Bananen und der Osten, wie hängt das zusammen?

6 Antworten

In der DDR gab es selten Bananen. Das lag daran, dass keiner in den Betrieben, wo die Bananen maschinell hergestellt wurden, arbeiten wollte.

Um den restlichen Menschen mit Bananenhunger einen Gefallen zu tun, hat die DDR-Regierung veranlasst, dass manchmal, so drei bis 4 mal im Jahr Bananen aus dem Westen geliefert wurden. (Ironie aus)

Um dennoch eine halbwegs passable Antwort zu geben:
Die Hallsteindoktrin (kannst du ergoogeln) hat u.a. ausgesagt, dass die BRD die Beziehungen zu jedem Land abbricht, das Handelsbeziehungen mit der DDR unterhält.

So kam es  u.a. zum Defizit von Südfrüchten wie Bananen, die nun mal in solchen Ländern wachsen, die keine Beziehungen zur DDR haben durften.


Ruenbezahl  14.08.2017, 15:32

Das ist falsch. Um Bananen einzukaufen, brauchte die DDR Devisen, die sie nicht hatte. Manche Länder wie z.B. Somalia wären froh gewesen, mehr Bananen in die DDR liefern zu dürfen, aber die DDR konnte nicht bezahlen. Um sich Devisen zu beschaffen, hat die DDR sogar viele hochwertige eigene Lebensmittel (Schweinefleisch) in den Westen verkauft, wo z. B. der bekannte Südtiroler Speck darauf gemacht wurde, während die eigene Bevölkerung selten Schweinefleisch zu sehen bekam.

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thecheeky  14.08.2017, 15:43
@Ruenbezahl

Das ist nicht falsch, sondern allenfalls verkürzt. Die Fortsetzung manifestierte sich darin, dass die DDR in ihrer Abgeschottetheit, auch durch die Hallsteindoktrin, die irgendwann mal nicht mehr galt, tatsächlich Mangel an Devisen hatte und die zu Verfügung stehenden Devisen für Dinge ausgegeben wurden, die wichtiger waren als Bananen.

Die Bananenfrage ist inzwischen so ausgeleiert, da sie immer wieder erkennen lässt, wie es um die Bildung, was die DDR betrifft, bestellt ist.
Was man aus den Fragen zu demThema Bananen immer wieder herauslesen kann, ist, dass entweder die DDR zu dumm war, für Bananen zu sorgen oder zu schlecht, um seinen Bürgern Bananen zu gönnen...:) Letzteres ist leicht überzogen, aber trifft den Kern!

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intello99  14.08.2017, 16:47

Die DDR Bürger haben damals gemeint, dass sie von Bauern und Industrie-Arbeitern abstammen und haben nicht gewusst, dass Menschen von Affen abstammen. Deshalb haben die dann eben keine Bananen gegessen, wie die Affen.

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Bananen gab es nur selten, und wenn, dann bildeten sich lange Schlangen vor den Läden. Ich kenne es auch, dass dann  jeder nur 1 kg bekam, damit es für alle reichte. Sie waren also eine Rarität, so  wie heute z. B. Cherimoyas, nur dass wir damals eine viel kleinere Auswahl an Obst und Gemüse hatten als heute (nach Cherimoyas stellt sich schließlich keiner an). Und nach der Wende, als es Bananen für nur 99 Pfennig das Kilo zu kaufen gab, stieg der Verbrauch im Osten auf Rekordhöhe. Deshalb wohl die Sprüche.

Übrigens lästerten zu DDR-Zeiten Conferenciers ganz öffentlich: "Zwei Apfelsinen im Jahr, und wenn du Glück hast, Bananen..."

Die Banane war und ist das Symbol der schlechten Versorgung mit Grundnahrungsmitteln sowie Südfrüchten während der DDR-Zeit.

Während man in Westdeutschland und vielen anderen Ländern, die nicht dem Ostblock angehörten, völlig frei und ungehindert beliebige Mengen an Obst, Gemüse und Grundnahrungsmitteln kaufen konnte, weil hier die Regale rappelvoll waren mit allem was das Herz begehrt Komma musste man für grundlegende Dinge teilweise schon recht lange anstehen, und Südfrüchte gab es in vielen Bereichen der DDR nur zu bestimmten Zeiten, wenn überhaupt.

voayager  15.08.2017, 14:38

Was redest du denn da für einen Unsinn, seit wann war die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln problematisch ??? Haste wohl aus der BLÖD-Zeitung aufgeschnappt.

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GoodFella2306  15.08.2017, 14:40

natürlich, woher denn sonst? Ist doch die einzige verlässliche Informationsquelle in diesen Zeiten von Lügenpresse und gesteuerte Medien!! 1!!

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holjan  18.08.2017, 01:07
@GoodFella2306

Südfrüchte gab es selten - ein paar Mal im Jahr, dann auch nur auf Zuteilung (beschränkte Mengen pro Person), weshalb sich bei uns z.B. jedes Familienmitglied einzeln anstellte, wenn es z.b. Bananen gab.

Grundnahrungsmittel hingegen waren tatsächlich nicht knapp - zumindest nicht da wo ich lebte. Sie waren zudem auch äußerst preiswert.

Alles was nicht wirklich notwendig war (Schokolade z.b.) war hingegen verhältnismäßig teuer. Wenn ich so zurückdenke, war meine Kindheit in der DDR wohl die Zeit in der ich mich am gesündesten ernährt habe. Man wurde satt und es hat geschmeckt, kaum bis gar keine Konservierungsstoffe - zumeist frisch zubereitet....und heute gammeln die Bananen im Obstkorb :P

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GoodFella2306  18.08.2017, 08:53
@holjan

Es ist stets eine praktische Sache, Dinge die nicht verfügbar sind, als "nicht so wichtig" einzustufen.

Fragt sich nur, was einem dieser Pragmatismus bringt...

Warum deine Bananen im Obstkorb gammeln weiß ich nicht. Bei uns werden sie gegessen.

Alles in allem für mich reine Ostalgie, denn ist es ehrlich so romantisch, wenn Familien anstehen müssen um etwas zu Fressen auf dem Tisch zu haben?

Mir läuft jetzt noch eine Gänsehaut über den Rücken, wenn ich an die Erzählungen meiner Ex denke, die in einem Dorf bei Plauen aufgewachsen ist.

Die mussten sich sogar für Bier anstellen...

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666Phoenix  02.10.2017, 17:50
@GoodFella2306

goodfella, das war deswegen, weil viele Wessis sich die Kofferräume mit billigen, weil subventionierten Waren vollgepackt und sie mit in den Westen geschmuggelt haben, nachdem sie sie über den üblichen Umtausch-Schwindelkurs eh schon billig erstanden hatten! 

Wenn ich daran denke, läuft mir jetzt noch eine Gänsehaut über den Rücken.

Die Dörfer bei Plauen sind übrigens auch jetzt noch stark unterversorgt! Die Arbeitslosigkeit ist dort über dem Durchschnitt, sie sterben peu a peu aus - Tendenz steigend, und zwar erst nach der sog. Wende!

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Bananen gab es in der DDR nur ganz selten, vielleicht 2 oder 3 mal im Jahr. Da waren dann riesige Schlangen von Leuten,die da anstanden und wenn man Pech hatte, bekam man keine mehr ab.  Meine Mutter hat mal von einer Situation erzählt, die sie nie vergessen hat. Mein Bruder und ich, wir waren noch ganz klein, 2 und 4 oder so. Es gab Bananen, meine Mutter hatte sich deswegen angestellt. Die Leute die vor uns in der Schlange anstanden, hatten auch Bananen kaufen können. Aber als meine Mutter an der Reihe war, waren die Bananen alle. Mein Bruder und ich, wir haben dann sehr geweint und meine Mutter hatte grosse Mühe, uns zu beruhigen.

Der größte Teil der Welt war und ist nun mal kapitalistisch, so dass die sozialitischen Währungen nicht konvertibel auf dem Weltmarkt waren und sind.

Davon mal abgesehen, gab es in beschränkter Anzahl Bananen aus Kuba und Vietnam, doch die sind bedingt durch Züchtung - wie in Spanien übrigens auch (Kanaren) ziemlich klein. Die DDR-Bürger waren so dämlich und mochten keine kleinen Bananen - "wir wollen die richtigen B. haben" - dabei sind diese gehaltvoller als die hiesigen Turbo-Bananen.