Bin ich "Generation Google", die hier auf "Generation GuteFrage" trifft?

7 Antworten

Finde ich zu verallgemeinernd, auch wenn es natürlich stimmt in manchen Fällen.

Aber Internetseiten sind "fix". Nehmen wir zB ein PC Problem. Die ersten 20 Googleseiten beinhalten vermutl. 1:1 die Lösung, die ein erfahrener Nutzer hier auch aus dem Kopf parat hat. Aber wenn die nicht funktioniert, kann hier (bei beidseitigem Willen) trotzdem noch eine Lösung erreicht werden in direktem Austausch, während man vllt erst auf der 47 Google Seite genau sein Problem findet. Und das kann auch mal nicht der Dummy sein, sondern auch jemand der weiß, wie man bspweise eine Ereignisanzeige ausließt, aber halt bei Google einfach nichts findet.

Also ich finde diese Seite vom Grundgedanken sowas betreffend sehr schön und auch zielführend, der Umgang ist ne andere Sache.

Ich bin 39 Jahre alt. Und ja, ich denke auch, dass unsere Generation sehr großes Glück mit dem Zeitpunkt ihrer Geburt hatte!

Allerdings ist der Unterschied zu anderen Generationen dabei weniger Faulheit, sondern vielmehr das Erlernen von gewissen Fähigkeiten!

Durch das Nachschlagen in Büchern haben wir zum Beispiel gelernt, wie man querliest, ein Stichwort- und ein Inhaltsverzeichnis korrekt verwendet und dadurch in einem längeren Text bzw. zwischen vielen weiteren Informationen die gesuchte Information schnell findet. Wir können also beim Googlen schnell die passenden Suchbegriffe finden und in den Ergebnislisten schnell screenen, welche Treffer relevant sind. Und in den Treffern können wir dann ebenso schnell die Passage finden, die die gewünschte Information liefert. Ebenfalls haben wir dadurch auch noch gelernt, was eine kritische Quellenprüfung ist bzw. wie man seriöse von unseriösen Quellen unterscheiden kann - und wieso das notwendig ist, weil wir eben gleichzeitig auch schon gelernt haben, wie einfach es ist, selbst Inhalte ins Netz zu stellen!

Die Generationen vor uns sind dabei schnell von dem technischen Aspekt von Google überfordert. Also, was gibt man wie wo ein, wie filtert und sortiert man die Treffer rein technisch sinnvoll, was ist eine Filterblase? All das sind so Aspekte, die meiner Mutter - promovierte Fachärztin und vielseitig interessiert, sehr gebildet! - immer wieder schwer fallen. Ja, verwundert mich auch immer wieder!

Ebenfalls ist bei älteren Generationen oft das Problem zu finden, dass sie noch viel zu sehr in der Annahme leben, dass alles, was veröffentlicht ist, auch korrekt sein muss. Weil es ihnen eben nicht so leicht fällt, Content ins Netz zu bringen und sie somit dazu neigen, Menschen allein für dieses technische Verständnis sehr viel Vertrauensvorschuss zu gewähren, auch wenn es um ein ganz anderes Thema geht... Und wenn da dann noch ein "richtiges" Unternehmen im Impressum steht, ja, dann MUSS das doch stimmen, oder?

Jüngere Generationen hingegen haben halt nicht mehr gelernt, wie man Schlagworte und Synonyme davon verwendet und wie man schnell screenen kann, wo welche Info zu finden ist. Google spuckt aus - und dann setzt die Überforderung ein, weil der Text so lang ist, aber man doch nur diese eine, kleine Antwort gerne hätte oder auch schon, weil die Ergebnisse durch ein ungeschickt gewähltes Stichwort die gewünschte Antwort nicht liefern...

Und was uns alle betrifft: durch Social Media mit TikTok, Reels, Stories und Shorts sinkt bei uns allen die Aufmerksamkeitsspanne stetig. Auch ich erwische mich immer öfter dabei, wie ich das 10-minütige Video schon nicht mehr vollständig sehen will oder wie ich den dreiseitigen Artikel eh nur dann anklicke, wenn Überschrift und Teaser starkes Interesse geweckt haben und den dann doch oft eher grob überfliege, anstatt ihn vollständig aufmerksam zu lesen...

Vor 10 Jahren hat man sich darüber geärgert, dass die Jugend googelt.

Jetzt regt sich diese Jugend darüber auf, was die heutige Jugend tut.

Sich Hilfe zu suchen ist auch eine Form der Recherche.

Zumal GuteFrage nun wirklich nicht besonders verbreitet bei Jugendlichen ist. Die meisten googeln noch immer oder nutzen mittlerweile ChatGPT.

Wie du richtig sagst, ist bei Fragen wie z.B. "Welche Aufgaben hat der Bundesrat?" Googeln deutlich effizienter, als hier eine Frage auszuformulieren, auf Antworten zu warten und dann selbst abwägen zu müssen, ob die Antworten richtig oder falsch sind.

An Bequemlichkeit kann das nicht liegen, denn es ist ja mehr Aufwand, daher halte ich folgendes Szenario für wahrscheinlich: Solche Fragesteller wollen trollen, chatten oder einfach Aufmerksamkeit von echten Menschen bekommen.

EinAlexander  09.06.2023, 13:51
Wie du richtig sagst, ist bei Fragen wie z.B. "Welche Aufgaben hat der Bundesrat?" Googeln deutlich effizienter,

Ist es da wirklich? Wenn ich danach Google erhalte ich als Ergebnis "Durch den Bundesrat wirken die Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung des Bundes und in Angelegenheiten der Europäischen Union mit." Das bedeutet jetzt was genau?

Klicke ich auf den Link lese ich "Ausgehend von der Prämisse der originären Länderzuständigkeit, hat das Grundgesetz dem Bund überwiegend die Kompetenzen im Bereich der Gesetzgebung übertragen ..."

Mal ehrlich, wie viele Leute verstehen diesen Satz?

Da ist eine Antwort "Im Bundesrat sitzen die Regierungschefs der Bundesländer und vertreten ihre Interessen gegenüber der Bundesregierung" sinnvoller.

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Die Generation GPT könnte die nächste sein, die kommt.