Ausziehen und Mutter alleine lassen?

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Ich glaube, die Zeit ist für euch beide noch nicht reif.

Klar ist 25 ein Alter, in dem man flügge wird und sich ne eigene Wohnung sucht.

Aber. Der Tod deines Vaters hat alles verändert.

Du hast grad mal das erste Jahr ohne Papa überstanden und so wie ich deinen Text lese, leidest du noch sehr darunter. Nicht nur du hilfst deiner Mutter über diese schwere Zeit hinweg sondern auch sie dir, indem sie dir eine Stütze ist. Ihr tut euch beide gut. Ihr redet miteinander ihr helft euch einander und in gewisser Weise, braucht ihr euch noch einander.

Und das ist auch mit 25 wirklich keine Schande, sondern ganz normal bei dem, was passiert ist.

Auch lese ich heraus, dass du dich nicht angebunden fühlst oder kontrolliert.

Mein Tipp: findet gemeinsam einen Weg, wann du ausziehst. Bereitet euch beide darauf vor. Hobbys, Sport, Vereine für die Mama, die ihr etwas Rückhalt geben. Ein Haustier, um das sie sich kümmern muss und sich freut, wenn sie heim kommt.

Vielleicht findest du eine Wohnung in der Nähe. Nah genug, dass man sich so oft man will sehen kann aber weit genug weg, dass man eine Jacke braucht, um zum anderen zu gehen.

Deine Mutter wird sich genauso loslassen wie deinen Bruder. Und du wirst ebenso die Verantwortung für ihr Leben loslassen müssen. Aber ich bin mir sicher ihr schafft das.

Hey du Liebe:r,

der frühe Verlust deines Vaters tut mir sehr leid. Das muss nicht einfach sein.

Ich kann gut verstehen, dass du dich derzeit damit schwer tust auszuziehen und zeitgleich lese ich raus, dass du dir darüber viele Gedanken zu machst, was für mich eher ein Anzeichen dafür ist, dass deine gemeinsame Wohnzeit sein natürliches Ende erreicht hat.

Es gibt Menschen, die wollen gar nicht aus ihrem Elternhaus ausziehen. Für sie kommt ein gemeinsames Leben in einem Mehrgenerationen Haushalt in Frage und spricht sie an und gibt ihnen einen Sinn im Leben. Bei dir sehe bzw. lese ich das nicht raus. Und das ist wichtig, das zu bemerken.

Es scheint mir, als möchtest du gerade nicht ausziehen und zeitgleich steht es nun im Raum und wird sichtbar. Deswegen würde ich persönlich diesen Schritt jetzt durchziehen - auch wenn sich anfänglich gerade vielleicht alles in dir wehrt.

Den Rat gebe ich dir eher aus meiner persönlichen Erfahrung. Meine Schwester ist krank geworden, als ich 6 war und meine Mutter dann als ich 8 war. Und ich kann dir nur sagen, dass es unglaublich schwer ist, je länger du es verzögerst. Ich bin zwar mit 23 ausgezogen, habe aber meine Heimat erst mit 30 verlassen, weil ich sie nicht "im Stich lassen" wollte.

Rückblickend würde ich sagen, dass ich sie schon "im Stich gelassen" habe, als die Thematik bei mir (ähnlich wie bei dir) im Raum stand und dass ich diesen Prozess eher unnötig in die Länge gezoegen habe. Sowohl für mich, als auch für meine Mutter und Schwester. Ich denke, es hat auch mit einem gewissen kindlichen Größenwahn zu tun, wenn wir denken "Sie brauchen unbedingt mich, höchstpersönlich.". So schwer es auch klingen mag: Es ist eine Illusion.

Letzenendes wird dein Auszug, wenn ich auf meine Ausziehzeit zurückdenke, bei euch beiden eine Krise auslösen. Ihr beide müsst euch auf neue Umstände einstellen. Und da scheint es mir sogar sinnvoller das durchziehen, wenn die Wunde gerade noch offen & frisch ist, anstatt zu warten, bis sich die Lage stabilisiert hat und sie durch einen erneuten Wandel aufgemacht wird.

Disruption ist ein natürliches Teil des Leben und in einem Land wie Deutschland, haben wir das Privileg, dass niemand sterben wird, wenn wir das "Rudel" verlassen.

Ich wünsche dir alles Gute für deinen weiteren Weg.

Ausziehen nur um des Ausziehens Willen würde ich dir nicht raten. Ich sehe da keinen Fortschritt. Wenn die Zeit gekommen ist und du einen netten Mann kennenlernst, dann solltest du ausziehen und eine neue Familie gründen. So ist das Leben. Aber einfach ausziehen und alleine leben. Das wäre keine gute Idee.

Nur meine Meinung.

kugel  02.05.2020, 00:38

Sehe ich auch so

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Besprich das in aller Ruhe mit ihr und sucht gemeinsam nach Lösungen. Vielleicht könnt ihr Anfang fast täglich telefonieren, und du besuchst sie 2xxin der Woche, um ihr zu helfen, wenn die Wohnung nicht zu weit entfernt liegt?

Aber warum willst du denn eigentlich ausziehen? Das sind Kosten, und 2 Leute sind einsam?

Ausziehen nur weil "man" das so macht ist kein Wert an sich. Heutzutage ist das zwar so üblich, schon allein, weil die Wohnungen zu klein sind, aber das ist nicht in Stein gemeißelt.

Früher blieb die jüngere Generation im Haus und hat es auch so geschafft, selbständig zu werden.

Ihr habt ein Haus. Das gibt euch viel mehr Möglichkeiten, als wenn ihr in einer Wohnung leben würdet. Nutzt doch die Möglichkeiten, die euch diese Situation bietet.

Ich nehme an, ihr lebt in einer Wohngemeinschaft und führt einen gemeinsamen Haushalt.
Überlegt mal, wie ihr das Haus so aufteilen könnt, dass jeder seine abgeschlossene Wohneinheit hat.

So könnt ihr beides, Selbständigkeit und Gemeinsamkeit unter einen Hut bringen.

Alles Gute