Arbeitet die Kirche gegen den christlichen Glaube?

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Dazu musst Du den ganzen Text lesen und nicht einen Satzteil. Was lesen wir in Matthäus 6:

»Und wenn ihr betet, dann tut das nicht wie die Heuchler! Sie beten gern öffentlich in den Synagogen und an den Straßenecken, um von den Menschen gesehen zu werden...."

Es geht nicht um das Beten an und für sich. Es geht darum, dass es damals Leute gab, die mit dem Beten eine Show abzogen. Analog von Fernsehpredigern in den USA. Nicht der Kontakt zu Gott stand bei ihnen im Mittelpunkt, es war das "Publikum".

Außerdem wird in Matthäus 5,19 berichtet, man solle das Gesetzt nicht auflösen und lehren. Was ist aber mit den Apokryphen?

Ich sehe keinen Zusammenhang. Das Gesetz hat mit den Apokryphen nichts zu tun.

Matthäus 6.1-6 " Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, um sich vor den Leuten zu zeigen. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. "

Es kommt immer darauf an welche Art von Gebet es ist, bzw., warum man in der Öffentlichkeit betet. Gebet in und mit der Gemeinschaft der Gläubigen ist auch dazu da, um aufzubauen und zu stärken indem man Gott lobt und für Menschen bittet, die ganz besonders viel Kraft brauchen, weil sie gerade in einer besonderen Situation sind. Gemeinschaft macht stark, das gilt vor allem auch für das Gebet. Wenn man einen Grund hat um zu beten, kann man das überall tun, und so beten, dass es niemand mitbekommt. Es gibt im Alltag auch immer wieder unverhoffte Situationen, oder Probleme wo man Gott bitten kann, das er präsent ist bei Menschen die seinen Schutz brauchen, oder aber dass man selbst gestärkt wird etwas zu tun das Mut verlangt.

In Matth.6.1-6 geht es aber ganz klar um Heuchler die sich vor anderen als Würdenträger dastehen wollten damit man ihnen Respekt zollt. Heutzutage würde es wohl nicht so gut ankommen, wenn man in der Öffentlichkeit sichtbar vor Nichtgläubigen Menschen betet. Zur Zeit Jesu war dies wohl noch anders, da man als sogenannter " Geistlicher " wohl einen höheren Stand in der Bevölkerung genoss.

" Außerdem wird in Matthäus 5,19 berichtet, man solle das Gesetzt nicht auflösen und lehren. Was ist aber mit den Apokryphen? "

Das Gesetz des Mose das den Juden gegeben wurde, kann man vergleichen mit einem weltlichen Gesetz in unserer heutigen Zeit, das dazu dient, den Unterschied zwischen gerechtem und ungerechtem Handeln zu unterscheiden und die jeweiligen Strafen für Gesetzesübertritte aufzeigt. Menschen die nicht in dem Gesetz der Liebe und Barmherzigkeit leben, stehen automatisch noch unter dem Gesetz der Gerechtigkeit und werden von diesem in dem Maße gerichtet, in dem es übertreten wurde. Es diente den Juden damals aber in erster Linie dazu, um ihnen zu zeigen, dass sie durch das bloße einhalten des Gesetzes vor Gott nicht gerecht werden können.

Apogryphen haben mit dem Gesetz des Mose nichts zu tun, denn sie werden in der Tora ( Tanach ) nicht erwähnt, da sie der Bibel ( Kanon ) erst später hinzugefügt wurden. Sie dürfen eigentlich in den Gemeinden nicht als " Lehrmaterial " dienen, da es um die Frohe Botschaft Jesu Christie gehen muss.

Was Kirchen da im einzelnen lehren ist nur ein Widerspruch im Christentum, wenn es dabei um selbst hinzugefügte, verfälschte und von der Bibel nicht bestätigte Lehren geht, wie es z.B. in der RK. Kirche oder bei den Orthodoxen der Fall ist, die in ihren selbst erschaffenen Traditionen und Dogmen gefangen sind.

Deine Zweifel sind daher durchaus berechtigt, sollen dich aber nicht vom Glauben an Jesus Christus abhalten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gal.5.14 " Liebe deinen Nächsten wie dich selbst "
Arbeitet die Kirche gegen den christlichen Glaube?

Hab ich nicht den Eindruck.

Dort steht geschrieben man solle nicht in der Öffentlichkeit beten (auch nicht in Synagogen).

Das Gebet, dass Jesus direkt im Anschluss lehrt, ist das "Vater Unser". Man beachte dabei den Plural: Es ist ein Gebet das dafür gedacht ist in einer Versammlung zu sprechen. Kirchengebäude bieten für solche Versammlungen Räume.

Was ist aber mit den Apokryphen?

Was ist mit den Apokryphen?

Ich betone immer wieder: Lies im Zusammenhang. Jesus Christus hatte nichts dagegen, dass in Gemeinschaft gebetet wird, im Gegenteil. Lies doch einmal Matth. 18, 20. Jesus Christus lehnte die zur Schau gestellte Frömmigkeit vieler Pharisäer und Schriftgelehrten ab. Und das ist durchaus auch heute noch ein aktuelles Thema in vielen Kirchen. Manche sind nicht fromm, sondern frömmlerisch. Und Frömmelei lehnt Jesus auch heute noch ab.

An der Lehre der katholischen Kirche ist überhaupt nichts falsch.

Manche Leute beten öffentlich, nur darum, um von anderen gesehen zu werden. Ist im Grunde also Eitelkeit. Angeberei. Das ist es, was wir nicht machen sollen.

Jesus ist nicht gekommen, um das Gesetz aufzuheben, sondern um es zu erfüllen. Es wird nicht im eigentlichen Sinne abgeschafft, sondern vollendet und ersetzt durch etwas höheres. Nämlich die Lehren Jesu.

Was die Apokryphen hier sollen, verstehe ich nicht. Aber diese gehören zur Bibel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.