Aquarium alles Tierquälerei?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Nachzucht okay.. wildfänge Tierquälerei 47%
Nein 40%
Tierquälerei 13%
Ja 0%

5 Antworten

Nein

Ich finde man muss das ein bisschen differenziert sehen. Wildfänge kann man in viele Bereichen sicherlich kritisch sehen und sind sie je nach Art auch, allerdings gibt es (mMn.), zumindest bei einigen Arten, auch gute Argumente dafür. Beispielsweise beim Roten Neon. Diese Fische werden in freier Wildbahn nur eine Regenzeit alt (sprich 6 Monate), da ihre Flüsse immer Sommer weitesgehend austrocknen und die Tiere dadurch sterben. Im Aquarium können diese Tiere bis zu 10 Jahre alt werden. Außerdem haben Fische im Aquarium (bei guter Haltung versteht sich) gennerell eine deutlich höre Lebenserwartung, da sie ja keinen Fressfeinden oder anderen Einflüssen ausgesetzt sind. Je nach Art ist es durchaus normal, dass von 200 Jungtieren gerade mal 2-3 überleben, da sie schlichtweg von Fressfeinden gefressen werden. Also mit dem ,,In der Natur fühlt sich ein Fisch am wohlsten" ist das so eine Sache. Ich persönlich halte hauptsächlich Nachzuchten, weil ich das dann doch besser finde und ich mir da sicher sein kann, dass es für die Natur kein Problem darstellt, aber auch Wildfänge sind mMn. je nach Fischart in Ordnung.

Zudem finde ich die Diskussion sowieso etwas übertrieben, wenn man bedenkt wie viele Fische jedes Jahr zum Essen gefangen werden und vor allem wie viele durch Beifang sterben, oder gar weggeschmissen werden. Dagegen ist die Menge an Fischen, welche fürs Aquarium gefangen werden wirklich verschwindend gering.

Woher ich das weiß:Hobby
Nein

Das ist ein sehr schwieriges Thema ...

es hängt in erster Linie von der Haltung aber auch von der Fischart ab.

Für die meisten Kleinfische in Aquarien macht es wohl kaum einen Unterschied.

Fische tummeln sich dort woe es Nahrung gibt und solange es Nahrung gibt. Sie sind es auch gewöhnt im Schwarm zu schwimmen.

Karpfen und Co im zu kleinen Becken fehlt der Bewegungsdrang.

Was aber bei solchen Diskussionen immer wieder vergessen wird.

Die Natur ist kein Schlaraffenland.

Sicher dem Leoparden im Zoo ist es oft zu langweilig aber in freier Wildbahn müsste er mehrfach im Jahr sein Revier gegen Rivalen verteidigen bis einer Stärker ist und ihn vertreibrt und er schlimmstenfalls verletzt den Hungertod erleidet.

Fische sind meist von Raubfischen bedroht die ihn ständig auffressen können.

Die Natur ist oft grausamer als der Mensch.


Grobbeldopp  03.02.2023, 05:06

Der Leopard im durchschnittlichen Zoo ist auch krasser räumlich beschränkt gemessen an seinem natürlichen Bewegungsverhalten als ein Guppy im Heimaquarium.

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Wir sind uns sicher alle einig daß es Tieren so oder so in der freien Wildbahn am besten geht

Definiere "am besten". Meinst du damit, dass sie in freier Wildbahn bei Krankheiten eine höhere Überlebenschance haben? Garantiert immer satt werden können? Keine Fressfeinde fürchten müssen?

Also nein, ich bin nicht der Ansicht, dass es Tieren per se in der freien Wildbahn immer am besten geht, wenn "am besten" bedeutet, dass ihr Überleben und Wohlbefinden gesichert ist.

Das heißt aber nicht, dass ich ein Freund von in Gefangenschaft gehaltenen Tieren bin - es kommt ganz und gar darauf an, WIE Tiere gehalten werden.


niklas6334  03.02.2023, 00:47

Genau. Es geht um eine artgerechte Haltung von Lebewesen.

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Nein

Die Nachzuchten, die man bei uns im Zoohandel oder von Züchtern kaufen kann, sind in freier Wildbahn aufgrund ihrer Zuchtmerkmale oft gar nicht mehr überlebensfähig, z.B. Betta splendens, Guppys, Goldfische... Und wissen wahrscheinlich auch nicht, dass es Futter nicht nur in Flocken oder Pellets gibt.

Dafür haben sie eine angezüchtete Robustheit für das Leben im Aquarium, also den Umgang mit dem Menschen. Also, solange die Haltung den Tieren gerecht wird in Sachen Beckengröße, Beckenstrucktur, Wasserqualität, Futter und Artgenossen, dann sehe ich da kein Problem.

Also nein, Aquarienhaltung ist keine Tierquälerei, immer unter der Prämisse, dass die Bedürfnisse der Tiere erfüllt werden.

Nein
Wir sind uns sicher alle einig daß es Tieren so oder so in der freien Wildbahn am besten geht

Nein. Nein sind wir nicht.

Die Größenverhältnisse kannst du so absurd groß machen dass es irrelevant ist ob es Natur oder Aquarium ist. Bei manchen sehr kleinen ortstreuen Fischarten und ganz unzweifelhaft vielen kleinen Wirbellosen ist so ein Zustand sogar im (großen, ~ 2m) Heimaquarium ziemlich weitreichend annäherbar bis erreichbar. Meist ist es zwar nicht so und es hat auch Nachteile, aber es ist möglich.

Zudem gibt es in der Natur viele Fressfeinde, Trockenzeiten, und Parasiten aber keine Tierärzte.

Ansonsten habe ich da gestern ausführlich drüber geschrieben. Ich halte die moralische Verurteilung der gesamten Aquaristik für unhaltbar und die meisten die diese Meinung vertreten haben gravierende Missverständnisse und Bildungslücken bei dem Thema.

https://www.gutefrage.net/frage/was-sagt-ihr-zu-fischen-in-aquarien