Ist es Tierquälerei Fische im Aquarium zu halten?

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Hi

Ich sag es mal so: Ich halte es für eine vertretbare, aber streitbare, Meinung, dass man die meisten der derzeit üblichen Aquarienfische nur in großen Aquarien halten sollte bzw. in üblichen Beckengrößen darauf verzichten sollte, und außerdem die meisten Wildfänge ablehnt.

Mehr in Richtung "Tierquälereivermeidung bzw. vegan bzw. Tierschutz" wirst du eine fachlich kompetente Person selten überreden können, die halten dich dann nämlich für doof.

Fische, es gibt viele tausend Arten, sie bilden nicht mal eine Verwandtschaftsgruppe. Die Intelligenz ist sehr unterschiedlich. Die größten erreichen 15 Meter, die kleinsten 1 cm. Fast alle davon sitzen irgendwo in Aquarien. Das kannst du nicht über einen Kamm scheren. Die kleinsten Fische (Paedocypris) sind so klein, dass sie einige wirbeltiertypische Organe nicht richtig ausbilden, weil sie sie nicht brauchen da die Diffusion ausreicht (!!!).

Aber ein Aquarium ist immer noch nicht der See bzw. Fluss aus dem sie ja kommen.

Hat ja auch gute Seiten- weniger Hunger, Trockenzeit, Feinde und so weiter.

Aber genau sein: Die kommen nicht unbedingt aus See und Fluss.

  1. Das sind oft Nachzuchten.
  2. und wichtiger: Wenn du hier in Europa an Fischlebensräume denkst denkst du an See und Fluss, Kleinstgewässer sind nicht bewohnbar von Fischen, weil sie im Winter alle durchfrieren. Das ist in den Tropen anders, dort gibt es viel mehr Fischarten die in Teichen, kleinen Bächen und sogar Pfützen leben, und allgemein sehr sehr viel mehr kleine Fischarten.
  3. die ersten Aquarienfische waren Teichfische

Die vielleicht normalste Aquariengröße im deutschen Wohnzimmer ist 240 Liter. Wenn du das in Deutschland mit Technik in den Boden einlässt hast du einen Teich, der auch von Tieren in der Größenordnung von kleinen Aquarienfischen besiedelt werden wird. Molche, Großlibellenlarven, Wasserskorpione... in den Tropen würdest du vielleicht tatsächlich irgendwann Fische drin finden.

Tiere in Käfigen oder Aquarien zu halten, ist nicht die Freiheit!

Das wissen die Fische aber idr. nicht.

doch trozdem hätte ich gerne ein Aquarium mit Fischen.

Es gibt genug Fischarten, die man in größere Aquarien wortwörtlich "aussetzt" oder "ansiedelt", so krass kann man die Größenverhältnisse machen.

Hier mal eine Liste von Fischarten, wo ich einem Veganer gegenüber ziemlich zuversichtlich argumentieren würde, dass es albern ist sie in mittelgroßen Aquarien für "eingesperrt" zu erklären. Ihnen allen gemeinsam: Sie wiegen kaum 3 Gramm- sie leben versteckt- sie gehen in kleine Stillgewässer. Und einige haben dutzende bis hunderte verwandte Arten.

Trichopsis vittata – Croaking gourami (Trichopus striatus, Trichopsis harrisi) — Seriously Fish

(3) Der Krabi Kampffisch // betta simplex //Kampffischdame - YouTube

Lepidocephalichthys guntea (Cobitis guntea, Lepidocephalus dibruensis) — Seriously Fish

Pangio semicincta – ‘Kuhli’ Loach (Acanthophthalmus semicinctus, Pangio kuhlii) — Seriously Fish

Medaka Reiskärpfling - Oryzias latipes | Hornhechtartige | Fische | Wirbellose & Co. | Garnelen Onlineshop (garnelio.de)

Chlamydogobius eremius (ferraqua.de)

(3) Aplocheilus panchax Phru Nai THM 2014 - YouTube

Der Bunte Prachtkärpfling - Aphyosemion australe (aquarium-ratgeber.com)

Elassoma evergladei - (betta-world.de)

Datei:Trinidadian guppy (Poecilia reticulata) male and female.png – Wikipedia

Mikrogeophagus ramirezi – Ram (Apistogramma ramirezi, Papiliochromis ramirezi, Microgeophagus ramirezi) — Seriously Fish

Nothobranchius eggersi — Seriously Fish

Fische, die in einem See oder Fluss leben, sind recht standorttreu. Bedeutet: Nein, sie schwimmen nicht durch den ganzen See oder den Fluss rauf und runter - sondern sie haben einen festen Standort und wenn nichts Furchtbares passiert, dann bleiben sie auch dort.

So leben z.B. viele Fische, die bei uns als Zierfische gehalten werden, in eng begrenzten ufernahen Biotopen.

Ja, sicher haben sie da mehr Platz als in einem Aquarium, dafür aber sind sie den "Gefährlichkeiten" des Lebens ausgesetzt - keine Nahrung, Fressfeinde, Naturkatastrophen ....

Wer sind tatsächlich intensiv mit der Aquaristik beschäftigt, sich über die jeweiligen Lebensvoraussetzungen der Pfleglinge wirklich informiert und sich auf die Arten beschränkt, denen man diese Voraussetzungen wirklich bieten kann (AQ-Größe, Wasserparameter, Einrichtung, Vergesellschaftung) - der darf auch AQ-Fische pflegen.

Das kommt auf die Fische und das Aquarium an. Manche Fische können in einem Aquarium nicht artgerecht gehalten werden, beispielsweise weil sie ständig über lange Strecken wandern. Sehr wichtig ist natürlich auch die Größe des Aquariums, größer ist für eine artgerechte Haltung meistens besser. Aber auch die Einrichtung des Aquariums spielt eine entscheidende Rolle.

Man kann durch die Wahl eines geeigneten Beckens, geeigneter Fische und einer an die Fische angepassten Einrichtung (z.B. dichte Bepflanzung,...) durchaus Fische artgerecht in einem Aquarium halten, ohne dass das Tierquälerei ist.

Wenn du dich mit den Fischen und ihren Bedürfnissen vor dem Kauf gut auseinandersetzt und diese Bedürfnisse in deinem Aquarium dann auch umsetzen kannst, dürfte das kein Problem sein.

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo Fischmaedchen,

Da ich mich sehr gut mit Aquarien auskenne, würde ich natürlich ein Aquarium kaufen welches groß genug für meine Fische ist und ihrer Heimat auch sehr nah.

Wenn Du das wirklich alles beherzigst, geht es den Fischen besser wie in Freiheit, meist werden Fische in "Gefangenschaft" älter wie in der freien Natur!

Also wenn es artgerecht ist, heißt Beckengröße, Wasserwerte, Einrichtung, Besatz und Futter stimmen, ist es auch keine Tierquälerei!

Ich denke nicht unbedingt dass es Tierquälerei ist denn oft würden Tiere nicht mehr in der Natur überleben

Woher ich das weiß:Hobby – Ich habe sehr viele Pflegetiere und eigene ❤️