Border Collie Mix hat starken Hütetrieb, bin total verzweifelt
Hallo Ihr Lieben!
Da ich total verzweifelt bin und eine Freundin von mir gesagt hat, dass man hier vernünftige Antworten bekommt, traue ich mich jetzt doch zu fragen.
Am 5.2.2013 habe ich Chico einen Border Collie Mix aus dem Tierheim adoptiert. Es war am Anfang alles toll (die 5 Tage auf Probe). Als ich dann den Schutzvertrag unterschrieben habe, kam dann die Aussage das er Probleme mit Fahrradfahrern hat. Ok, dachte ich, Border Collie wird mit Beschäftigung besser.
Tja, und mit der Zeit wurden es immer mehr Macken die dazu kamen. Er schlägt an, wenn er alleine ist, sobald einer das Haus betritt. Wohne auch noch im EG. Dann springt er Jogger und Fussgänger an, wenn die zu nahe kommen. Verjagt andere Hunde wenn die mir zu nahe kommen. Attackiert Menschen und Hunde die sich in der allgemeinen Gartenanlage hinten aufhalten.
Die Hundetrainerin vom Tierheim sagte ich solle ihn longieren. Ok, dachte ich mir auspowern und dann wenn der Kopf frei ist, nicht erwünschtes Verhalten verändern. Tja, Pustekuchen. Ich finde hier keinen einzigen Platz wo ich ungestört üben kann. Habe nur komische Videos zur Anleitung bei Youtube (war der Tip der Hundetrainerin). Mein Chico mag das überhaupt nicht tun, macht eher sehr wieder willig mit. Und ich verliere da auch die Lust dran, da es nur im Kreis laufen ist.
Was wir gerne mögen sind Agility Übungen. Und auch mit selbstgemachten Spielzeug den Kopf anstrengen. Suchspiele! Reizangel! (Heute mal ausprobiert, man da war er das erste mal richtig kaputt, hat nicht mal Vögel gejagt. LoL!)
Na ja, und mit anderen Hunden spielen mag er auch nicht. Er geht meistens hin, schnuppert andere Hunde von hinten an und geht dann wieder. Wenn ihm was nicht passt, sagt er mehr heftig bescheid.
Tja, nun meine Frage. Da ich die 3te Besitzerin bin diesen Hund liebe und schon kurz davor war ihn wieder zurück zu geben, im Moment aber auch nicht so das Geld habe und durch meine Groenendael Hündin auch wohl ein bischen was gelernt habe, wollte ich Euch mal fragen, was ich so machen kann mit meinem Chico, damit ich keine weiteren Probleme habe bzw. ihm das Attackieren abgewöhnen kann. Auch wenn ich in naher Zukunft arbeiten muss.
Wenn Radfahrer kommen rufe ich ihn immer ran. Und wenn er sie ignoriert lobe ich ihn, Er bricht das verhalten auch ab, wenn ich nein sage und kommt sofort zurück. Also ein ganz ganz klein bischen wird es besser.

10 Antworten
Hi.
Schön das Du Dich zu fragen traust!! Ehrlich!
Verlass Dich bitte nicht auf die "Trainerin" vom Tierheim. Das hört sich an wie ein Arzt ohne eigene Praxis was die erzählt (Kurfuscher).
Erstmal ist zu sagen, dass Du Dir einen der klügsten Hunde der Welt ausgesucht hast. Dein Ansatz mit dem auspowern ist gut. Aber der Hund muss geführt werden und dazu gebrauchst Du eine feste Beziehung zu dem Hund. Welche nicht einfach so entsteht. Ihr braucht noch Zeit. Mach Dich nicht verrückt.
Wende Dich bitte an jemanden der euch wirklich unterstützen kann. Oder geb dem Hund die Sicherheit die er braucht. Zeig Ihm das kein Problem besteht und die Situation im Griff hast, bzw. Du keinen Schutz bedarfst. Aber auch das merkt der Hund erst wenn Ihr euch kennt. Und auch da sind richtige Hundeführer-/ Ausbilder eher die richtige Wahl als Do it yourself.
Das Geld ist es alle mal wert. Ls!!
Du machst ja schon viel richtig. Die Stunden dienen dem Zusatz und der Hilfe. Die wirkliche Arbeit hast Du jeden Tag. Die kannst Du nicht bezahlen.
Geb dem Hund das Gefühl, dass Du der Mittelpunkt bist. Durch spielen, loben aber auch durch tadeln o. ignorieren.
Beim Gassi gehen, wenn z.B ein Fahrrad kommt eifach weiter gehen und nicht auf den Hund achten. Trau Deinem Hund was zu. Es wird sich übertragen. Und auch von kleinen Rückschlägen nicht beeinflussen lassen. Ihr schafft das!!
Danke! Das macht mir jetzt richtig Mut! Dachte schon versagt zu haben!
Hättest Du schon versagt, hättest Du das bei Deinem Border- Collie schon gemerkt. ;-)
Mach Dich "einfach" für den Hund interessant, durch oben genanntes von Jerryex20 und von mir. Du siehst, Du bist auf nem richtigen Weg. Nur lass Dich auch von einem Trainer in Deiner Gegend mal " Einnorden". Von fernweg ist immer leicht Ratschläge zu geben. Alles Gute und alles Gut ;-) !!
lg Guido
Danke! Ihr macht mir echt mut! Habe ich bei meiner Groenendael Hündin doch was gelernt! :D
LG Stephie
der ist ja süüüß. warst du schon mal in einer hundeschule? ansonsten, wenn du merkst, dass es besser wird, dann gib ihm zeit. es sind ja auch viele dinge,die er ändern sollte. weißt du was von seiner vorgeschichte?
Wenn ich mit ihm unterwegs bin hört der 1a! Kommt sofort, bleibt sitzen, läuft erst los wenn ich das sage und so weiter.
Ja, er hat eine traurige Vorgeschichte. Nach seinem Verhalten zu urteilen ist er schon geschlagen worden, hatte 2 Vorbesitzer und 2 Monate Tierheim. Jetzt bin ich Nr. 3 und bin leider am verzweifeln weil es echt schlimm ist und wir nicht wirklich entspannt laufen können. Muss immer aufpassen, Radfahrer, Jogger oder was weiss ich.
Der arme Hund kennt nicht mal einen Kauknochen. Er hat 3 Wochen gebraucht um endlich zu kapieren das man getrockneten Pansen und Rinddörrfleisch sofort essen darf.
Was mich halt so fertig macht, sind auch die Aussagen mancher Leute. Am Anfang ging es. Klar viele erschrecken sich, ist klar und verständlich. Aber ich gebe mein bestes und auch mühe. Und Chico handelt halt nach Instinkt und wie er es durfte.
ja gut, dazu muss i sagen, dass unser hund damals, auch nicht gerade rad fahrer mochte, er war allerdings immer an der leine weil wir im wald u auf wiesen mit ihm gelaufen sind u uns der jäger ermahnt hatte, dass er ihn erschiesst, sollte er nochmal ohne leine rum laufen. hast du schon mal probiert, mit ihm zu joggen oder rad zu fahren? vielleicht gewöhnt er sich dann daran. am besten wäre es natürlich, wenn ihr das an einem ort macht, so so gut wie niemand ist.
Gut, hier in Berlin habe ich eher weniger die Chance das ein Jäger ihn erschiesst. Aber dafür das Problem, das ich kaum einen Platz habe wo keine Menschen sind. Und auch kaum Hundefreie Zone, das ich auch immer aufpassen muss, das uns keiner zu Nahe kommt, da er dann auch Bescheid sagt, aber es gibt Zeiten da ist weniger los, die ich jetzt schon nutze. Das mit dem Joggen ist bestimmt auch noch ne Massnahme, aber da werde ich wohl eher kaputt und ausgelastet sein als er. hihi
Geduld, Liebe, intensiv an der Beziehung zum Hund arbeiten und an den Kommandos. Viele Übungen, viel Training, neue Tricks. Konsequente Erziehung und Kommandos, so dass dein Hund lernt, was erwünschte Verhaltensweisen sind. Unerwünschtes Verhalten sofort korrigieren. Ein Hund, der attackiert, darf zunächst nur noch an die Leine. Da der Border ein schlauer Hund ist, darf man ihm gerne jederzeit mit einem Kommando sagen, was richtig oder auch falsch ist. Gutes Verhalten immer mit viel LOB und im Anfang auch immer mit Leckerlis belohnen, solange eure Beziehung noch auf wackeligem Boden steht. Unerwünschtes Verhalten korrigieren oder ignorieren bzw. den Hund an die Leine nehmen und führen. Niemals bestrafen! Die Beziehung wird sich innerhalb der ersten 2 Jahre festigen, wenn ihr viel miteinander trainiert und spazierengeht. Auf jeden Fall erfordert ein solcher Hund sehr viel Konsequenz und klare Anweisungen in jeder Situation. Nur Mut, das wird schon mit der Zeit. Das mit dem Heranrufen bei Radfahrern zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist. Wichtig ist auch eine gute Beobachtungsgabe und die früh- und rechtzeitige Aktion. Das klappt immer besser, je länger du den Hund kennst. Viel Erfolg für euch beide!
und dass er anschlägt wenn er alleine ist u es betritt jemand das haus is ja eigentlich gut.
Aber andere Bewohner des Hauses fühlen sich irgendwann gestört.
Hallöchen ihr beide :)
Longieren halte ich für einen denkbar (sorry) dummen Tipp. Das is was für Pferde als Fluchttiere, nicht für das Jagdtier Hund und schon garnicht für einen Collie. Schleppleine ist schonmal ein gutes Stichwort, zumal du ihn so unter Kontrolle hast und er aus jeder Slebstständigkeit raus kommt. Im Prinzip muss Chico "nur" verstehen und merken, dass du dich um alles kümmerst. Radfahrer, Jogger, fremde Hunde etc. können eine Gefahr darstellen, da sie rudelfremd sind. Du als "Rudelführer" musst abchecken, ob dem so ist oder nich und nicht er. Das heißt, dass immer du den Erstkontakt hast. Ich würde ihn zunächst echt komplett "runterstufen", beim Spazieren sogar hinter dir laufen lassen (mögliche Gefahren kommen ja meist von vorne und so triffst du zuerst auf sie, wenn Radfahrer von hinten kommen läuft er kurz vorne).
Leider werden solche Hunde oft als sehr selbstbewusst eingestuft, meistens ist das Gegenteil der Fall. Unsicherheit führt zu Attacken, ein selbstbewusster Hund hat das "nicht nötig".
Ferndiagnosen sind schwer, Tipps aus der Ferne umso mehr^^ Natürlich ist es immer am besten, jem dabei zu haben, der einem direkt auf die Fehler aufmerksam macht...
Liebe Grüße, Tyger und die Psychos :)
Das unsichere Hunde öfters attackieren als selbstsichere ist mir bekannt. Und ich habe schon mal in einer Situation gesehen wie Chico hinter mir gelaufen kam. Oder mich halt auch oft unsicher anguckt. Dann gehe ich vor und zeige ihm das alles ok ist. Bin ich ja gar nicht so verkehrt!
Nee, das is schon gut. Er muss "nur" wissen und verstehen, dass du ihn beschützt und nicht andersrum. Nur ist das garnicht so einfach, weil da im Prinzip sehr viel dran hängt. Zudem muss er natürlich auch ausgelastet werden. Bewegung ist gut, aber der Kopf muss auch zu tun haben. Agility halte ich wegen der Selbstständigkeit für eher ungeeignet, Longieren ist stupide... Kommandos beibringen, fremde Umgebungen angeleint sind sehr gut - stärkt die Bindung und lastet aus (fremde Geräusche, Gerüche etc.). Besuch Leute mit ihm, lass ihn aber an der Leine und erstmal keinen Kontakt zulassen.
Bei Agility muss er auf mich achten wo es lang geht und ich gebe das Tempo und so vor. Das ist Teamarbeit und er muss auf mich achten. Oder nicht?
Klares Jein. Das alles geht auf Entfernung. Ich würde das erstmal außen vor lassen und wirklich nur direkt mit ihm arbeiten und nicht indirekt. Wenn alles andere passt kannst du das machen - er soll ja auch im Wald ohne Leine hören. Aber so lange er auch nur einen Hauch von Selbstständigkeit/Eigenverantwortung zeigt würde ich das lassen.
Ok, Danke! Vertrauen tut er mir schon wohl, meinte die Hundetrainerin. Na ja, ich werde dann mal fleissig sparen und weiterhin auspowern.