Antiker Zufallsfund. Siehe Bild. Was ist das?

8 Antworten

Das Teil mag zusammen mit weiteren Teilen der gleichen Art zur Verschnürung z.B. eines Sackes oder einer Wagenplane gedient haben. Daß der Ring offen ist, erleichtert das rasche Einfädeln der Schnur. Ähnliche Funktion haben z. B. die Schnürhaken von Bergschuhen, oder auch die Miederhaken, an die diveguru1981 dachte. Nur ist das Ding wohl zu groß und schwer, um Teil eines Kleidungsstückes gewesen zu sein.

Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Schn%C3%BCr%C3%B6se

medicus0108 
Fragesteller
 13.03.2019, 15:46

Wenn es eine Verschnürung für ein Sack wäre, dann hätte dieses Stück eine einfache und zweckmäßige Gestalt. Das Stück ist aber aufwendig und detailliert wie ein Blatt geformt. Mit Einkerbungen und einer Wölbung. Ich denke eher das es ein Schmuckgegenstand/ Zierde ist.

Dank für deinen Tipp!

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medicus0108 
Fragesteller
 13.03.2019, 15:50

Auf den Bildern erscheint das Teil groß. In echt ist es aber nur ca. 4 cm lang und 2 cm breit. Außerdem recht leicht. Ein Teil von einem Bekleidungsstück ist plausibel. Das würde die aufwendige Formgebung und detaillierte Gestaltung des Blattes erklären. Die Menschen damals hatten schließlich auch schon Mode.

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Franz1957  14.03.2019, 07:21
@medicus0108

Der Fundort gibt vielleicht Hinweise. Was für eine Geschichte hat dieser Ort? Führt(e) dort ein Weg entlang, gab es dort eine Siedlung oder fanden dort Kriegshandlungen statt? Z.B. hat mir ein Verwandterim Bodenseegebiet im Wald einen Graben gezeigt, der während des Dreißigjährigen Krieges von schwedischen Truppen genutzt worden sein soll, um die dort entlangführende Straße zu kontrollieren. Kämen dort Fundstücke zutage, so läge es nahe, sie der Ausrüstung der Soldaten oder ihrer Kriegsbeute zuzuordnen.

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Deine Aussage, dass das ein Zufallsfund ist, will ich mal als zertifizierter Sondengänger dahin gestellt lassen. Eigentlich nehme ich davon Abstand, hier Funde zu bestimmen, da ich nicht die Fundumstände kenne.

Zu 1, das ist mit Sicherheit kein wertvoller Fund, das man damit auf Ebay Geld machen kann.

Zu 2, zum Alter, schwer zu sagen 100-150 Jahre ist möglich.

Zu 3, ist die sogenannte Kalkschicht vermutlich Zinkfrass oder auch Zinkpest. Demnach könnte das Teil aus Zink sein. Leider dringt diese Zinkpest so tief ins Metall ein, das kannst du nicht aufhalten, nur verlangsamen.

Könnte auch ein Möbelbeschlag sein, oder auch die Idee von Franz1957 ist möglich.

Woher ich das weiß:Hobby
medicus0108 
Fragesteller
 13.03.2019, 15:39

Nein, Es handelt sich hierbei mit Sicherheit nicht um Zinkfraß. Dieser sieht ganz anderst aus. Das Stück erscheint auf den Bildern zu hell. In echt ist das Stück sandfarben. An den Kanten ist diese Kalkschicht schon leicht abgebröckelt. Sichtbar wird ein leicht rötlich glänzendes Metall. Ein sehr interessante Begebenheit ist diese Kalkschicht. Es dauerd sehr lange bis sich solch eine Ablagerung gebildet hat. Das Stück ist in einem sehr guten Zustand. Eisen kann ausgeschlossen werden da es schon lange weggerostet wäre. Es muss ein Edelmetal sein.

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Abgeben. Denkmalspfleger fragen. Muss nicht so furchtbar alt sein. Auf keinen Fall chemisch behandeln, denn manche Säuren zerstören dann das Metall.

Könnte römisch sein, vielleicht ein Beschlag. Etwas, das ein Tau oder eine Kordel gehalten hat. Heute gibt es Ähnliches, das sind Garderobenhaken die Haken für schwere Vorhänge zum seitlichen Raffen.

Die Löcher deuten auf Schrauben oder Nägel hin, die Zierseite ist nac haußen, die glatte Seite auf Holz oder Mauer.

Ich würde nicht gleich aus allem und jedem, was man 30 cm unter der Erde findet, einen antiken Fund machen.

Mein profaner Vorschlag: Das Teil abschrubben (evt. auch in Kalkreiniger reinlegen), einen kleinen Topf mit heißem Wasser, einer guten Portion Salz und Essig füllen, eine Lage zerknüllte Alu-Folie und das Teil aus dem Wald rein, das Ganze auf dem Herd zum Kochen bringen und schauen, was passiert.

Wenn man das mit Silber, Messing etc. macht, gehen die Ablagerungen und Verfärbungen weg (bzw. landen auf der Alu-Folie). Ich habe absolut keine Ahnung von Chemie, habe das aber schon mit silbernen Bestecken gemacht, wenn ich zu faul zum Putzen war, auch mit alten Schalen, Kannen etc. vom Trödelmarkt, bei denen man wg. dicken Belags gar nicht erkennen konnte, was für ein Metall sich darunter verbarg. Die Methode hat gut funktioniert. Bei sehr starkem Belag musste ich das aber mehrere Male wiederholen.

Vielleicht sieht's ja hübsch aus, und du kannst es für irgendwas gebrauchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
gooki  14.03.2019, 11:47

" und du kannst es für irgendwas gebrauchen"

Das ist ja wohl wieder der dümmste Vorschlag, den man machen kann.

Egal, was es ist und wie wertvoll es erscheint, muß es in BWB, BY etc. abgegeben werden. Man macht sich sonst strafbar.

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spanferkel14  14.03.2019, 22:41
@gooki

Man soll also jeden verrosteten Nagel, den man beim Umgraben in seinem Garten findet, zum Denkmalamt tragen, um sich nicht strafbar zu machen? Mit solch einem (dummen) Gesetz wird m.E. genau das Gegenteil erreicht und nur der Fundunterschlagung Vorschub geleistet. Wenn jemand an mutmaßlichen oder sogar sicheren Orten von z.B. historischen Schlachten etwas findet, was nicht aus der Gegenwart zu stammen scheint, dann sehe ich das natürlich anders. https://www.sondengaenger-deutschland.de/higr/amar/schare/

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spanferkel14  19.03.2019, 00:57
@gooki

O.k., danke schön. Ich habe tatsächlich nicht gemerkt, dass da noch was fehlte. - Ansonsten aber: Ich werfe doch nicht DIR vor, dass das betreffende Gesetz m.E. dumm ist. DU hast es schließlich weder gemacht noch verabschiedet noch in Kraft gesetzt. Ich erlaube mir lediglich eine eigene Meinung über ein Gesetz und begründe diese. Das sollte ja wohl noch erlaubt sein.

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Das könnte der Rest eines Schlüsselschildes sein, oder ein Schubladengriff. Ich meine, wie du ja schon erfahren hast aus anderen guten Antworten, ein Möbelbeschlag, z.B. -wegen der Größe - von einem Kästchen.Das ist bestimmt kein wertvoller Fund.Ich schätze, es ist so um die 100 Jahre alt. Du könntest aber das Alter über das Metall durch eine gar nicht zu teure Expertise bestimmen lassen.Ich rate davon ab, weil es sich nicht auszahlt. Aber auch, wenn herauskommen sollte, dass dies ein 1000 Jahre altes Metall wäre: zu unbedeutend. Außer ,man könnte nachweisen (kann man aber nicht), dass eine historische Persönlichkeit dies besaß. Dann wäre es wertvoller. :)) Evella