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Ich finde eher, dass wir dringend mal darüber reden sollten, was eine "Meinung" wirklich ausmacht.

Für mich ist eine Meinung etwas, was ich mir erst bilde, wenn ich mich intensiv mit einem Thema befasst, verschiedene Sichtweisen darauf gelesen bzw. gehört, Fakten recherchiert, all das gegeneinander abgewogen habe und mir daraufhin und darauf aufbauend eine eigene Sicht zu dem jeweiligen Thema erarbeitet habe. Sprich, wenn ich wirklich fundiert zu etwas Stellung nehmen und sinnvoll argumentieren kann, warum ich es so und nicht anders für richtig/falsch halte bzw. auf diesem Standpunkt stehe.

Gerade dann, wenn Leute behaupten, ihre Meinung nicht frei äußern zu können, wird aber sehr schnell deutlich, dass sie all dies NICHT getan haben. Diese "Meinungen" basieren auf Gefühlen, Hörensagen, Vorurteilen, Fehlannahmen, fehlenden Fakten, Aufgeschnapptem oder auch all dem, was man ganz gut unter "Stammtischparolen" zusammenfassen könnte. Und dann wird auch gerne noch eine saubere, faktenbasierte Argumentation dagegen direkt als Ausgrenzung oder Mund-Verbieten betrachtet.

Von daher, vielleicht wäre es gut, wenn Menschen sich vor der Meinung erst mal wieder Ahnung zulegen würden. Insbesondere dann, wenn sie immer wieder das Gefühl haben, wegen ihrer geäußerten Meinung abgelehnt und ausgegrenzt zu werden...

Ranzino  17.10.2019, 20:10

das ist nun wiederum deine Meinung über eine Meinung. :D
ich denke, du siehst das Problem selber ...

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voayager  17.10.2019, 21:20

Du irrst HappyMe, eine Meinung ist stets nur was Zurechtgezimmertes, mehr auch nicht. Weit höher steht hingegen eine Erkenntnis, ein wirkliches wissen von einer Sache.

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Nein.

Das halte ich für sehr vordergründig. Tatsächlich wird ja auch nicht erfragt, ob konkrete Sanktionen befürchtet werden.

Erfagt wird, ob auf radikale Ansichten, ebenso radikale Kritik erfolgt. Und damit kommen scheinbar viele nicht klar. Die denken offenbar, scharfe Kritik sei eine Einbahnstr. von einem selber weg immer nur an die Adresse der anderen...:-)

Das halte ich für groben Unfug. Ich für meinen Teil haben jedenfalls kein Problem damit.

N4thia  17.10.2019, 20:04

Du kannst doch nicht von dir auf einen allgemeinen Trend schließen.

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verreisterNutzer  17.10.2019, 20:09
@N4thia

Mich für eine Ausnahme zu halten würde automatisch behaupten in Anspruch nehmen zu wollen, besonders mutig zu sein. Das maße ich mir nicht an, entspricht nämlich nicht meinen Selbstbild. Noch halte ich den Großteil der Gesellschaft Kollektiv für besonders feige.

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xCarlos 
Fragesteller
 17.10.2019, 20:04

Und immer schön ehrlich bleiben, jaa!

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Ich glaube, dass es im Gegenteil immer mehr akzeptiert wird, wenn jemand sich extremistisch äußert. Vor 10 Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass ein Politiker das Holocaust-Mahnmal als "Denkmal der Schande" bezeichnet, oder Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge an der Grenze fordert.

Es scheint so zu sein, dass gerade diejenigen, die derartige Meinungen vertreten immer dünnhäutiger werden und jeden Widerspruch als Einschränkung ihrer Meinungsfreiheit werten.

Hinzu kommt Unwissenheit über das Wesen der Grundrechte, da foreninterne Maßnahmen gerne als verfassungswidrige Einschränkungen der Meinungsfreiheit gesehen werden.

Nicht nur das. Es gibt auch (wieder) Gesinnungsschnüffelei. Als ich soeben die Nachrichten verfolgte, glaubte ich, meinen Augen/Ohren nicht zu trauen, als es darum ging, dass einige Bioketten eine bestimmte Sorte Hirse aus dem Sortiment genommen haben, da der Zulieferer AfD-Mitglied sei. - Dessen Firma wird ruiniert, somit auch der Hirsebauer. Andere Argumente waren eben grad nicht zur Hand. Da wird wohl die Biohirse wieder in China bestellt - auf vor der AfD sicherem Territorium........

zukurzzulang  17.10.2019, 21:05

Das klingt ja nach alten Zeiten.

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