Auflösung des Ichs

10 Antworten

versuch mal ohne "ich" etwas zu essen zu bekommen. ganz besonders im umfeld von wesen die in maßstäben von konkurrenz denken.

das ich an sich ist nicht schlecht - als diener der körperlichen gesamtheit. aber ein schlechter regent wäre es. man sollte es abschalten können wenn nötig.

Du könntest Alternativ einfach lernen, deinen Verstand komplett auszuschalten und gegenwärtig leben. Das ist zwar schwer zu meistern, aber wenn du es geschafft hast, ergibt sich der Rest von selbst, denn...

...wenn du nicht mehr denkst, ist dein Ego nicht mehr aktiv. Und dein Ego ist die Illusion, die dich vom Erwachen abhält. Ohne diese Illusion würdest du also die einzige Wahrheit, die immer da ist und immer da war, erkennen. Denn es bleibt ja dann sonst nichts anderes mehr übrig als die Wahrheit.

Du musst sozusagen sterben bevor du stirbst. Wenn du am Hirntod stirbst kommst du ja automatisch in diesen Zustand, weil dieser Zustand die einzige Wahrheit ist. Aber du kannst es auch in diesem Leben ohne den Körper zu verlassen, indem du dein Hirn nicht mehr benutzt.

Wenn du einschläfst passiert ja genau dasselbe. Deine Seele verlässt ja jedoch den Körper. Nur... wie bei einer Wiedergeburt vergisst du diese Erfahrung. Wahres Wachsein ist also der Zustand der Erleuchtung bzw. des Erwachens, denn du machst diese Erfahrung als lebendiges Wesen.

Man könnte sagen, du bist bereits Tod, weil es keinen Tod gibt, man ist im sog. "Tod" nur in einem anderen, echteren Zustand.

Auch wenn die Frage schon alt ist, wer weiß wer noch auf sie stößt. Die Fragen bleiben sehr relevant, wie ich finde.

Ja, erfahrene Meister des Buddhismus meinen, man kann sein Ego zu 100% auflösen. Was bleibt ist der ursprüngliche Geist, der dem Buddhismus zufolge bereits anfangslos existiert und auch nach dem Tod fortbesteht (erst in anderen Zuständen, dann in neuen Körpern durch Wiedergeburt). Dem Dzogchen zufolge ist das Bewusstsein (hier synonym verwendet mit 'ursprünglicher Geist', tib. kadak) immer da. Es wird nur von Gewohnheiten, Mustern, Affekten, Konzeptionen etc. überdeckt.

Man meint, dass die Welt lichthafter wahrgenommen wird und die im Buddhismus viel erwähnte Happiness eintritt, es ist kein Gemüt mehr da, das auf irgendeine Ungerechtigkeit in der Welt wütend/traurig/sonstwas sein kann.

Wie ist es möglich? -Es heißt es ist möglich. Für jeden. Probiere es aus, wenn Du magst. Erwarte aber nicht, eine Ahnung zu haben, wie es ist. Das ist so wie einem Eskimo das Gefühl von Strand zu erklären. Das geht erst zu erfahren, wenn Du mal da warst.

Zu Dissoziation finde ich die Antwort von Draggyblckdots zutreffend.

Das Ich ist ein Leitmotiv des Bewusstseins. Es ist mit starken Ästen darin verzweigt. Doch begibt sich das Bewusstsein manchmal auf die äussersten Zweige seines selbstgeschaffenen Geästs, und es wird im schwindlig.

Bist zwar inaktiv und die Frage uralt, aber vielleicht wieder on und zufällig hier?? Ansonsten ist dieser Tipp auch für alle anderen gedacht, die sich interessieren:

Das in der Psychologie ist wohl was anderes, also ein anderes Ich. Ist eigentlich aber schnuppe. Hier mein Tipp:

Du denkst dir ein Konzept aus. Damit läuft zwar dein Ego in Gewisser Weise erstmal weiter, aber ironischerweise ist es dein Ego, dass dein Ego auflöst, d.h. es löst sich selbst auf.

Wenn du also Erleuchtung erlangen willst, kannst du es mit diesem Leitspruch tun:

Alles ist eins. Alles Ist Bewusstsein. Oder kurz: Alles ist ein (einziges) Bewusstsein.

Mache dir klar, dass auch du selbst bewusstsein bist und es keine Trennung gibt und alles ausser die Seele (Bewusstsein) Illusion ist. Zeit, Trennung, Materie...Alles Illusion.

Die Wahrheit ist nur eins und alles was es gibt zugleich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung