.

Auch wenn wir Stürme haben... sie stehen mit dem Hintern in Richtung Sturm. Das ist 10 mal bessr als in einer Box einfegercht zu sein.

Ansonsten... . Am besten natürlich noch ein Offenstall.

Da können sie sich zurückziehen.

Mario