Barock- warum?
Warum muss ich so eine Müll wie barocke lernen? Also im Deutschunterricht.
Bitte genaue Gründe und nicht sowas wie ,,Weil es nunmal so vorgeschrieben ist"
LG
6 Antworten
Früher hat man die Kinder mit auf die Jagd genommen, damit sie lernen, wie man jagt und so überlebt und die Familie ernähren kann. Und viele der Kinder wurden später Jäger.
Später hat man die Kinder mit aufs Feld genommen, damit sie lernen, wie man was anbaut und was erntet. Und viele der Kinder wurden später Bauern.
Später hat man die Kinder mit in die Werkstatt genommen, damit sie lernen, wie man etwas bastelt oder etwas repariert. Und viele der Kinder wurden später Handwerker.
Dann brauchte man irgendwann Ingenieure, und die Eltern konnten die Kinder nicht mehr einfach ins Ingenieur-Büro mitnehmen, damit sie lernen, wie man einen Motor konstruiert oder eine Brücke.
Also hat man Schulen gebaut und Universitäten.
Und dort wollte man den Schülern zunächst einen Haufen Wissen eintrichtern, damit sie gute Ingenieure werden oder gute Ärzte und so weiter. Fast so, wie es mit dem "Nürnberger Trichter" veräppelt wurde.
Dann hat man festgestellt: Es ist viel einfacher, Kindern beizubringen, wie man etwas lernt, denn dann können sie viel einfacher etwas lernen, und teils auch selbständig - was sie dann später an der Uni sowieso tun müssen.
Wenn ein Kind nun lernt, wie sich Kultur entwickelt, lernt es auch, wie man lernt.
Daher ist der Inhalt des Lernens nicht alleine wichtig: Wichtig ist auch, dass man beim Lernen das Lernen lernt!
So, wie man beim Volleyballspielen seine Körperbeherrschung verbessert und dadurch später auch besser andere Sportarten beherrschen kann - und auch handwerklich geschickter werden kann -,
so lernt man im Kunstunterricht, Zusammenhänge zu erkennen und Entwicklungen zu abstrahieren.
Ob man später Künstler wird oder Kunstpädagoge oder Ingenieur, das wird sich zeigen. Aus dem gesamten Pool der Jugend sollten jedenfalls alle die Chance haben, sich in eine dieser Richtungen zu entwickeln.
Oder eben in gar keine: Wer schon beim Unterschied zwischen Barock und Rokoko versagt, dem fehlt es möglicherweise auch an Fleiß und Willen, ein guter Ingenieur zu werden - das fällt einem auch nicht einfach in den Schoß; etwas zu schaffen, was einem nicht einfach so in den Schoß fällt, ist auch ein wesentliches Lernziel allgemeinbildender Schulen.
Gruß aus Berlin, Gerd
Leider nur einseitig betrachtet...Um etwas bestimmtes studieren zu können, muss man in so gut wie jedem Fach gut sein, um den Abschnitt nicht zu versauen....
Genaus so ist es. Und der "Abschnitt" heißt Schnitt, Kurzfassung von "Durchschnitt" = "Durchschnittsnote".
Wer Akademiker werden möchte, benötigt ein breitgefächertes Grundlagenwissen. Da genügt es nicht, zu wissen, welchen Schalter man wo drücken muss. Man muss ja auch Verantwortung tragen für das Gesamte.
Für Schalterdrücker gibt es die Grundschule und die Ausbildung in anspruchsloseren Berufen. (Da quatscht dich in der Pause auch kein Kollege an und fragt dich, wie dir das Barock-Konzert am Wochenende im Fernsehen gefallen hat ;-)
Um dich mit der Denkweise einer wichtigen historischen Epoche auseinanderzusetzen, Texte, die nicht auf Anhieb zu verstehen sind, zu entschlüsseln und einen Teil der Kultur, die (auch wenn es dir vielleicht weder bewusst noch anzumerken ist) dich durchaus mitgeprägt hat kennenzulernen. Und - offenbar nötig - um dir vor Augen zu führen, dass "so eine Müll wie barocke" sprachlich nicht angemessen formuliert ist.
Teil der Kultur
Wenn Baröcke eine Komponente von Kultur sind, möchte ich meine Nachbarin aufgrund von Hexenverdacht bei der Kirche anzeigen....
Um dich mit der Denkweise einer wichtigen historischen Epoche auseinanderzusetzen
Und was genau ist die Denkweise? Was nutzt sie für die Gegenwart, oder für die Zukunft? Gibt es spezifisches?
Texte, die nicht auf Anhieb zu verstehen sind, zu entschlüsseln
Das lernt man aber nicht durch Baröcke. Man lernt dadurch nur, die alten Buchstaben in die neuen zu Formen. Das ist pure Zeitverschwendung, wenn man kein Historiker ist...
Zuerst könnte man lernen, dass es von Barock keine Mehrzahl gibt. Das tut ja weh in den Augen.
Dann geht es darum zu verstehen, was in der Vergangenheit passierte. Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, neigt dazu sie zu wiederholen, was im Falle der europäischen Geschichte selten eine gute Idee ist.
Und nicht zuletzt geht es auch um Kultur und den Aufbau eines wenigstens minimalen Allgemeinwissens. Aber das ist dir, wie man so liest, ja völlig egal. Schade, dass es das TV Total Superbrain nicht mehr gibt, du wärst ein 1a Kandidat dafür.
Wenn man weiss, wie etwas so geworden ist wie es heute ist, vermeidet man zB Fehler der Vergangenheit oder lernt bestimmte (veraltete) Formen erst richtig schätzen.
Das ist fächerübergreifend so.
Wieso sollte man altes, was kaum nich existiert zu schätzen wissen? Und welche Fehler würde man denn bitteschön begehen können?
Wie ich deiner Frage und deinen Kommentaren entnehme, bist du nicht wirklich an Antworten interessiert, die deiner vorgefassten Meinung widersprechen.
Aber selbst wenn der Nebeneffekt eines solchen Deutschunterrichts nur wäre, dass du "Röcke" und "Baröcke" nicht verwechselst und nicht "so eine Müll wie barocke" produzierst, dann hätte sich der Unterricht schon gelohnt...
Wie ich deiner Frage und deinen Kommentaren entnehme, bist du nicht wirklich an Antworten interessiert, die deiner vorgefassten Meinung widersprechen.
Was erwartest du von mir? Das ich mir jeden Fakt mit ,,Hmh, ja JJAAA OOHHH" entgegennehmen? Auch wenn die Fakten keinen Sinn machen?
Das nennt sich ,,Diskussion."
-LG
..., wie man jagt.