Angst vor dem Springreiten?
Hi,
ich stelle hier eine Frage für meine Freundin, welche schon über 8 Jahre reitet. Und zwar hat sie im Schulbetrieb das reiten gelernt und nimmt nun Privatunterricht auf einem super ausgebildeten Privatpony mit der sie auch sehr gut zurecht kommt. (sie reitet die jtz seid 2 Jahren) Das Pony ist ganz lieb und sie geht mit der auch schon kleine Turniere (Dressur reiter- E und Reiterwettbewerbe), aber um nochmal auf ihre Frage zurück zu kommen und zwar hat sie Angst vor Sprüngen, welche über 70cm sind. Sie springt aber suuper gerne und will auch gerne höher sringen, nur hat sie immer ewas Angst. Bis 70cm ist es gar kein Problem und sie ist auch schon kleinere Parcoure mit Kavalettis und Kreuzen gesprungen und fühlt sich auch sehr sicher. Das Pony ist 14 Jahre alt und kann auch viel höher Springen und ist ein echtes Verlasspferd und springt auch immer ab und kommt auch von alleine passend zum Sprung.
Also hat sie eigentlich optimale Bedingungen. Die Reitlehrerin ist auch suuper und drängt sie auch nicht und sie will halt auch super gerne höher springt aber (wie sie immer sagt) macht ihr Kopf ihr Probleme... Aber sie hat auch keine schlechten Erfahrungen und so.
Danke alle Antworten!
PS: Ich will jtz nicht sowas hören wie: Dann lässt sie es eben oder so. Bitte nur freundliche ANtworten!
12 Antworten
Sie soll sich einfach die Zeit lassen, die sie braucht.
Ich hoffe, das kommt jetzt nicht „böse“ rüber, aber vielleicht ist sie auch nicht wirklich talentiert.
Springen lernen kann man nur bis zu gewissen Anforderungen; das ist wie beim Musizieren oder einparken. Ein Grundgefühl für Rhythmus, Abstände, Tempo… muß man einfach haben. Hat man es von Natur aus nicht, muß man sehr, sehr, sehr viel üben unter optimalen Bedingungen.
Vielleicht braucht sie auch ein Großpferd und einen strengen Reitlehrer, der sie zu ihrem Glück zwingt, oder besch…? Sie wird vom Pferd aus ja nicht nachmessen können, wenn die eine oder andere Stange mal 5 cm höher liegt.
70 cm sind mit einem Pony ja schließlich auch keine Kleinigkeit.
da hilft qualifizierter springunterricht.
eine reitlehrerin, die auch "super gerne möchte, dass sie höher springt", disqualifiziert sich selber.
deiner freundin fehlen schlicht die grundlagen. das ist sache der reitlehrerin, ihr die beizubringen.
beim springreiten ist übrigens noch nie was passiert - nur beim stürzen. sie muss einfach lernen, nicht zu stürzen - und dafür brauchts die grundlagen.
Die Reitlehrerin ist auch suuper und drängt sie auch nicht und sie will halt auch super gerne höher springt
so wie du dich ausdrückt, will die reitlehrerin das auch.
unser stallbesitzer rennt, bevor er springstunde gibt oft stundenlang mit einem zettel in der hand und massband übern platz, wenn der die stangen verteilt. manchmal steht als einziges hindernis ein kleines kreuz da oder eine dreierkombination aus kleinen kreuzen, dafür sind aber auf dem platz häufig etwa 20-25 stangen ausgelegt. kombinationen aus 4-6 stangen müssen übertrabt, übergaloppiert werden, es muss in einer gasse von 80cm breite geritten werden, kleeblatt-volten etc. pp...
höhe wird erst erarbeitet, wenn das pferd kontrolliert geritten werden kann und der reiter weiss, wie sein pferd geritten werden muss, wie man taxieren muss, wie man vor dem sprung tempo herausnimmt oder zugibt und wie man den absprungpunkt ermittelt.
es gibt pferde, die springen immer irgendwie noch und versuchen sich über einen sprung zu retten, auch wenn nichts mehr passt und es gibt im andern extrem auch pferde, die vom reiter jeden schritt erklärt haben wollen und am hindernis stehenbleiben oder vorbeilaufen, wenn auch nur eine kleinigkeit nicht passt.
und dann gibts noch pferde, die können so gut taxieren und aufgaben bewältigen, dass ein reiter auf ihnen lernen kann, wie es geht. das sind die pferde, die für unsichere reiter eine bank sind.
Wenn sie sich nicht traut, warum will sie es dann? Das ist ein Widerspruch in sich. Eigentlich will sie es nicht. Sie will wohl nur irgendwem irgendwas beweisen, auch, wenn ihr das nicht so recht bewußt ist.
Reitunterricht nehmen. Sollte sie ja sowieso beim Springen. Mit fundiertem Reitunterricht hat man die Chance, die Angst zu verlieren.
Ruhig bleiben. Sich nicht drängen lassen. Niemand muss überhaupt springen.
Gerade in dem Alter, steht man sich oft selbst im Weg, es fehlt oft der Mut einfach mal ja zu sagen.
Alle Springreiter haben ein an der Klatsche! Ist einfach so. Die muss man ab einer gewissen höhe einfach haben. Das hat nichts mit Mut zu tun. Viele Kids und Jugendliche erarbeiten sich ihre Höhe durch Größenwahn. Nur wenige mit wirklich sauberen durchdachten Unterricht.
Gerade wenn das Pferd es allein macht , ist das zwar schön hat aber mit echten Springreiten nichts zu tun.
Wenn der Kopf es nicht will, will sie es eigentlich auch nicht! Hat auch wenig mit überwinden zu tun. Sorgsam die Kontrolle über alles unter 70 cm sich erarbeiten und dann ist der nächste Sprung, um 3 cm höher halb so wild.
Auch kann einfach die Dynamik des Pferdes sie überfordern, so muss sie auch hier an ihrer Kontrolle des Sitzes und des Pferdes arbeiten. 70cm für ein Pony um die 125 cm ist was anderes, wie für ein Pony mit 145 cm. Da sind die Wege und Beschuldigungen gänzlich anders.
Selten ist es wirklich die Höhe an sich sondern der geforderte Bewegungsablauf. Eine Mitarbeiterin hat ein Bergsteiger Pony, das geht senkrecht die Wand hoch. Das Pferd ist aber wieder so stark, das es fast alle Reiter aushebt.
„Gerade wenn das Pferd es allein macht , ist das zwar schön hat aber mit echten Springreiten nichts zu tun“ - vielleicht ist genau das der Punkt! Kontrollverlust. Wenn das Pferd immer alles von alleine macht, wird einem ab einer gewissen Höhe bewußt, dass man überhaupt nichts ausrichten kann, wenn das Pferd doch mal nen Fehler machen sollte. Zurufe des Reitlehrers konnte man ja überhaupt nicht umsetzen, weil bisher immer alles „von alleine“ ging. Nun vom Beifahrer zum Piloten zu werden, ist schon eine Herausforderung.
Oft ist ab einer gewissen Höhe das Pferd auf Unterstützung des Reiters angewiesen. Oft wird der Reiter aber nicht gut genug dafür ausgebildet. So entsteht ein Kompetenzvakuum.
Dieses zu füllen ist schwer, wenn das Tier unter der Leistungsgrenze, alles selbst regelt und ab der höhe die Unterstützung benötigt.
Auch sind diese Grenze nicht gänzlich ungefährlich, besonders wenn man die mit Gewallt übersteigen will.
So kann es dem Reiter gut tun, mit einem anderen Pferd, bei ähnlicher höhe erste Erfahrungen zu sammeln, wie man das Pferd über die Hindernisse leitet, statt sich tragen zu lassen. Mit der gewonnenen Kompetenz mit dem Verlasspferd wieder an der Hürde zu arbeiten.
Oft fehlt es an ausreichend Ausbildungskompetenz der RL und genügend geeigneten Pferden.
Um ein guter Springreiter zu sein, muss man definitiv mutig sein und in der Lage sein bestimmte Bedenken in den Hintergrund zu rücken und dem Pferd zu vertrauen.Meine eigene Tochter ist Springreiterin und ich bin so manches mal nur beim Zugucken fast 1000 Tode gestorben. Es hat echt gedauert, bis ich nicht mehr mit angehaltener Luft in der Schleuse gestanden habe, wenn sie in ein L-Springen ritt. Ab M war ich erst mal entspannter. Doch bei so manchem S-Springen -wenn ich weiß, wie anspruchsvoll der jeweilige Parcours gebaut ist, schlägt mir das Herz jedes Mal bis zum Hals. Ich selber würde mich das nie trauen!
Ich hüpfe mit meinem Wallach ganz gerne mal über ein Kreuz oder einen Steilsprung zur Gymnastik und zur Abwechslung. Bis Ende E-Höhe ist das auch kein Thema. Doch alles, was drüber liegt, muss ich nicht haben. Früher bin ich höher gesprungen - aber mit meinem damaligen Pferd halt auch so manches mal an Grenzen gestoßen, da es die Eigenschaft hatte, ohne Vorwarnung vor einem Sprung zu stoppen und mich so manches Mal über oder in den Sprung schreddern zu lassen. Diese Erlebnisse haben mich nachhaltig geprägt und mich darin bestärkt, es bei Dressurreiten und gelegentlichem Hüpfen zu lassen, während meine Tochter das Adrenalin liebt und fürs Springreiten brennt. Sie war schon erfolgreich in SB-Springen und kann es nicht abwarten, dass die Turniere für Amateure endlich wieder beginnen.
Was Deine Freundin angeht, so kann sie definitiv nichts erzwingen. Mein Rat würde lauten: Weiter maximal so hoch springen, wie sie sich traut und erst wenn sie selber anfängt für mehr zu brennen, es auch zu tun. Es macht keinen Sinn hoch zu springen, nur weil das Pony das kann, denn ein Reiter mit Angst versaut dann unter Umständen das Pony. Angstreiter klemmen, übertragen Angst und bringen Pferden das Stoppen vor dem Sprung bei, in dem sie selber das Pferd anhalten oder vorbeirennen lassen, weil ihnen in dem Moment die Traute fehlt.
danke, aber ich miente mit "super gerne möchte, dass sie höher springt" sie selbst. Also meine Freundin will gerne höher springen :) ABer sie traut sich halt nicht