Canon Objektiv fokussiert nicht immer richtig?
Ich habe seit längere Zeit das 135mm L von Canon und habe es nie wirklich oft verwendet, da viele Fotos unscharf wurden und ich anfänglich davon ausging, dass es am fehlenden Bildstabilisator liegt. Nun habe ich es ausgiebig getestet und irgendwo muss es ein Problem geben, da es nicht immer richtig fokussiert.
Ich habe versucht mit einer Kalibrierungssoftware (Focal) herauszufinden ob es Abweichungen gibt und tatsächlich wurde mir der Wert -8 vorgeschlagen. Damit sitzt der Fokus zwar öfter richtig aber die Lösung ist das auch nicht, denn auf nähere Objekte sitzt der Fokus nicht wirklich richtig.
Beim 70-200mm habe ich dieses Problem an der selben Kamera überhaupt nicht.
Andersrum habe ich mit dem 135mm an einer anderen Kamera auch keine Probleme, was total gespenstig ist...
Hat jemand einen Tip was ich noch tun kann oder kann mir sagen welche kosten auf einen zukommen, wenn man das beim Hersteller richten lässt?
Vielen Dank
3 Antworten
Hallo
Die 135/1.8L bzw 135/2L kann man nur an Einstelligen Profikameras mit Magnesiumdruckgussgehäuse sinnvoll verwenden, bzw an 1er Typen. An weichen Knipser DSLR ist das nicht zielführend auch weil dort keinerlei Focusfeinjustage in der Kamera möglich ist.
Die 135/2 haben bei Ofenblende so geringe Schärfentiefenbereiche das man diese unterhalb etwa 4-5 Meter Distanzen nicht wie Point&Shot Optiken einsetzen kann. Das sind Optiken für Profis die damit "arbeiten" und das heisst eben nicht die Optik montieren, Motiv anvisieren, auslösen und alles "passt". Das erste was man macht ist die Kamera mit einer Mattscheibe für Lichtstarke Optiken zu bestücken dann sieht man die Schärfe im Sucher bzw die Schärfe "Poppt". Die meisten Profis focusieren die Optik manuel auf genau denn Punkt denn man haben will. Denn Autofocus braucht man dann für Sportmotive oder da wo man keine Sekunde Zeit hat denn Focus selber hinzudrehen.
Ansonsten rate ich dir mal alle deine Kameras und Optiken beim CPS auf genau O Toleranz zu Justieren weil zuerst müssen die Register der Kameras mechanisch auf ein 3/100el Toleranzfeld passen.
Das elegante am EOS System ist das der Hersteller "schlampig" arbeiten kann weil sich die Optiken quasi selber zur Kamera justieren und dadurch auch Vollplastikoptiken an Vollplastikkameras funktionieren (DASS ist ja der Kern vom EOS System die billig herstellbare Vollplastikkamera welche dann trotzdem noch gut genug funktioniert das verkauft Canon zu 99% der Stückzahlen). In der Praxis brauchen die hochlichtstarken Optiken bei Canon genau den selben Aufwand wie bei Nikon, Pentax, Minolta, Contax,,, bzw oft noch mehr einfach mal ein Portrait Shootout mit einer Leica R5 mit 50/1.4, Nikon F6 mit AFD 50/1.4 mit einer 1Dx mit 50/1.4 machen. Gut das ist unfair das Canon EF 50/1.4 ist eine elende "Murksgurke" aber das EF 50/1.2 ist noch inkonistenter. auf jden Fall wirde der Prififotograf mit der Leica das Rennen machen und Canon ist in dem Bereich der "Prospektriese" aber die meisten Canon Profis benutzen aus gutem Grund ein adaptiertes Pentax 50/1.4 oder ein Zeiss ZE50/1.4. Einfach die Schärfe hindrehen dauert 0,5 Sekunden und sitzt meist richtig, per AF die Schärfe einstellen lassen ist Sekundlange rumeierei die dann doch woanderst sitzt als man es haben will. Da hat sich die letzten 30 Jahre wenig getan ausser das man jetzt aus 45 AF Feldern per Daumen am Joystick das macht was man voher vorne an der Optik hindrehte. Gut das EF 85/1.4 IS ist endlich mal in der Praxis "brauchbar", wenn Canon dann noch ein EF 50/1.4 IS in der Güte auf denn Markt bringt.....
Erstmal Danke für deine ausführliche Antwort.
Ich verwende das Objektiv an einer 5d Mark 3. Gekauft habe ich das damals, weil es wegen der schnellen Autofokusierung und Schärfe gelobt wird. Für Portraitshootings kann ich mir allerernstes nicht vorstellen, dass ich manuell fokussiere, das habe ich auch nirgends gelesen, dass es bei dem Objektiv notwendig sei sonst hätte ich es nie gekauft.
Das es zu Abweichungen kommen kann ist mir bekannt und das habe ich versucht selber zu lösen, nur das Problem tritt an verschiedene Distanzen auf. Sprich ich kalibriere den AF für 10 Meter Distanz, da das meine übliche Entfernung ist mit dem Wert -8. Der Fokus passt solange ich den Abstand halte aber sobald ich eine Nahaufnahme mache also unter 5m Abstand, sitzt dieser nicht. Stelle ich den Wert wieder auf 0, dann sitzt der AF wieder. Das ist sehr frustrierend.
Andersrum das 70-200L IS 2 ist 1A, bei jedem Foto sitzt der Fokus und da kann ich mich verlassen. Ich mag die Optik beim 135er und würde es gerne weiterhin behalten nur sehe ich so keine Möglichkeit es zu verwenden.
Du schreibst, beim CPS alle Optiken Justieren lassen. Meinst du damit einschicken oder kann ich das auch vor Ort irgendwo machen?
Immer mindestens 90cm vom Objekt weg sein und vielleicht einfach mal die Blende etwas schließen...Den Fokus auf Mitte stellen, den Auslöser leicht aufs Motiv drücken bis fokussiert ist, bei weiterhin leicht gedrücktem Auslöser erst anschließend den Bildausschnitt festlegen und dann voll durchdrücken...Bei Mehrfeldmessung und offener Blend kann das schon mal leicht schief gehen.
Danke aber das habe ich bereits berücksichtigt. Unter diesen Bedingungen entstehen unscharfe Bilder. Du schriebst, dass bei Mehrfeldmessung und offene Blende dies passieren kann. Magst du mir das erklären warum das so ist?
Achso ich dachte du meinst damit die Belichtung. Nein das ist klar, den Fokuspunkt suche ich selbst aus
Also das problem habe ich mit der DOT Tune Methode lösen können.
Weil ein teliges 135mm bei einer Blend von 2.0 eine sehr geringe Tiefenschärfe hat...vielleicht nur wenige Zentimeter. Nehme ich jetzt ein Gesicht auf und aktiviere die Mehrfeldmessung, dann kann die Kamera nicht wissen, dass die Augen scharf sein sollen oder die Ohren. Bei einer Mehrfeldmessung wird also ein mittlerer Schärfepunkt gewählt...und siehe da...der Rest ist unscharf...also Fokuspunkt immer auf die Augen setzen und dann sollte es funktionieren...Bei einer 1000€ Optik halte ich eine Fehlfunktion der Linse für unwahrscheinlich...