Bester Gottesbeweis?
Welchen Gottesbeweis findet ihr am besten/sinnvollsten? Bitte mit Begründung :) "Gar keinen" zählt nicht😝
Kurze Erklärung, falls man einen nicht kennt:
Ontologischer Gottesbeweis: Gott ist vollkommen, weil man sich nichts vollkommenderes vorstellen kann = Gott muss existieren, sonst wäre sie nicht vollkommen.
Teleologischer " ": Die Welt ist zu komplex um Zufall zu sein = Gott ist die "Architektin" dahinter.
Kosmologischer " ": Alles was existiert hat eine Ursache, heißt das Universum hat eine Ursache = Gott ist die Ursache.
Ethnologischer " ": Alle Völker hatten/haben Religion und haben Gott/Götter angebetet = so etwas in der Art muss existieren.
Moralischer " ": Ohne Gott würden wir in Anarchie verfallen = Gott ist notwendig als moralische Instanz.
41 Stimmen
29 Antworten
Ontologischer Gottesbeweis: Zirkelschluss. Agrument ungültig. Wir wollen eine Exitenz beweisen. Definieren das was wie beweisen wollen aber als existent. Da ist der zirkelschluss.
Teleologischer : Argument aus unwissenheit. Argument ungültig. Nur weil man sich etwas nichr erklären kann ist das kein grund das erklärung xyz (in diesem falle gott) korrekt ist.
Abgesehen davon können komplexe dinge aus einfachen system ohne das jemand etwas macht entstehen. Das kann man nachweisen. Siehe Evolution und Conways game of life.
Kosmologischer: Fehler in der prämisse. Anahme das universum eine Ursache hat ungültig. Anahme/ Definition das gott keine hat ohne begründung ist ein Spezialfall fehler. Argument auch ungültig. Wenn gott keine ursache braucht. Dann braucht das universum auch keine solange wir diese nicht kennen. -> Weil: Occams razor
Ethnologischer: Argument der popularität. Argument ungültig. Nur weil viele etwas machen macht das keine aussage über den warheitsgehalt dieser einen sache.
Moralische: Prämisse ungültig. Widerlegt durch die gesetzgebungen ALLER sekulärer länder. Und durch länder mit sehr hohen Atheisten anteil und entsprechender friedfertigkeit. Plus dazu noch das die geschichte und auch heute gut aufzeigt das im namen der religion sehr viel gewalt verübt wird. Wenn das ist es eher anders herum...
Abgesehen davon: Grundlegende moralische werte sind nachweisbar. (Ein mensch will nicht leiden, bzw. leid vermeiden)
Also das moralische argument ist mit abstand das bescheuerste wie ich finde.
Der Kosmologische ist noch der der am beste ausgearbeitet ist und in seiner vollen formulierung auch ziemlich ticky im finden der argumentationsfehler.
Teleologisch ist schwachsinn.
Ontologisch genauso.
Und Ethonogisch auf ebene von Moralisch.
Reihenfolge:
Kosmologisch.
Onto/Teleologisch
Ethno/Moralisch
Alles aufbauend auf die zusammenfassungen die du gegeben hast.
Überzeugend ist keiner da sie alle Enweder klar logisch fehlerhaft sind. Oder eben nicht belegte Prämissen haben bei denen man mit tricks arbeitet das es nicht so auffällt. (Insbesondere bei leuten mit wenig erfahrung was diese art von argumente angeht etc.)
Also 5 verschiedene Versuche etwas zu beweisen, ohne wirklich was zu beweisen.
Und manche von diesen "Beweisen" sind echt lächerlich.
Ontologischer Gottesbeweis: Gott ist vollkommen, weil man sich nichts vollkommenderes vorstellen kann = Gott muss existieren, sonst wäre sie nicht vollkommen.
Also weil man sich etwas nicht vorstellen kann, was noch vollkommener sein soll, deswegen muß Gott existieren? Und nebenbei: vollkommen ist Gott mit Sicherheit nicht.
Teleologischer " ": Die Welt ist zu komplex um Zufall zu sein = Gott ist die "Architektin" dahinter.
Die Welt ist über Milliarden Jahre entstanden. So hat sich die Welt eben entwickelt. Wenn ein Gott die Welt erschaffen hat - warum gibt es dann so viele seltsame Sachen? Warum haben Menschen einen Blinddarm? Warum gibt es Fleischfresser, die andere Lebewesen fressen?
Kosmologischer " ": Alles was existiert hat eine Ursache, heißt das Universum hat eine Ursache = Gott ist die Ursache.
Nennt sich Urknall. Und falls du jetzt fragen willst, was vor dem Urknall war - was war den bevor es Gott gab?
jetzt kommen die zwei lächerlichsten "Beweise"
Ethnologischer " ": Alle Völker hatten/haben Religion und haben Gott/Götter angebetet = so etwas in der Art muss existieren.
Also erstmal wäre die Frage, ob wirklich alle Völker an Götter glauben. Zudem konnten sich die alten Völker früher vieles nicht anders erklären. Früher dachten sie, die Sonne wird mit einem großen Wagen über den Himmel gezogen, und der Donner entstand, weil die Götter böse waren ...
Davon abgesehen: also weil die früher "alle" an Gott glaubten, muß es einen Gott geben? Und wenn alle vom Dach springen, springst du dann auch?
Moralischer " ": Ohne Gott würden wir in Anarchie verfallen = Gott ist notwendig als moralische Instanz.
Ernsthaft? Ich brauche keinen Gott, der mir sagt, was richtig oder falsch ist. Ich weiß auch so, daß Mord nicht gut ist. Oder siehst du ständig irgendwelche Atheisten, die keine Moral haben, die in Anarchie leben? Zudem sind die ganzen Gebote ja von Menschen verfasst worden. Und mal so nebenbei: was ist mit Gottes Bodenpersonal? Pfarrer, Priester, Päpste? Guck nur mal, wie unmoralisch die leben bzw. gelebt haben. Kreuzzüge, Hexenverbrennung, Geldgier, Pädophilie - klingt das für dich moralisch? Die Leute, die Gott am nächsten stehen benehmen sich höchst unmoralisch.
So langsam bin ich mir aber nicht sicher, ob du die Frage ernst meinst, oder ob du dich hier über Gläubige lustig machst, so lächerlich finde ich die Frage.
Ich hatte das in Religion und mich hat die Meinung anderer interessiert. Tatsächlich gäbe es auf einige deiner Argumente Gegenargumente aber das ist mir zu mühselig, da jetzt auf jedes einzugehen.
Trotzdem Danke👍
Zuerst muss man definieren, wer oder was so ein Gott ist und was man damit macht. Darüber sind sich nämlich die Philosophen und Theologen auch nicht einig.
Erst dann man anfangen, dessen Gegenwart zu beweisen versuchen.
Überzeugend? Keiner von den genannten.
Der beste von den genannten? Wenn wir den besten als denjenigen definieren, der am ehesten jemanden überzeugt, der sich nicht genug mit der Materie auseinandergesetzt hat, dann meiner Ansicht nach entweder der teleologische oder kosmologische Gottesbeweis. Besonders der Punkt der Komplexität scheint bei vielen ein ausschlaggebender Punkt zu sein und ist meiner Erfahrung nach auch das vermeintliche Argument, dass von vielen an meisten genutzt wird.
Hallo Fuaaaaaaa,
mir persönlich ist ein ontologischer Gottesbeweis am plausibelsten, da er aus einfachen Annahmen getroffen werden kann. Nur - ich bin nicht davon überzeugt, dass Gott als Persönlichkeit bewiesen werden kann. Mir scheint es, als wäre Göttlichkeit als etwas was existieren kann oder vielleicht auch muss, gezeigt werden kann.
1. Jede Eigenschaft ist entweder positiv oder negativ.
2. Was eine positive Eigenschaft notwendig einschließt, ist selbst eine positive Eigenschaft.
3. Göttlichkeit ist eine positive Eigenschaft.
Siehe zu diesen Axiomen und auch zu einer weiteren Beschreibung https://www.information-philosophie.de/?a=1&t=4435&n=2&y=1&c=50.
Umgekehrt könnte man auch nicht-Göttlichkeit als eine negative Eigenschaft bezeichnen - obwohl die Begriffe negativ und positiv eher relativ sind. Nach dem ersten Axiom existieren damit beide Eigenschaften - während Axiom 2 einen Fokus auf Göttlichkeit legt: Göttlichkeit in sich und in jedem ihrer Ausdrucksformen. Man könnte das auch für nicht-Göttlichkeit formulieren.
Erlaube mir das Thema im ontologischen Sinne noch etwas weiterzuführen.
Ich selbst nehme aus der Frage nach der eigenen Identität (sie lässt sich nicht mehr mit raumzeitlichen Mitteln beantworten) etwas Raumzeitloses (ontologisch) "jenseits" der Raumzeit in axiomatischer Weise an.
Ordnet man diesem Etwas Eigenschaften zu, folgt aus der Zeitlosigkeit nur, dass von dem Etwas etwas ausgehen kann und es auch etwas erreichen darf; aus der Raumlosigkeit eine Einheit. Das Etwas ist aber nicht weiter definiert, die Eigenschaften sind zunächst abstrakt. Alles andere würde einen Prozess benötigen, der unter Zeitlosigkeit nicht möglich ist.
Diese Eigenschaften können wir als Göttlich bezeichnen, uns Menschen als Attitudes zuordnen - und auch ein absolutes Maß, das positiv oder negativ ersetzt, gewinnen. Damit werden die Eigenschaften konkret und können sich in raumzeitlichen Prozessen ausdrücken.
Mit der Einheit folgt, dass die Menschen eins sein dürfen, Göttlichkeit gleichermaßen für alle Menschen gültig ist. Das, was von Göttlichkeit ausgeht, und alle Menschen gleichermaßen erreichen darf, schafft für alle Menschen gleichermaßen Fülle und größtmöglichen Freiheitsgrad.
Mit letzterem lässt sich jetzt das absolute Maß bilden. Oft assoziieren wir "positiv" dann - wie bei Gödel - mit Göttlichkeit, d.h. der Anwesenheit von Fülle und größtmöglichem Freiheitsgrad für alle gleichermaßen.
Aus den Freiheitsgraden folgt auch das Gegenteil von Göttlichkeit in der Abwesenheit von Fülle oder Freiheitsgrad für alle gleichermaßen, ich sage gerne nicht-Göttlichkeit, was wir gerne mit "negativ" assoziieren.
Ob man jetzt diese Modellbildung dem Gödel'schen Beweis voranstellt oder nicht, aus dem Modell selbst lässt sich einiges ableiten, was in der menschlichen Soziologie beobachtbar oder darstellbar ist.
Gott als reale Persönlichkeit ist in dem Modell weder postuliert noch notwendig - und man kann Gott z.B. in einer Manifestation der eigenen Göttlichkeit als Persönlichkeit in der eigenen Gedankenwelt eher virtuell beobachten.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Tolle Antwort 👍Bist echt auf alles eingegangen.