Beispiele, warum die DDR ein Arbeiter- und Bauernstaat war.

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nach offizieller Lesart gab es in der DDR nur noch zwei Klassen - die Arbeiterklasse und die Klasse der Genossenschaftsbauern. Beide waren verbündet und die Genossenschaftsbauern hatten über das Bündnis mit den Arbeitern Anteil an der Diktatur des Proletariats. Deshalb nannte sich die DDR auch Arbeiter- und Bauernstaat.

Die Angehörigen der Intelligenz und die Handwerker gehörten zu den Schichten und waren natürlich auch verbündet mit den Arbeitern und Bauern allerdings reichte der Status als Schicht nicht aus, die DDR zu einem Arbeiter-, Bauern- Intelligenzler- und Handwerkerstaat zu machen. Daran ändert sich auch nichts, dass im Emblem der DDR ein Zirkel für die Schicht der Intelligenz stand. :-)

Die Arbeiter und Bauern gehörten in der DDR einer einzigen Klasse an. Das hat man so einfach deklariert. Alle anderen Schichten, außer Kapitalisten, waren im Bündnis gegen den kapitalistischen Klassenfeind.

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@marylinjackson

marylin - rede bitte erst, wenn Du verstehst! Heute kann man zu der Sache stehen, wie man will. Aber das, was PeVau geschrieben hat, war eben damals so!

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Danke für den Stern!

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@PeVau

Aus DDR-Sicht war es damals so. Die Frage kann man aber auch kritisch aus der heutigen Sicht beantworten. Die Marx-Engels-und Leninwerke gehörten zum Grundlagenwissen beim Studium der Ökonomie in der DDR. Darauf als einzige Kriterien heute noch zu beharren, wäre sehr einseitig.

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Es galt die Indoktrination der DDR-Ideologie, dass die Arbeiter-und- Bauern-Regierung unter Führung der Partei (SED) sich immer über andere Staatsformen stellte. Die Einteilung der Menschengruppen in Klassen war so einfach wie falsch, da die Arbeiter und Bauern gemeinsam im Bündnis mit der Intelligenz und dem Handwerk sich über andere Gruppierungen wie Kapitalisten oder Großbauern/Kulakentum überhöht darstellten, damit der " Klassengegner" erfolgreich bekämpft werden konnte.

Die Nationalsozialisten hatten auch ihre Vorstellung über das, was gut und schlecht war. Sie hatten sogar versucht, sie "wissenschaftlich" zu begründen. Heute wissen wir, wie leicht aus falscher Sichtweise die Einteilung von Menschengruppen in Rassen weltweites Unglück entstehen konnte.

Theorie und Praxis mit Beispielen sollte für die Beantwortung dieser Frage nicht allein aus der Sicht der damaligen DDR behandelt werden.

Kritik am System war in der DDR verboten, heute nicht mehr.

Propaganda, sonst nichts!

Es ging den Regierenden um den Gegensatz zu den Fabrikanten und Großgrundbesitzern.

Aber die Bauern wollten viel lieber ihre eigene Scholle haben.

Da gab es Dörfer, die scheinbar die Kollektivierung mitgemacht haben, aber tatsächlich hat jeder weiter seinen eigenen Boden bearbeitet. Bis sie dann irgendwann aufgeflogen sind.

Und die Arbeiter durften keine Gewerkschaft haben, die gegebenenfalls sagt, morgen wird hier nichts gearbeitet.

ob die Arbeiter in der DDR so viel Macht besaßen sei mal dahingestellt. Man sagt wegen der Planwirtschaft, dass die DDR ein Arbeiter und Bauernstaat war. Es war ja alles verstaatlicht, also gab es auch keine Industriellen/Fabrikbesitzer, was bleibt da groß noch übrig?

Ein Arbeiter-und-Bauern-Staat ist nach leninistischer bzw. auch nach marxistisch-leninistischer Auffassung ein Staat, in dem die Arbeiterklasse (im Klassenbündnis mit den werktätigen Bauern) über die zu enteignende Kapitalistenklasse (beziehungsweise über deren Reste nach der Enteignung) herrscht. In diesem Staat wird die Wirtschaft vergesellschaftet und staatlich geplant. Eine oft verwendete Bezeichnung dafür ist auch Arbeiter-und-Bauern-Macht (bzw. Arbeiter- und Bauernmacht) oder einfach Arbeiterstaat. In sozialistischen Staaten wie der DDR handelte es sich um eine Eigenbeschreibung.

Lenin propagierte in seiner Streitschrift „Staat und Revolution“ aus dem Jahre 1918, dass der Staat „das Produkt und die Äußerung der Unversöhnlichkeit der Klassengegensätze“ ist. Er beruft sich dabei auf Karl Marx: „Nach Marx ist der Staat ein Organ der Klassenherrschaft, ein Organ der Unterdrückung der einen Klasse durch die andere, ist die Errichtung der ‚Ordnung‘, die diese Unterdrückung sanktioniert und festigt, indem sie den Konflikt der Klassen dämpft.“

Der bürgerlich-parlamentaristische Staat ist somit, nach Lenin, der Staat der Kapitalistenklasse. Dieser muss in der Revolution zerschlagen werden und durch einen neuen Staat, den Staat der Arbeiter („das als herrschende Klasse organisierte Proletariat“) ersetzt werden. Der Arbeiter-und-Bauern-Staat sei eine Übergangsphase und existiere solange, wie er für die „Diktatur des Proletariats“ (Marx) gebraucht würde. Das Hauptziel des Arbeiter-und-Bauern-Staates bestehe somit darin, die klassenlose Gesellschaft zu erreichen, d. h. den Kommunismus.

Für Lenin bedürfe die Diktatur des Proletariats einer strengen Zentralisierung und eiserner Disziplin. Die „Avantgarde“, das heißt die Partei der Bolschewiki, bilde die Führung der Arbeiterklasse, die wiederum die Führung über alle Klassen bilde und vorrangig zu der „verbündeten“ Bauernklasse stehe.

s. Lenin Детская болезнь "левизны" в коммунизме

Ein Arbeiter-und-Bauern-Staat ist nach leninistischer bzw. auch nach marxistisch-leninistischer Auffassung ein Staat, in dem die Arbeiterklasse (im Klassenbündnis mit den werktätigen Bauern) über die zu enteignende Kapitalistenklasse (beziehungsweise über deren Reste nach der Enteignung) herrscht.

Na, das hat ja wunderbar funktioniert, nich'?

Die Folgen dieses grandiosen Experiments kann man übrigens heute noch ganz einfach bewundern, wenn bei EDEKA mal wieder Kartoffeln aus Brandenburg angeboten werden. Dort scheint durch die Enteignung der Bauern (die doch zumindest, was sie da so machen) und der Schaffung der "LPG"-Großbetriebe sogar das Basiswissen unwiderruflich verloren gegangen zu sein. Die Böden sind jedenfalls heute noch so übersäuert, dass sich die Brandenburger Kartoffeln in aller Regel nur für die Mülltonne eignen.

In sozialistischen Staaten wie der DDR handelte es sich um eine Eigenbeschreibung.

Äh...wie?

Lenin propagierte (...) Der bürgerlich-parlamentaristische Staat ist somit, nach Lenin, (...) Für Lenin bedürfe (...)

Leider ist Lenin hier nicht gefragt und muss deshalb heute in seinem Mausoleum bleiben.

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@wiseasanowl

Was hat dein Kommentar mit meiner Antwort zu tun? Hier handelt es sich um eine wertneutrale Antwort. Ich habe lediglich eine Quelle zitiert. Du hast das Thema verfehlt!

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@cherskiy

cherskiy, Du hast lediglich eine Quelle zitiert... seitdem hat sich der kritische Verstand nicht weiterentwickelt.

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