Ausbildung oder duales Studium BWL mit Fachhochschulreife?
Hallo Gf-Community,
Was ist im Bereich BWL aktuell sinnvoller, eine kaufmännische Ausbildung oder doch ein duales Studium? Zu berücksichtigen ist, dass ich nicht das allgemeine Abitur habe, sonder eben nur eine - wenn auch sehr sehr gute- Fachhochschulreife.
Was das duale Studium angeht: Hier in der Gegend gibt es viele kleine, nicht namhafte Unternehmen, die auch ein für mich ein zugängliches duales Studium anbieten würden. Die Top dualen Studienplätze wie z.B. bei Bosch, Siemens, Adidas Schäffler etc. bleiben mir hiermit aber leider verwehrt. Und da ist nun die Frage macht es überhaupt Sinn, mit diesem Abschluss bei einem kleineren, regionalen Unternehmen dual zu studieren? Oftmals bindet man sich ja via Rückzahlungsklauseln an das Unternehmen und muss bei abgelehntem Übernahmeangebot zumindest einen Teil der Studiengebühren rückerstatten. Oft habe ich gehört, dass bei einem dualen Studium bei einem kleineren unbekannten Unternehmen die Nachteile die Vorteile ausstechen. Anders bei Studiengängen an der DHBW als dualer Student von Bosch Siemens und co.
Oder ist es auf der anderen Seite am Ende nicht sinnvoller mit einer sehr guten Fachhochschulreife eine gefragt Ausbildung bei Siemens, Puma, Bosch oder co. zu beginnen, bei denen man später eventuell sehr gute Übernahmechancen hat? Welche Ausbildungsberufe im kaufmännischen eignen sich hier für einen Fachabtiturienten und sind auch etwas anspruchsvoller?
Habe für nächstes Jahr nun ein einziges duales Studium angeboten bekommen, aber dieses nach einiger Überlegung abgesagt. Einfach deswegen weil mir der Arbeitgeber nicht hundertprozentig zugesagt hat und ich es mir auch nicht hätte vorstellen können, dort später zu arbeiten. Zudem liegt das Unternehmen einfach total ab vom Schuss und als 19 Jähriger will man schon irgendwie auch seine Kontakte knüpfen, oder sich mit Studienkollegen treffen, was dort einfach schwer möglich gewesen wäre. Bezahlung war die gleich wie bei den Auszubildenden und ja, hat mich einfach net vom Hocker gehauen.
Nun habe ich für das nächste Jahr eine Ausbildung als Industriekaufmann bei einem eher kleineren Unternehmen, und habe jetzt die Wahl ein Jahr mit einem kaufmännischen Praktikum zu überbrücken (alternativ auch 2 Semester BWL studieren) und mich dann bei einer großen Firma wie z.B Puma oder Bosch zu bewerben.
Würder gerne hierzu mal ein paar Meinungen, Tipps oder Erfahrungen hören!
Mfg Alejandro
2 Antworten
Hallo Alejandro,
ich würde dir definitiv raten bei der Wahl eines Studium zu bleiben, denn viele wollen im Anschluss einer Ausbildung am liebsten sowieso noch eines dranhängen oder bereuen es gar, dies nicht machen zu können. In deinem Fall mit derart guten Noten, wie du sie beschreibst, wäre ein Ausbildung zusätzlich eine "Verschwendung" deines Könnens.
Ein duales Studium ist sehr anstrengend, aber da ich davon ausgehe, dass du schon einige Erfahrungsberichte durchgelesen hast und dir diesem auch sicher bist gehe ich nicht weiter darauf ein.
Nach dem Abschluss eines Dualen Studiums kannst du rein rechtlich nicht an ein Unternehmen gebunden werden, jedenfalls nicht länger als 1-2 Jahre, aber dies auch nur, wenn du die übernommenen Studienkosten nicht zurückzahlen möchtest. Beim Abbruch musst du in den meisten Fällen, wie du selbst geschrieben hast, die übernommenen Kosten zurückzahlen.
Dein letzter Absatz ist eine ausgezeichnete Idee das zu handhaben. Nutze die Zeit nun praktische Erfahrung zu sammeln und/oder Erfahrungen, die für das duale Studium wünschenswert sind (z. B. Programmiersprache,...), so, dass du dich leichter beim Bewerben tust. Von einem Studium zur Überbrückung würde ich dir abraten, das ist sehr schwer im Vorstellungsgespräch zu begründen!
Falls die Unternehmen weiter entfernt liegen, könntest du ja im Prinzip auch dort hinziehen. Viele Unternehmen unterstützen das extra oder du suchst dir eine günstige Mietwohnung bzw. WG. Dann ist das mit der Entfernung auch nicht so ein Problem.
Wünsche dir viel Glück auf deinem Weg, vielleicht berichtest du mal hier, welchen Weg du gewählt hast, wenn es soweit ist.
LG
Demnach verlangen die Unternehmen wie Siemens und Bosch, bei denen du gerne dein Duales Studium absolvieren möchtest, die Fachgebundene Hochschulreife. Du hast aber lediglich die Fachhochschulreife.
Das ist natürlich ein Problem, denn durch solche Kriterien sortieren derart große Unternehmen meistens aus, ohne deinem Anschreiben und deiner Vita überhaupt eines Blickes zu würdigen. Selbst praktische Erfahrung könnte hier nicht den entscheidenden Ausschlag geben.
Ich gehe davon aus, dass du auf einer Fachoberschule bist/warst um dein Fachabitur zu machen. Ist es dir denn nicht möglich die 13. Klasse zu besuchen und dein Allgemeines Abitur bzw. die Fachgebundene Hochschulreife nachzuholen? Das wäre meiner Meinung nach das klügste.
Oder sollte ich lieber, wenn hier nicht die Möglichkeit zu überbrücken erhalte, direkt in die Ausbildung gehen?
Wie gesagt halte ich eine Ausbildung für Verschwendung in deinem Fall, aber wenn dich das glücklich machst, solltest du deinen Wegen folgen!
LG
Leider ist es für die Fos 13 für nächstes Schuljahr schon zu spät, also muss ich mir was besseres einfallen lassen. Entweder überbrücken oder in die Ausbildung gehen..
Wie gesagt, ich rate dir mit Praktika zu überbrücken und dich dann bei einem Unternehmen zu bewerben, bei dem du "nur" das Fachabitur benötigst. Das sind sehr sehr viele meiner Meinung nach.
Genauso werde ich es auch versuchen zu machen, bin sehr Gespannt ob sich da noch was organisieren lässt.
Es lief ganz anders. Ich habe eine Ausbildung zum industriekaufmann gemacht und habe mich dazu entschieden nun in die juristische Richtung zu gehen. Kaufmännisch hat wohl doch nicht so recht gepasst zu mir und meinen Interessen. Werde also was juristisches studieren
da findest sicher heute noch eine ausbildungstelle?
Darf doch an der DHBW mit Fachhochschulreife nicht studieren! Nur mit bestandener Deltaprüfung leider und hierfür bin ich um diese Jahreszeit schon zu spät dran..
frage mal wenn du ein arbeitgeber hast ob dies dann nicht möglich ist?
notfalls zur handwerkskammer oder ihk gehen und fragen ob sie nicht einen firma wüsten? bischen nett druck machen und schon geht vieles?
Das Problem ist hier aber leider, dass die Arbeitgeber oft bei Bewerbungseingang bereits einen bestandenen Studierfähigkeitstest fordern, welchen ich nicht vorzuweisen habe..einfach um sich selber abzusichern und auszuschließen, dass der Bewerber später nicht besteht..
dann frage mal in der handwerkskammer an? die kennen betriebe die jetzt noch suchen?
wenn du natürlich bosch und co im auge hast wird es schwer?
Ja versuchen könnte man es zumindest, schätze ich aber als schwer ein
denkst du es macht Sinn, ein Jahr zu überbrücken um eventuell eine Ausbildung als Industriekaufmann bei Bosch etc. zu bekommen? Oder sollte ich lieber direkt am 01.09 als IK anfangen?
was ist heute noch leicht?
ich kenne die ba gemacht hat in einem art von betrieb wo noch nie ba war? der betrieb wuste nicht was ba ist? und ba wunderte sich das es solche betriebe auch ausbilden?
wie auch immer, durch mein mut machen kamen beide zusammen und alle 3 sind glücklich. müsste mal fragen wie es ihr heute geht? wird voll im berufsleben stehen?
Gut kann natürlich auch gut aussgehen, keine Frage.. Nur das duale Studium dort hat mir einfach nicht zugesagt und deshalb frage ich mich ob eine gute Ausbildung nicht sinnvoller ist irgendwie..
außer wenn du ein soziales jahr mast würde ich immer sofort in die ausbildung gehen!
warten und hoffen bringt nicht viel? suche dir mittler oder kleine firmen die jetzt noch azubi ausbilden wollen weil wer abgesprungen ist?
ich habe die erfahrung gemacht das grosse betriebe sehr gerne leute nehmen die in kleinbetriebe gerlernt haben, weil die schaffen können und weil die mehr ein überblick hat in den betriebsabläufe?
nur sollte man dann aber sehr dienen können wenn man in große betriebe arbeitet?
ok viel glück, ich habe das gesagt was ich soo sehe? muss auch nicht stimmen?
Vielen Dank für deine Rückmeldung, das hat mir ein ganzes Stück weitergeholfen. 2 Semester BWL zu studieren, um zu überbrücken sehe ich genauso kritisch, allerdings könnte dies die einzige sinnvolle Möglichkeit sein, wenn ich keine Möglichkeit erhalte, praktische Erfahrung zu sammeln.
Wie siehst du Möglichkeiten auf ein duales Studium mit meinem Abschluss bezüglich des nächsten Jahres? Denn Bosch, Siemens etc. verlangen hier mindestens die Fachgebundene Hochschulreife. Macht es also Sinn, ein Jahr zu überbrücken und später in das Arbeitsleben einzusteigen? Oder sollte ich lieber, wenn hier nicht die Möglichkeit zu überbrücken erhalte, direkt in die Ausbildung gehen?
VG Alejandro