Bei Sehnenverletzung Pferd bandagieren?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich wüsste nicht, wieso man Bandagen dran machen sollte. Das Pferd hat ja schon einen Sehnenschaden.. 

Bandagen stauen Hitze, Blut und Lymphe. Die Hitze schädigt die Sehnen irreparabel.  

Die Gewebe- und Hautspannung lässt durch den Druck nach, dadurch sammelt sich mehr und mehr Wasser, Lymphe und Blut im Bein, weil der Druck zum Hochpressen nicht mehr reicht. Das Bein schwillt an.  

Ich würde das Pferd nicht bandagieren. Ich würde sie auch nicht in der Box stehen lassen, aber das jetzt nur nach Bauchgefühl. Was hat der TA gesagt? 

NinaMaracuja 
Fragesteller
 28.06.2015, 11:00

Vielen Dank das klingt sehr logisch. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Tierärzten bin ich selber auch immer mit am "rumdoktoren". Ich werde sie jetzt sehnenschonend speziell beschlagen und ihr den koppelgang gönnen. Das einbandagieren weglassen. Und wie das so ist mit den TÄ war wieder nur SM und boxenruhe angeordnet worden. Ein anderer sagt aber dass diese Methode Vllt nicht zielführend ist. Man kennt sein eigenes Pferd ja am besten, von daher werden wir das Ding schon meistern :-)

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LyciaKarma  28.06.2015, 11:10
@NinaMaracuja

Danke für den Stern :)

Wenn ich dir noch was vorschlagen darf: Nicht beschlagen, sondern einen Huforthopäden suchen, der den Barhuf entsprechend bearbeitet.
Die gibts unter dhgev.de oder difho.de - auf beiden Seiten findest du Register mit Karte und Postleitzahlen.
Die sind für Barhufer absolut besser geeignet als Schmiede.. Ich kann dir gerne auch noch erklären, wieso Eisen sinnlos bis hin zu äußerst schädigend sind:

Warum Hufeisen schlecht sind?
Weil das Eisen den Huf anhebt und der Hufrand das komplette Pferdegewicht tragen muss. Wichtige Hufstrukturen wie z.B. der Strahl als Stoßdämpfer verlieren ihre Funktion und bilden sich zurück. Das Pferd läuft also ungedämpft, das Eisen verstärkt den Aufprall noch zusätzlich. Du kannst dir sicher vorstellen, wie ungesund das für die Gelenke ist!

Der Beschlag schränkt den natürlichen Hufmechanismus ein. Dadurch wird die Durchblutung herabgesetzt. Die Beinstrukturen bleiben unterversorgt mit Nährstoffen (Blut ist das Transportmedium), es treten eher Sehnen-, Gelenkprobleme auf als bei unbeschlagenen Pferden und die Regenerationsphase dauert massiv länger!

Zudem findet keinerlei Abrieb mehr an der Hufsohle statt. Da jeder Huf versucht, sich ins natürliche Gleichgewicht zwischen Abrieb und Wachstum zu bringen, produziert er weicheres, dünneres Horn, damit es sich möglichst schnell doch noch abreibt, was es aber durch das Eisen nicht kann!
Kein Wunder also, dass die Hornqualität unter einem Beschlag leidet und immer schlechter und bröseliger wird.
Werden nun die Eisen abgenommen, wird das Pferd fühlig oder gar lahm gehen. Der Huf erfährt dann plötzlich den Bodengegendruck an Strahl und Sohle, die dafür aktuell überhaupt nicht ausgelegt sind und vor allem den Abrieb, der er nicht erwartet hätte. Es reicht nicht das Pferd mal eine Beschlagsperiode ohne Eisen zu lassen, dann aber wieder welche rauf zu nageln, weil das Pferd ja sooo empfindlich ist und ohne Eisen nicht zu Recht kommt. Das ist FALSCH. Der Huf braucht lediglich Zeit und damit sind mehrere Monate, bis hin zu einem Jahr gemeint!

Das ist der Text, den ich für Hufeisen verfasst habe :D Ist eigentlich nur für normale Eisen, aber ich glaube nicht, dass es "sehnenschonende" Eisen gibt bzw dass sie das tun, was sie sollten.

Wenn du vermeiden willst, dass dein Pferd zu viel rumtobt auf der Koppel, kannst du ein "Labyrinth" abstecken mit Litze zb. Also einen Gang, der ganz viele Ecken und Windungen hat, damit das Pferd nicht wirklich rumbocken kann. Einfach die Stücke, die gerade sind, nicht länger als 5m machen, dann kann das Pferd da nicht großartig drin humhüpfen, sich aber trotzdem bewegen :)

Ich finde es super, dass du das durchdacht hast mit den Badangen! Viele sagen einfach nur "Hat der TA aber gesagt" oder "Mach ich aber schon immer so" und ignorieren gut gemeinte Ratschläge..
Viel Erfolg und gute Besserung fürs Pferd!

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NinaMaracuja 
Fragesteller
 29.06.2015, 21:31
@LyciaKarma

Ja ich hab meine Stute jetzt schon 20 Jahre, da kennt man es doch.. Habe die Bandage runter und mache jetzt eher "mein Ding" und siehe da, seitdem wird es Tag für Tag besser. Schwellung und Wärme sind zurückgegangen, sie läuft nur noch nicht ganz taktrein. Aber für sie ist es schwer vorne ohne eisen. Ist nicht so dass ich es nie probiert hätte. Hinten ohne klappt es aber vorne.. Sie ist ein Quarter Horse und extrem vorderhandlastig, dazu kommt noch (mit 28) Schulterarthrose. Man muss immer sehr genau abwägen was das beste ist. Und so kommt sie super mit den Eisen vorne aus.. Und das mit dem abstecken wäre sicherlich eine super Idee aber das kann ich als einsteller leider nicht durchsetzen :-D aber für die Zukunft werde ich mir das auf jeden Fall merken. Und Bitteschön :-)

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Hi,

niemand hier im Forum hat Deine Stute gesehen, niemand von den bisherigen Antwortenden ist Tierarzt (ich auch nicht) - aus diesem Grund:

Frag den Tierartzt! Wenn der Tierarzt Dir sagt, Du sollst das Pferdebein bandagieren, dann wird er sich aufgrund seiner Fachkenntnisse etwas dabei gedacht haben und Du solltest seinen Rat befolgen. Hast Du dazu Rückfragen oder Zweifel, wende Dich an den Tierarzt.

Bandagen sind nicht per se immer nur negativ zu bewerten. Auch wenn das von manchen immer und immer wieder hergebetet wird. Das macht es nicht richtiger. Vertraue Deinem Tierarzt oder hole eine zweite Meinung (von einem Tierarzt!) ein.

Viel Glück für Dein Pferd :-)

NinaMaracuja 
Fragesteller
 28.06.2015, 10:55

Alle schwören immer auf den Tierarzt. Ich habe sehr viele schlechte Erfahrungen mit den lieben Tierärzten gemacht. Zum Beispiel letztes Jahr hat er meine Stute punktiert. Danach hatte sie eine fetzen Phlegmone die ich in der Nacht zum Glück noch entdeckt habe!! Und hier ist ein Forum in dem man sich Meinungen einholen kann von anderen oder nicht ? Also muss man ja nicht gleich so patzig werden. Manchmal helfen andere weiter. Und vielen Dank für die Wünsche ;-)

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vmnth  29.06.2015, 14:53
@NinaMaracuja

Wo werde ich denn patzig?! Wenn Du Deinem Tierarzt nicht vertraust, dann wechsel den Tierarzt. Warum hast Du ihn überhaupt geholt, wenn dann 'Meinungen' aus dem Forum wichtiger sind - hättest das Geld sparen können.

Wenn man an einer Entscheidung des Tierarztes zweifelt, dann sagt man ihm das. Erfordert natürlich etwas mehr soziale Kompetenz, als anonym in einem Forum zu fragen

Du kannst natürlich auch dem Rat von irgendwelchen Laien aus einem Forum den Vorzug geben. . .  jedem das Seine. Du lässt eben nur gelten, was Du hören wolltest . . . Deine Sache

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NinaMaracuja 
Fragesteller
 29.06.2015, 21:34
@vmnth

Nein ich nehme sehr gerne andere Meinungen an und tausche Erfahrungen aus. Aber es lässt sich immer leicht sagen und schreiben hol den Tierarzt. Und ich hatte nicht nur einen Tierarzt da, sondern mehrere. Vielen Dank für die Antwort, auch dadurch wieder schlauer geworden ;-)

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Kannst du bandagieren? Wenn du zB ohne Unterlage bandagiert hast oder schlicht zu fest, dann wundert mich das nicht. Ist nur eine Frage, ich kenne dich ja nicht und weiß nicht wie oft du sonst bandagiert hast, wenn man darin keine Übung hat, kann das leider auch schiefgehen. Ansonsten ruf euren Tierarzt an und frage den!

NinaMaracuja 
Fragesteller
 28.06.2015, 11:02

Ja nach vielen Jahren pferdehaltung habe ich das gelernt :-) 

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Zu dem sehnenschonenden Beschlag:  

Ich kann dir zwei Bilder anhängen. Einmal Vergleich Eisen/ohne Eisen und einmal ist nur ein Bein beschlagen.  

Beides auf Wärmebild. Du siehst, wie krass der Unterschied ist und wie wenig Durchblutung noch stattfindet. Das ganze Bein wird taub.   

Grad bei entzündlichen Prozessen muss die Durchblutung natürlich gut sein - also lieber ohne Eisen! 

Nur ein Bein beschlagen - (Pferd, Tierarzt, Bandagieren) Oben ohne Eisen, unten mit - (Pferd, Tierarzt, Bandagieren)
NinaMaracuja 
Fragesteller
 28.06.2015, 12:18

Ich weiß schon, nur braucht mein Pferd die Eisen, sie ist ihr lebenslang auch nur mit Eisen gelaufen. Ohne würde sie mir nicht laufen :D Jetzt komplett ohne Beschlag wäre fatal. Aber danke :-) dann muss man eben das beste draus machen

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LyciaKarma  28.06.2015, 12:22
@NinaMaracuja

Ich kenne viele Pferde, die dank Huforthopäden barhuf laufen können und keines, das die Umstellung auf barhuf mit Huforthopäden nicht geschafft hat.
An deiner Stelle würde ich es einfach mal probieren.

Die Schmiede nehmen leider nur die Eisen ab und das wars, die wissen nicht, dass man mit der Umstellung langsam machen muss und dass das Zeit braucht. Natürlich kann es sein, dass dein Pferd erstmal lahm geht, aber das ist normal, denn plötzlich kann es in den Beinen was spüren. Das ist zu vergleichen mit eingeschlafenen Beinen. Wenn die dann so widerlich kribbeln, will man auch nicht laufen, aber danach ist es besser :)

Du kannst dich ja mal schlau machen, wer in deiner Umgebung ist und dich beraten lassen. Das ist unverbindlich und meist auch kostenlos oder gegen kleines Geld. Dann musst du nichts entscheiden, kannst aber überlegen, ob du es nicht doch probieren willst.

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NinaMaracuja 
Fragesteller
 29.06.2015, 21:23
@LyciaKarma

Ja zu überlegen wäre es natürlich. Keine schlechte Lösung. Aber mit 28 Jahren möchte ich eventuell nicht mehr soviel rumdoktoren :-) Hauptsache ihre sehne wird jetzt wieder besser, man sieht Tag für Tag den Erfolg! Zum Glück 😁 aber vielen Dank ! Wieder was gelernt ;-)

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Das ist normal. Ich empfehle Dir aber das  Compagel für Pferde. Ist effektiver als Metacam und heilt schneller. Das  Pferd braucht natürlich Boxenruhe und unbedingt tägl. neu einbandagieren.