Bestes Linux für Einsteiger?

13 Antworten

Für Einsteiger, aber was zum Fummeln - hmm... 

Ubuntu mit seiner Unity-Oberfläche ist von der Optik her alles andere als ähnlich wie Windows. Es ist in sofern Windows-ähnlich, dass es auch eine Spionage-Funktion hat und dem User versucht soviel "intelligent" abzunehmen, dass ich mir hoffnungslos verloren vorkomme, weil ich, wenn ich etwas "zu Fuß" machen will, die Sachen einfach nicht finde oder es eben nicht klappt weil nicht vorgesehen. Mit openSuse verhält es sich ähnlich, das mit dem User bevormunden (da nennt sich das Yast und ist ein zentrales Konfigurationswerkzeug). Manche nennen es auch Vereinfachung. Ist eben alles immer ganz subjektiv... Zum "Fummeln" sind beide Distributionen aber eher nicht.

Was verstehst du denn in diesem Zusammenhang unter "fummeln"? Willst du die Oberfläche total nach deinen Bedürfnissen anpassen und viele Einstellmöglichkeiten haben? Meinst du den Unterbau? Möchtest du vom System herausgefordert werden? Viel über das System lernen?

Arch und Gentoo wären wohl für den Anfang zu viel Fummelei... Wie wäre es mit einem Debian? Ich selbst benutze z.B. Debian Sid in Form von siduction, das ist eine rollende Distribution, wo man schon mit wachem Blick und eingeschaltetem Kopf (regelmäßig) updaten sollte, und auch drauf gefasst sein sollte, dass temporär etwas mal nicht so läuft wie geplant. Es wird erwartet, dass man mitdenkt und auch liest und sich informiert. Ist für Einsteiger aber "wuppbar". In der demnächst neu erscheinenden Snapshot-Version werden auch unfreie Treiber und unfreie Firmware enthalten sein, im Gegensatz zum Debian-Urgedanken. Siduction gibt es mit mehreren grafischen Oberflächen zur Auswahl.

Willst du was einfaches, wäre vielleicht Netrunner (mit KDE Plasma 5 Oberfläche, die Standardversion basiert auf Kubuntu, ist aber stabiler und besser vorkonfiguriert) einen Blick wert, das bringt bereits alles mit, unfreie Firmware, Multimediacodecs. Vom Prinzip her ist es ähnlich wie Mint, konzentriert sich aber auf eine einzige grafische Oberfläche. Netrunner gibt es auch noch in einer rollenden "Hardcore"-Variante, die auf Arch basiert, davon würde ich als Einsteiger die Finger lassen. 

Im Endeffekt kann ich nur raten, dir einige Live-Images zu holen und dir die Distributionen mal ohne Installation (USB-Stick oder wiederbeschreibbare DVD) anzusehen, was dir so zusagen könnte. 

thundercake 
Fragesteller
 26.01.2016, 13:40

Hej,

erstmal danke für deine ausführliche Antwort.

Fummeln verstehe ich als "Intensives beschäftigen" mit dem Betriebssystem, wobei es mir eben darauf ankommt das ich nicht einfach alles auf dem Servier Tablett vorgeschrieben bekomme sondern mich eben selber in gewisse Thematiken einlesen möchte.

Ich interessier' mich sehr für die Informatik, die Programmierung und den Aufbau von Systemen - ich hab' mir gedacht das man unter Linux besonders bezüglich des Aufbaus des Systems einiges mehr lernen kann, als unter Windows.

Abgesehen davon, bin ich zwar prinzipiell mit meinem Windows Rechner sehr zufrieden, würd' aber gern' auf meinem alten PC Linux drauf packen, einfach weil der ansonsten nur sinnlos in der Ecke eintauben würde - mit Linux hätte der aber wieder 'nen gewissen Reiz.

Im Endeffekt gibt's viele Gründe weshalb ich gern' Linux auf meinem alten PC hätte, letztendlich ist es aber wohl einfach das Interesse - weshalb ich auch kein Windows ähnliches System haben möchte, ich möchte mich eben mit all den "Linux - Eigenarten" beschäftigen.

Danke nochmal für deine Antwort,

schönen Tag wünsch' ich dir noch!

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Ich würde dir Kubuntu, Lubuntu oder Linux Mint empfehlen.

Kubuntu ist Im Prinzip Ubuntu mit KDE-Oberfläche. Die ist wie mein Vorredner schon sagte sehr gut Personalisierbar und auch sehr Windows-ähnlich. Außerdem findest du sehr viel Hilfe bei Problemen da Ubuntu sehr verbreitet ist.

Lubuntu hat die LXDE-Oberfläche. Es ist weniger personalisierbar als Ubuntu aber dafür sehr ressourcensparend und gut für Rechner mit wenig Leistung geeignet.

Linux Mint basiert auch auf Ubuntu ist allerdings nie so aktuell wie die anderen beiden genannten. Ich finde es aber sehr Einsteigerfreundlich. Der Nachteil hier war in meinem Fall, dass es aufgrund der immer etwas veralteten Version Probleme mit der Versorgung an proprietären Grafikkartentreibern gab.

Ich würde an deiner Stelle einfach mal alle 3 (und eventuell noch andere hier genannte) Versionen ausprobieren und mich für die Version entscheiden, die dir am besten gefällt. Immerhin sind die ja alle kostenlos.

Einsteiger und Linux zum "fummeln" passt aber nicht so ganz.

Linux-Distributionen "zum Fummeln" sind eigentlich eher was für erfahrene Nutzer. Oder meinst Du eher die Möglichkeit, nicht die Notwendigkeit?

Fummeln kannst Du natürlich bei jeder Distribution. Hier mal eine Liste der, nach Meinung der Betreiber der Seite, am besten für Einsteiger geeigneten Distributionen, wobei die Reihenfolge rein auf der "Treffer pro Tag"-Liste dieser Seite beruht, was also nichts darüber aussagt, welche jetzt besser geeignet ist:

http://distrowatch.com/search.php?ostype=All&category=Beginners&origin=All&basedon=All¬basedon=None&desktop=All&architecture=All&package=All&rolling=All&isosize=All&netinstall=All&status=Active

Übrigens, die meisten Linux-Distributionen bieten die Möglichkeit, als Live-System, also ohne Installation, von CD/DVD oder USB-Stick gestartet zu werden. So kannst Du sie Dir in Ruhe ansehen und ausprobieren.

Ich benutze entweder wiederbeschreibbare Rohlinge oder USB-Sticks dafür.

Als kompletter Einsteiger würde ich dir auch zu Ubuntu raten. Dort kannst du auch problemlos alles mit rumgeklicke erledigen vom Prinzip her wie bei einer Kombination aus Windows und Android aber wenn du dich tiefer damit beschäftigen willst lässt sich auch alles problemlos im Terminal machen.

Außerdem gibt es zu Ubuntu eine sehr große Community und ein super Wiki und Forum sogar auf Deutsch. Informationen gibt es also mehr als genug und im Gegensatz zu manchen anderen Wikis auch verständlich.

Ein Rat noch von mir: Nicht erschrecken, wenn die meisten Anleitungen mit dem Terminal arbeiten, das liegt daran, dass es das deutlich einfachere und universalere ist. Für alle möglichen verschiedenen Desktops und Versionen eine Anleitung zu machen, die zeigt von man hinklicken muss ist praktisch gesehen unmöglich.

Hallo

Welche Linux Version würdet ihr für Einsteiger empfehlen?

Natürlich GNU/Linux, es gibt kein anderes. Was es aber gibt sind rund 500 GNU/Linux Distributionen, 10 Desktops und mehr als 12 Fenstermanager.

Die bekanntesten dieser Distributionen haben grafische Installer und lassen sich somit ebenso einfach wie Windows-Systeme installieren. (Etwas) komplizierter wird es nur wenn das GNU/Linux nicht als alleiniges System installiert werden soll (Das ist dann aber auch bei Windows komplizierter).

Ich weiß selber nicht genau, was ich tun möchte. Größtenteils möchte ich aber allg. mit Linux beschäftigen.

Wenn Du nicht gerade ein Spieler bist oder bestimmte proprietäre und meist auch kommerzielle Programme benötigst (mit entsprechend proprietären (undokumentierten) Formaten) oder die allerneuste Hardware benutzen willst, dann ist GNU/Linux eine echte Alternative.

Da es aber nicht DEN Desktop gibt, ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks welchen man einsetzen möchte. Der IMHO am weitesten konfigurierbare Desktop ist KDE. Aber es ist auch nicht nur eine Frage des Geschmacks sondern auch ein wenig eine Frage nach dem Speicherverbrauch. Zu den Desktops gibt es dann auch diverse Programme mit der sich das Handling erweitern lässt, so z.B. Docks wie man sie von Apple Computern kennt.

Linuxhase

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich benutze seit 2007 Linux und habe LPIC101 und LPIC102