Brasilien - Schützen Regenwald?

8 Antworten

Ja, das wäre zu schön, um wahr zu sein. Aber das Sagen haben nun mal egoistische, geldgierige und ignorante Interessengruppen. Die sehen den tropischen Wald als nutzloses Gestrüpp auf riesigen Landreserven, die ihnen unermessliche Gewinne versprechen. Und dieses "nutzlose Gestrüpp" gilt es zu beseitigen, damit das Land "urbar gemacht" werden kann.

Leute mit solcher Art Orientierung haben leider die Oberhand in Brasilien. Den Wert der Artenvielfalt mit noch kaum bekannten Möglichkeiten der Medizin und Lebensmittelerzeugung, die Schönheit und Faszination der unberührten Natur, die wichtige Funktion der Wälder für den Erhalt der Feuchtigkeit, des Klimas und damit der Fruchtbarkeit, und auch den menschlichen und kulturellen Schatz der Ureinwohnerschaft --- all das übersehen die Großgrund-Inbesitznehmer oder messen ihm nur geringeren Wert und Bedeutung zu.

Hier müsste man erst mal eine Menge Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten innerhalb der gesamten Bevölkerung. Dann würde auf lange Sicht eine demokratisch gewählte ökologisch aufgeschlossenere Regierung die Zerstörung stoppen und Schaden wieder gut machen.

Erfahrungen mit tropischer Mischkultur, insbesondere Agroforstwirtschaft, zeigen und beweisen, dass mit kleinräumiger, biologischer Bewirtschaftung mindestens drei mal höhere Erträge zu erzielen sind als mit industrieller, großflächiger Landwirtschaft. Und nicht nur das. Auf diese Weise würden lebenswerte Räume für die dort lebenden Menschen geschaffen, bei erfreulicher, naturverbundener Lebensweise mit gesunder Vielfalt an Lebensmitteln.

Das gibt es stellenweise ja schon, traditionell oder neu geschaffen auf ehemals zerstörten Landflächen. Aber solange die politischen Verhältnisse die Gier und Unvernunft begünstigen, schaut es noch nicht so rosig aus für den Aufbau einer lebendigen Kulturlandschaft mit viel Natur.

blackhaya  16.07.2022, 17:16

Hey das ist wirklich ein eine etwas kurfristige und naive Betrachtungsweise.

Habgierige Konzerne zerstören die Welt. Wir sind die guten und die andere nsind die bösen, so einfach ist das nicht. Wenn du dir mal die Handtuchkriege auf Mallaroca anschaust dann sieht man recht schnell wie weit es mit Solidarität der Menschheit bestellt ist. Man kann nur bei sich selber anfangen. Verzicht auf Fleisch (hoher Flächenverbrauch) und Bevölkerungskontrolle ist wirklcih nicht das was die Menschen hören wollen.

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Ubald  18.07.2022, 11:16
@blackhaya

Das ist doch überhaupt nicht meine Argumentation! Deine Klischeevorstellung vom naiven Öko kannst du dir abschminken!

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Ein Problem ist, dass, auch wenn der brasilianische Urwald wichtig für die Welt ist, es nach wie vor brasilianischer Urwald ist. Und auch wenn bedauerlich, dem Rest der Welt fehlen einfach die Rechte dazu, Brasilien vorzuschreiben, was es mit seinem Regenwald zu machen hat.

Brasilien kann sich auch auf den Standpunkt stellen "Warum schützt ihr Euren eigenen Wald nicht besser? Oh, schon abgeholzt - und jetzt wollt ihr uns vorschreiben, wie wir mit unserem Wald umzugehen haben?"

Was auch immer mit dem Wald geschieht, es bedarf der Kooperation derer, die die aktuellen Nutzungs- oder Verwaltungsrechte der Wälder haben.

Enteignen wird schwer gehen. Aufkaufen wäre eine Möglichkeit, aber auch dann muß der Wald geschützt werden - Diejenigen, die den Wald zerstören, schauen ja nicht unbedingt erst ins brasilianische Äquivalent eines Kadasteramtes, bevor sie entscheiden, wo brandgerodet oder Holz entnommen wird.

Die Frage wäre darum vielleicht weniger "warum", sondern eher "wie".

Bushmills145  07.07.2022, 07:12

Vergleiche Frage mit "warum hält die Welt Deutschland nicht davon ab, einen größeren ökologischen Fußabdruck zu haben als welcher nachhaltig wäre?"

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KugelWzU 
Fragesteller
 07.07.2022, 08:36

Danke für Die guten Informationen.

Der Regenwald in Brasilien muss durch viele Partner geschützt werden.

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Regenwald wird für Futteranbau, Handyrohstoffe, Palmöl, Grillkohle, auch Baumwolle, Aluminiumgeewinnung, und einiges andere abgeholzt weil es Geld bringt in erster Linie aber den großen Konzernen bzw den Menschen da in den Spitzen

Zb sollte man nicht immer das neuste Handy wollen, nicht immer Kleidung kaufen die man kaum trägt, etwas weniger Fleisch essen man muss nicht direkt vegan werden. Bei grillkohle auf die Herkunft achten auch da geht der tropenwald in Flammen auf. Auf Produkte mit Palmöl oder Aluminium verzichten so gut es geht. Man kann versuchen zu spenden aber es ist nicht sicher das Geschütze Gebiete nicht doch irgendwann verschwinden.

Aber in Deutschland ist das auch nicht besser. Noch nie haben seltene Tiere und Pflanzen ein gewinnbringendes Bauprojekt wirklich verhindert auch wenn wertvolle naturgebiete zubetoniert wurden. Tiere zb werden zwar umgesiedelt aber auf Dauer keine Lösung denn irgendwann sind die Gebiete besetzt

KugelWzU 
Fragesteller
 07.07.2022, 10:33

Alle müssen Verantwortung übernehmen, alle starken Länder der Welt, um Vor-Ort das Ökosystem, den Regenwald, Natur und damit den Umweltschutz, um das Holz zu schützen . So z.B. ökologisch einzukaufen, den Platikverbrauch zu reduzieren. Verzicht auf Tropenholz kann die Regenwälder schonen. Vielleicht müssen vor Ort: Unterstützerinnen um Solidarität sich in eine Gemeisnschaft einfinden, um gemeinsam mehr das Thema Regenwaldschutz in den Vordergrund zu stellen.

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Das kann gut sein, wichtig ist mir persönlich jedoch auch das man nicht anfängt Zoos o. ä. zu unterstützen.

Hilfe kann nur vor Ort stattfinden.

Woher ich das weiß:Recherche

Das Problem ist, das selbst die von Umweltschutz-Organisationen aufgekaufte Regenwälder von der Holzmafia mit Gewalt gerodet werden und man nichts dagegen unternehmen kann, weil die örtliche Polizei, Regionalverwaltung bis hin in die Regierung hinein korrupt sind und sich von der Mafia bestechen lassen.

Ausserdem werden Demonstranten und Aktivisten bedroht, eingeschüchtert und wenn sie dann noch immer nicht hören wollen, geschlagen oder gar getötet.