Autoradio mit Netzteil betreiben: Wie Einstellungen speichern?

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Hallo opawaldburger,

du bist der Lösung schon sehr nahe. Eigentlich benötigst du nur einen 12 Volt Akku, der permanent mit dem Dauer-Plus und Masse verbunden sein muss. Wenn du das Netzteil angeschlossen hast, muss gleichzeitig der Akku geladen werden, (über eine kleine Ladeschaltung, die den Akku vor Überladung schützt) wenn du das Netzteil ausschaltest, übernimmt der Akku die Dauer-Plus-Versorgung.

Problematisch ist nur der Augenblick, wenn du das Radio im Auto einbaust.. Wenn du es schaffst, zuerst die Verbindungen zum Auto herzustellen, bevor du den kleinen 12V-Akku abklemmst, funktioniert es. Aber bei einer kurzen Unterbrechung des Dauer-Plus von der Pufferspannung des Akkus sind die Einstellungen wieder  gelöscht.

Hier könnte ein Ultrakondensator (Ultracap, Supercap), der immer am Radio angeschlossen bleibt, verhindern, dass der Speicherinhalt verloren geht. Da der interne Speicher nur sehr wenig Strom zieht, müsste dieser Kondensator den Halbleiterspeicher ohne Probleme für eine gewisse Zeit versorgen können. Diese Kondensatoren haben in der Regel nur 2,7 Volt, du müsstest also eine Reihenschaltung von mehreren Zellen vornehmen, hier ein Beispiel für eine Super-Capacitor-Bank mit 13,5 Volt:

http://www.ebay.com/itm/SUPER-CAPACITOR-BANK-13-5V-2-0F-New-/121605011904

Du kannst ja einen Versuch machen, wie lange der Kondensator puffern kann, vielleicht reicht es sogar für mehrere Stunden oder sogar Tage, dann würde der Akku sogar entfallen können. Bei Verwendung eines Ultracap entfällt natürlich die Ladeschaltung, ob sie vor geringer Überspannung geschützt werden müssen, müsstest du leicht erfragen können.

Grüße dalko

opawaldburger 
Fragesteller
 29.03.2015, 22:55

Ich hab mich etwas missverständlich ausgedrückt ;) Als ich geschrieben habe, dass ich es auch unterwegs verwende, meinte ich nicht im Auto, sondern dass ich die Kiste, in die ich Radio und Netzteil eingebaut habe, auch mal irgendwohin (zu Freunden oder in den Garten) mitnehme. Insofern vereinfacht das ja vieles :)

Die Frage, die ich mir stelle, ist, wie viel Strom sollte so ein 12V Akku liefern können, und wie sieht so eine Ladeschaltung aus?

In jedem Fall danke vielmals für deine ausführliche Antwort!

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dalko  30.03.2015, 01:14
@opawaldburger

Das macht alles etwas einfacher. Möchtest du deine transportable Autoradio-Anlage auch unterwegs mit dem Akku betreiben können oder soll der Akku nur der Erhaltung der gespeicherten Daten dienen?

Da Autoradios viel Strom benötigen, wäre ein kleiner Akku bei Musikwiedergabe schnell leer. Kannst du mir noch die Bezeichnung des Autoradios nennen und die Zeit, die du in reinem Akkubetrieb das Teil betreiben möchtest? Außerdem wäre es wichtig, welche (2, 4, oder 8 Ohm Impedanz) Lautsprecher du anschließen möchtest und wie viel (2 oder 4 Stück).

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opawaldburger 
Fragesteller
 30.03.2015, 17:38
@dalko

Der Akku (oder die Batterie) soll wirklich nur zur Speichererhaltung dienen. Ansonsten hängt es immer am Strom. Insofern sind die Angaben zu Impendanz der Lautsprecher und so nicht relevant, oder?

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dalko  31.03.2015, 15:08
@opawaldburger

Okay, also nur Speichererhalt.

Trotz intensiver Suche habe ich keine Info von Autoradioherstellern zur Höhe des Stroms, der zum Erhalt der Speicherdaten vom Radio gezogen, finden können.

Allerdings habe ich viele Threads gefunden mit Schätzwerten, aber keine exakten Messwerte. Die Schätzwerte liegen bei 1mA, sehr viel mehr kann es nicht sein, da sonst ein ausgeschaltetes Radio einem für längere Zeit abgestellten Auto die Batterie leeren würde.

Bei einem so geringen Erhaltungsstrom würde ich überhaupt keinen Akku verwenden, sondern nur eine SuperCap-Bank von 13,5 Volt. Du benötigst dann nur noch eine Schutzdiode, die beim Ausschalten des Netzteils verhindert, dass der Supercap über den +12 Volt Anschluss entladen wird (Diode sitzt in Sperrichtung, gesehen vom SuperCap in Richtung +12Volt-Ausgang des Netzteils).

Ist das Netzteil an, wird der Supercap sofort geladen, die Diode reduziert die Spannung um 0,7 Volt, was keine Rolle spielt, nach dem Ausschalten fallen die +12V weg, die Diode sperrt und der geladene SuperCap versorgt den Speicher.

Wenn du ein Strommessgerät hast, könntest du den Strom messen, der vom Autoradio im ausgeschalteten Zustand an Dauerplus gezogen wird. Dann könnte man exakt hochrechnen, wie lange der geladene Kondensator seinen Job erledigen kann. Ich schätze, dass es je nach Kapazität des Kondensators sogar mehrere Tage sein können.

Du kannst also definitiv den Akku mit Ladeschaltung vergessen, der Akku müsste nach einiger Zeit (ein paar Jahre) ausgetauscht werden, der SuperCap altert hingegen so gut wie nicht.

Wenn du dennoch einen Akku verwenden möchtest (wäre sinnvoll, wenn der gemessene Strom die 10 mA übersteigt), dann einen kleinen Blei-Gel Akku verwenden ähnlich diesem

http://www.conrad.de/ce/de/product/250814/Bleiakku-12-V-23-Ah-Yuasa-NP23-12-Blei-Vlies-AGM-B-x-H-x-T-178-x-64-x-34-mm-Flachstecker-48-mm-Wartungsfrei?ref=list

ebenfalls eine Schutzdiode wie oben beschrieben vorschalteten, zusätzlich noch einen Widerstand zur Begrenzung des Ladestroms.

Grüße dalko

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sundowner67  17.06.2016, 00:32
@dalko

Hallo dalko....
danke für deine gute Beschreibung....ich habe genau das gleiche Problem in Hinsicht der Speicher-Erhaltung (Autoradio in der Gartenlaube mit Netzteil (220V / 6Á-12V) )  ....Könntest du mir eine Schaltung aufzeichnen mit einem kleinem 12V-Gel-Pufferakku, der sich dann über das Netzteil auflädt und wenn ich den Strom vom Netzteil kappe, den Speicher mit Strom versorgt??? Bitte mit Angaben der Werte von Dioden und Widerständen. :-)
LG....sundowner67

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dalko  17.06.2016, 17:11
@sundowner67

Hallo sundowner67,

ich melde mich wahrscheinlich am Sonntag, hab gerade viel um die Ohren.

Grüße, Dalko

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Hier wäre das einfachste einen kleinen 12V Bleiakku zu verwenden. Allerdings hat der eine Ladeschlußspannung von 13,8V, kann von genau 12V nicht geladen werden. Hier müsste man das Netzteil "aufdrehen". Kann man genau auf 13,8V einstellen, braucht man keinen Laderegler, ein Vorwiderstand reicht dann völlig um den Ladestrom zu begrenzen.

Dazu einfach einen 10Ω Widerstand in Reihe zum Akku anschließen und den dann zwischen "Dauerplus" und Masse. 10Ω ist leicht als "Zementwiderstand" (Hochlastwiderstand) zu haben und begrenzt den maximal möglichen Ladestrom ("toter Akku") auf etwa 1A. Einen gewöhnlichen ¼W Widerstand kann man nicht verwenden, der würde bei leerem Akku einfach rurchbrennen.

Damit das Radio nicht durch den Widerstand behindert wird, einfach eine Diode parallel zum Widerstand anschließen. Am besten eine leistungsstarke Shottky-Diode (weniger Spannungsfall in Durchlassrichtung). Kathode an Dauerplus, Annode zum Akku. Ist das Netzteil aus, hängt die Diode den Widerstand direkt an das Radio, ist das Netzteil an wirkt der Widerstand als Ladestrombegrenzung.

An die -12V Leitung schließt Du dann einfach ein normales Kfz Relais an. (Freilaufdiode nicht vergessen, Achtung, Annode an -12V, Kathode an Masse). Das kriegt nur Strom wenn das Netzteil an ist und bedient dann die "Zündung".  So schaltet das Radio dann (falls es kann) in den Stromsparmodus wenn das Netzteil aus ist um den Akku nicht zu schnell zu entleeren.

sundowner67  17.06.2016, 12:00

Hallo Commodore64....
ich habe deinen Beitrag interessiert durchgelesen und da ich das gleich Problem habe (Autoradio in der Gartenlaube mit einem Netzteil 220Volt/5A jedoch ohne Speichererhaltung bei abgeschaltetem Netzgerät) 
Daher meine Frage, ob du mir ein Bildchen malen kannst, wie ich denn einen kleinen 12V Gel-PufferAkku, der sich gleichzeitig über das Netzteil auflädt verkabeln muss bzw. welche Dioden oder Widerstände wo hin gehören???
Wäre super, wenn du mir helfen könntest :-)

LG....Markus

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Da ich ja die näheren Umstände nicht kenne... Vorschlag. Radio normal "AUS" (wichtig) S 1 Zuschalten und S 2 b.z.w. NT sofort trennen. Am Auto , nehme ich mal an , anschließen S 1 "AUS". Die Hilfsbatterie hat 12 V , ist also eine Parallelschaltung. Stromstärke minimal da nur das BIOS im Radio gespeist wird. Aber wie gesagt...Ferndiagnosen.... ??????

Vorschlag - (Computer, Technik, Elektronik)