Außenputz hat Risse genau an den Kanten der Dämmplatten, ist das normal?
Es friert draußen, die Wände sind überreift. Da sieht man die Verlegung der Platten und die Risse sehr deutlich. Gedämmt wurde vor ungefähr 16 Jahren.
Ich hoffe, das hat keinerlei Auswirkungen auf die Funktion der Dämmung an sich.
Weiß jemand näheres dazu?
4 Antworten
Das ist nicht normal. Es scheint, dass der Putz nicht richtig auf die Dämmplatten bzw. die vorherige Putzschicht aufgebracht wurde. Das sollte jemand, der sich mit sowas auskennt, dringend anschauen.
Prinzipiell könnte die Dämmung zwar noch intakt sein, aber wenn Wasser in die Fläche eindringt und gefriert, können sich Schäden an den Dämmplattengelenken ergeben, auch wenn das erstmal nicht so offensichtlich ist.
Im Worst Case hast du eine Eisfläche hinter dem Putz und gehörst zu denen, bei denen der Putz von selbst abfällt, wenn es tauwarmen Regen gibt.
Ich rufe beim Handwerksbetrieb an und frage nach. Man kennt sich ja. Da kommt natürlich keiner am späten Abend zur Besichtigung. Bilder sind schwierig zu machen. Meine Augen sehen das deutlich besser, als eine Kamera.
Genau. Kleine Risse sind für jeden etwas anderes. Normalerweise sollten ja im Grundputz auch Gewebematten verbaut sein und die Platten mit Tellerdübeln befestigt werden. Das verhindert, dass Risse entstehen und die festgeklebten Platten sich „bewegen“ können. Lass es von der Firma anschauen und mach dennoch Foros und stell die mal hier rein. Die ausführende Firma ist natürlich nicht an Problemen ihrerseits interessiert.😉
Da wir alle miteinander sehr gut bekannt sind, kann ich da schon eine gescheite Antwort erwarten.
Gewebematten wurden verbaut, das weiß ich sicher. Alles andere muss ich nachfragen.
Auch nach 16 Jahren? Das ist nicht das erste Jahr, in dem die Wände so aussehen. Allerdings sind die Risse deutlicher geworden. Aus der Gewährleistung ist das ja längst raus. Ich frage mal den Betrieb, der es gemacht hat.
Es kann durchaus nach 16 Jahren ein Schaden auftreten.
was genau das ist und ob es schlimm ist kann dir ein Fachmann sagen der das vor Ort sieht.
du kannst natürlich auch Bilder hier hochladen und hoffen das man hier etwas sieht und dir ggf. Rat geben kann wobei das natürlich immer ohne Garantie ist und notfalls einen Fachmann nicht ersetzen kann und sollte
Moin,
Nach so langer Zeit gibt so eine Putzfassade langsam Ihren Geist auf. Solche Systeme sind immer schön billig und einfach zu bauen, wenn man sie gerade haben will, halten dafür aber auch nicht länger als 20 bis 25 Jahre.
Dennoch: sofern das Wärmedämmverbundsystem (so nennt man diese billigen Fassadensysteme aus Syropor+Putz) ordentlich ausgeführt wurde, sollte man durch den Putz die Plattenstöße nicht erkennen können. Erst, wenn Wasser in die Stöße verät, bildet dieses dann eine Wärmebrücke, die wiederum dazu führt, dass die Stöße auf der Putzoberfläche geringfügig wärmer sind und daher der Morgentau zur kalten Jahreszeit dort nicht kondensiert und gefriert. Gleichzeitig führt das Wasser hinter der Fassade bei noch niedrigeren Temperaturen natürlich dazu, dass sich durch die Ausdehnung des Wassers hinter der Fassade der Putz weg drückt und reißt. Spätestens dann hat man die von dir beschriebenen Risse.
Sofern das System aber nicht richtig ausgeführt worden ist, können die Risse auch anders entstehen:
Die Platten müssen heutzutage fest und möglichst vollflächig auf die Wand geklebt werden, und werden zusätzlich durch Tellerdübel auf der Wand fixiert. Die Platten sind dabei im Versatz einzubauen, und optimalerweise zweilagig, sodass man die stöße der einen Lage mit den Platten der nächsten Lage überdecken kann. Dieses Problem wird aber auch oft durch eine Nut-Feder-Verbindung der Platten gelöst.
Sind die Platten nun nicht gut verklebt, fehlen die Dübel, oder würde nicht im Versatz gebaut, dann sind Risse schon durch diese falsche Ausführung vorprogrammiert. Die Dämmung trägt nunmal den Putz. Kann die sich zu sehr bewegen, dann wackeln die Platten untereinander herum. Das merkt man am Anfang nicht nicht, aber dieser Dauerbelastung ist der Putz nicht gewachsen und gibt dann irgendwann auf. Risse bilden sich an den Stößen der Platten, Wasser zeiht rein, und verstärkt den Effekt noch wie oben beschrieben.
Und dann kommt noch oben drauf, dass diese Fassade schon recht alt ist, und spätestens in fünf Jahren sanierungsbedürftig wird. Der Putz verliert mit der Zeit seine Wasserdichten Eigenschaften, und durch Schlagregen werden die Chemikalien, die die Bildung von Algen verhindern sollen ausgespült. Der Putz wird dann durch die Algenbildung erst gelblich und dann grün. Die Algen halten das Wasser auf dem Putz, bleiben aber nur oberflächlich. Das Wasser wiederum sucht sich ganz langsam seinen Weg, und diffundiert durch den Putz in die Dämmung hinein.
An deinem Problem kann man daher akut nichts tun, außer das WDVS zu öffnen, und vernünftig wieder aufzubauen. Durch die Risse ist aber die Funktion der Dämmung nicht gefährdet. Auch die oben angesprochenen Wärmebrücken durch die Feuchtigkeit sind wirklich nur minimal, und sollten keinen merkbaren Unterschied für deine Heizkosten bewirken.
Ich würde es so lassen wie es ist. Der Aufwand der Sanierung wäre viel zu hoch, und kommt in ein paar Jahren ohnehin auf dich zu. So lange musst du dann damit leben. Wenn du das kannst, dann halte erstmal die Füße still, und schaue wie sich die Situation entwickelt.
Gruß m0rz
Nach 16 Jahren wird das wohl Ok sein, kleine Kältebrücken enstehen da schon, man muss allerdings die Gesamtfläche sehen !
Auf der Südwand ist es extrem deutlich, da gibt es allerdings auch nur eine Fenstertür im Dachgeschoss. Deshalb ist das die größte zusammenhängende Fläche am Haus. Auf der Nordseite gibt es drei Fenster und die Haustür. Diese Wand friert eher nur im oberen Teil und zeigt weniger Risse. Auf der Ostseite ist fast gar nichts, die Westseite hat auch deutliche Risse.
Liege ich richtig, dass auch die Sonne extrem am Putz arbeitet?
Am Putz wohl weniger, ist das Zusammenspiel zwischen Putz/Mauerwerk und Dämmung oder Kalt und warm!
Wenn, dann kann ja nur eine Beziehung zwischen Putz und Dämmung bestehen. Die Temperatur vom Mauerwerk kann sich zwar im Winter von innen heraus etwas erwärmen, aber da reden wir ja nicht über extrem Unterschiede. Das müsste von einer 10'er Dämmung doch locker ausgeglichen werden.
Über die Jahre schrumpft das Haus auch durch Austrocknung durch die Dämmung, zieht das Mauerwerk die Dämmung mit sich , werden wohl Risse entstehen!
Das wird ne Aufgabe von zwei Wochen. Kärchern, trocknen lassen, streichen. Ich muss auch noch Angebote von Gerüstbauern einholen.
Michi das machst du doch mit links, dieses Jahr ist eh schon zu spät!
Weiß ich, aber im Mai brauche ich darüber auch nicht mehr nachdenken, dann gibts keine freien Gerüste mehr.
Vermutlich hat ein schlauer Mensch die Dämmplatten in Kreuzfuge angebracht, dann kann genau sowas passieren...
An der Stelle hört mein interdisziplinäres Fachwissen leider auf 🤷♀️ Bedeutet, alles brav übereinander und nebeneinander, ohne Versatz?
Genau. Wenn du Platte über Platte bündig klebst, statt versetzt. Dann hast du lange durchgehende Fugen, die zu Rissen im Putz führen können.
So sieht es leider aus. Im Sommer ist das nur zu sehen, wenn man sehr dicht an der Fassade steht.
Ich vermute, das wird einen dauerhaft begleiten, außer vielleicht mit neuem Putz - aber ob man das machen will?
Vielleicht kann man es auch mit einem neuen Anstrich kaschieren, wenn du eine Farbe wählst, die kleinere Defekte ausgleicht.
Aktuell ist es ausgebleicht gelb. Es war mal satter im Farbton. Dabei würde ich auch gerne bleiben.
Immer locker bleiben mein Freund. Es muss ja nicht immer alles gleich ganz kaputt sein. Ohne Bilder kann man das doch wirklich nicht mal im Ansatz beurteilen. Mach mal nicht alle wild.