Beruf Pferdephysiotherapeut?
Ich habe ein paar fragen bezüglich des Berufs:
Wo erlernt man es?
Muss man vorher etwas anderes Studieren um eine Ausbildung machen zu können?
Muss man irgendwelche Kriterien erfüllen um eine Ausbildung beginnen zu können
5 Antworten
Studieren braucht man nicht.
Du machst eine Physiotherpeutenausbildung für Menschen und machst dann Fortbildungen zum Pferdephysiotherapeuten.
Ausbildungsvoraussetzungen sind Mittlere Reife und je nach Schule (selbstzahler Schule oder staatliche Schule) bezahlt man ein monatliches Schulgeld. Ist dann aber Bafögberechtigt - ergo zahlt man die Schule nicht wirklich selber.
Die Ausbildung ist schulisch und dauert 3 Jahre - plus Vortbildungen. Die Kosten der Schule von 160 Euro bis 300 Euro pro Monat.
Es ist halt kein einträgliches Geschäft.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, sowas zu werden. Ich kenne Tierärzte, die sich auf die Verfahren der manuellen Therapie spezialisiert haben und dazu gehört weitaus mehr als nur die Physiotherapie, da gehört beispielsweise auch die Osteopathie dazu, die Chiropraktik, Akupunktur und, und, und. Nur so jemand kommt mir ans Pferd, denn der hat zum einen die Schulmedizin und einen Reigen an Verfahren und wählt für das Problem die beste Lösung. Und zum anderen hat ein studierter Veterinärmediziner Zugang zu Ausbildungen, die keine Laien nehmen, weil sie zu viel Grundwissen voraussetzen, was natürlich auch bedeutet, dass ein Wochenkurs für einen Veterinär viel mehr in die Tiefe gehen kann als einer für einen Laien.
Dann gibt es diverse Ausbildungen, die auch Laien absolvieren können und das beginnt tatsächlich mit Wochenendkursen. Da meines Wissens die Berufsbezeichnungen nicht geschützt sind oder wenn sie geschützt sind, die Leute auch gut im Umschreiben sind (das ist, wie sich kein nicht gelernter "Fotograf" nennen darf, aber wohl "Fotografie Mustermann"), könnte man sich auch einfach so nennen, nachdem man ein Buch gelesen hat. Da aber jede Manipulation, die in der Lage ist, etwas zu bewirken, auch eine Menge kaputt machen kann, würde ich mich als Pferdebesitzer nicht drauf einlassen. Trotzdem verdienen diese Leute (mir unerklärlicherweise) zum Teil mehr an schlechterer Arbeit als ein Tierarzt an besserer. Was nicht geschützt ist, unterliegt halt auch keiner Gebührenordnung.
Die Ausbildungsgänge, die wenigstens eine Menschen-Physioausbildung verlangen, wie der, den friesennarrs Tochter macht, sind noch die guten - diese Absolventen werden aber auch nicht öfter gebucht als die mit dem Wochenendkurs, weil es dem Pferdebesitzer offenbar egal ist, Hauptsache, ein schmucker Autoaufkleber und eine bestickte Jacke und schon ist man kompetent.
Wenn ich mich umsehe ... von 100 Pferdeleuten, die ich kenne, haben bestimmt 25 bis 30 so eine Ausbildung. Ich denke nicht, dass es sich heute noch lohnt, die zu machen, um davon zu leben. Für einen Bereiter, der ein bisschen was beitragen können möchte oder so vielleicht. Aber als Haupteinkommen wird es sich niemals lohnen.
Es ist halt kein einträgliches Geschäft.
Och doch. Mein sehr guter Osteopath (DIPO natürlich) verdient sicher gut. Er macht nichts anderes und man muss manchmal auch vier Wochen warten, bis er einen Termin frei hat.Jedenfalls, wenn man nach dem Auto urteilt, das er fährt. Neuer SUV Audi...
Ich kenne nur das DIPO Institut. Es mag andere seriöse Institute geben, aber von DIPO weiß ich es. Daher kommt auch nur ein Osteopath oder Physiotherapeut von DIPO an mein Pferd.
Die Voraussetzungen, dass du da die Ausbildung machen kannst, ist, dass du entweder eine abgeschlossene Humanphysiotherapieausbildung nachweisen kannst oder eben Arzt bist.
Und das finde ich auch gut so. Ich wollte keinen Tamme Hanken an meinem Pferd "arbeiten" lassen.
Die Ausbildung ist teuer. Meine eigene Rl wollte sie machen. Sie hat die Voraussetzung, da sie nach ihrem Abi die Humanphysiotherapieausbildung gemacht hatte. Dann hat sie sich allerdings doch der Reiterei verschrieben. Aber sie wird nicht jünger, und ewig kann sie keine Pferde mehr bereiten. Sie wollte sich also mit DIPO ein zweites Standbein verschaffen. Aber sie musste es aufgeben. Die Ausbildung ist sehr teuer und sie musste viel arbeiten, um das Geld dafür zu verdienen. Lernen konnte sie nur nachts.... aber irgendwann muss man ja auch mal schlafen.
Man braucht kein Abi um Phyisotherapeut zu werden. So teuer ist das aber nicht und da man Bafögberechtigt ist wenn das die erste Ausbildung ist nimmt das 90 % der Kosten.
Übrigens wird diese Ausbildung nächstes Jahr oder übernächtes Jahr ganz ohne Schulgeld beginnen.
Meine Tochter zahlt momentan 160 Euro Schulgeld im Monat - ich finde das nicht teuer und auch nicht so viel, das man Tag und Nacht dafür arbeiten gehen müsste - allerdings bekommt sie 220 Euro Bafög was die Kosten sogar mehr als wett macht.
ich rede vom DIPO Institut. Ich glaube nicht, dass da der Staat auch nur eine müde Mark zahlt. Und die erste Ausbildung kann man nicht am DIPO machen! Die Voraussetzung ist der Abschluss als Ärztin oder als Humanphysiotherapeutin. Und das DIPO ist sauteuer. Ich hatte mich mal für Laienkurse interessiert. Ein Wochenendkurs, der mich interessierte, kostete mal locker über 300 euro.
Dann gibt s Bildungsprämie - man kann das ganze auch als Ausbildungsförderung ansehen und auch da einen Ausbildungskredit aufnehmen - ähnlich wie Bafög und andere Rückzahlbedingungen als andere Kredite.
Wenn ich sehe was unsere Physio pro Stunde nimmt sehe ich keine Probleme einen solchen Ausbildungskredit locker zurückzuzahlen.
Hunde- oder Pferdephysiotherapie/-osteopathie baut auf der humanen Physiotherapie auf.
Es gibt einige schulgeldfreie staatliche Schulen und jede Menge private. Schulgelder variieren.
Gruß S.
Du machst die normale Ausbildung zur Physiotherapie und dann die Weiterbildung für Schwerpunkt Pferde
danke für die schnelle antwort