Bundeswehr: Einberufung trotz Dienstunfähigkeit nach Grundwehrdienst?
Hallo liebe Community,
vorab: Ich weiß, dass ich mit meiner Frage vermutlich in einem Expertenforum besser aufgehoben wäre, da ich da aber nur Kritik und keine Antworten erhalte, versuche ich hier mein Glück:
Mein Mann hat vor nunmehr knapp 20 Jahren seinen 10-monatigen Grundwehrdienst angetreten. Währenddessen (kurz vor Ablauf der 10 Monate) hat er sich einen komplizierten Kreuzbandriss zugezogen und wurde dementsprechend vorzeitig entlassen.
Weiß jemand, ob er im Kriegsfall trotzdem noch eingezogen werden kann oder er damit automatisch als dienstunfähig (bzw. sozusagen nachträglich ausgemustert) gilt? Falls ja, kann man die Dienstunfähigkeit auch jetzt sozusagen vorsorglich ärztlich feststellen lassen um eine Einberufung zu verhindern (er hatte danach noch 3 weitere Kreuzbandrisse und einen Knorbelschaden)?
In der aktuellen Zeit weiß man ja leider nie… :(
Vorab vielen Dank für eure (hoffentlich wertungsfreien) Antworten. :)
7 Antworten
Natürlich lässt sich die Situation anhand von Ferndiagnosen und Einschätzungen usw. hier nicht klären.
Allerdings ist selbst bei dem unwahrscheinlichen Fall eines Krieges in Deutschland kaum anzunehmen, dass dein Mann zum Militärdienst beordert werden würde.
Ich bspw habe zwölf Jahre Dienst bei der Bundeswehr geleistet, bin schon so einige Jahre raus aber noch im wehrfähigen Alter und selbst hier ist es nicht wahrscheinlich, dass man mich einziehen würde.
Es gibt zahlreiche männliche und mittlerweile auch weibliche Staatsbürger/innen, die zunächst davon betroffen wären.
Ein Ersatzdienst, wie der auch immer aussehen könnte, wäre da eher möglich.
Einzelfallentscheidung.
Das wird der Arzt bei der Musterung entscheiden, falls es mal soweit sein sollte.
Es ist also definitiv nicht möglich, schon jetzt alle Atteste einzureichen, sich untersuchen zu lassen etc. um eben gar nicht erst einberufen zu werden?
Nein, das entscheidet dan der Bundeswehr Arzt bei der Musterung.
Die Wahrscheinlichkeit das die Wehrpflicht in den nächsten Jahren wieder eingesetzt wird, tendiert gegen 0. Auch das dein Mann gemustert wird ebenso.
Allerdings in der Theorie möglich, ptaktisch eher nicht.
Es gibt genügend junge gesunde Männer die zuerst eingezogen werden würden.
FALLS er eingezogen würde, würde er natürlich erst einmal gemustert.
Hat er noch gesundheitliche Beschwerden, werden diese auch berücksichtigt.
Weiß jemand, ob er im Kriegsfall trotzdem noch eingezogen werden kann
Das weiß niemand, weil es keine entsprechenden Gesetze gibt, die das jetzt schon regeln. Zuerst werden aber die offiziellen Reservisten eingezogen und für mehr hätte die Bundeswehr auch gar keine Ausrüstung.
Falls ja, kann man die Dienstunfähigkeit auch jetzt sozusagen vorsorglich ärztlich feststellen lassen um eine Einberufung zu verhindern
Nein, das geht nicht, weil es zur Zeit keine Dienststelle gibt, die sich mit dieser Frage überhaupt beschäftigt. Keine würde ein enstprechendes Schreiben annehmen und darauf verweisen, dass sie nicht zuständig sei und es auch keinerlei Vorgänge gibt, wo sie das abheften könnte.
Ich schätze mal, dass man ihn zur Musterung einberufen würde. Viele Krankheiten und körperliche Beschwerden können sich nach einiger Zeit verbessern (zB die Sehkraft), sodass es sinnlos wäre, jemanden nicht nochmal zu überprüfen, nur weil er vor Jahren als untauglich eingestuft wurde.
Danke für deine Antwort! Es ist also definitiv nicht möglich, schon jetzt alle Atteste einzureichen, sich untersuchen zu lassen etc. um eben gar nicht erst einberufen zu werden? Ehrlich gesagt erschließt sich mir nicht so ganz, wieso Personen mit „nachträglichen“ Erkrankungen dann sozusagen schlechter gestellt sind als jene, die schon von vornherein ausgemustert wurden und dementsprechend gar keinen Grundwehrdienst leisten mussten (die werden ja meines Wissens auch gar nicht erst einberufen)…