Angst um meine Seele?

13 Antworten

Da wäre manches zu erfragen, wenn du von Kindheit kath. getauft und unterrichtet worden bist.

Wie kam es dann, dass du vom Glauben weggekommen bist? Was denken deine Eltern, sind sie keine Ansprechpartner im Glauben?

Hast du kein Glaubenswissen im Religionsunterricht erhalten?

Gehst du zur Sonntagsmesse, empfängst du die Sakramente der Buße, der Kommunion? Wenn nicht, ist dein gegenwärtiger Zustand nicht verwunderlich.

Beginne also deine innere Einkehr mit einer ehrlichen Gewissenserforschung und schreibe dir auf, was du als Sünde einordnest. Dann bekenne deine Sünden bei einem Priester. Die Beichtzeiten in deiner Wohnregion kannst du ergoogeln oder erfragen. Dann wird dir leichter werden, weil die Gnade in dir wirkt. Dann lass es dir zur Gewohnheit werden, täglich zu beten, sonntags zur Messe zu gehen, regelmäßig zur Beichte und zur Hl. Kommunion zu gehen.

Weiterhin solltest du dich um dein Glaubenswissen kümmern. Immerhin musst du auch irgendwann deinen Glauben bekennen und Bescheid wissen.

Ohne die besondere Gnade Gottes kann keiner für lange Zeit den Anfechtungen zur Sünde widerstehen. Deshalb sei wachsam und stets um diese Gnade bemüht. Nachlässigkeit ist das größte Übel im Glaubensleben.

Im2stupid4u 
Fragesteller
 23.07.2023, 18:26

Ich bin getauft, hab meine Erstkommunion gehabt und meine Firmung steht bald an. Meine Eltern haben alle Sakramente genau so gehabt, glauben an Jesus, aber tun nicht wirklich was dafür. Sie beten nicht und gehen kaum zur Messe. Ich bin bei weitem der Gäubigste von uns. Ich bete jeden Abend ausführlich, fange jetzt auch an am Tag und nach dem Aufwachen zu beten. Die Bibel gelesen habe ich auch vor 2 Monaten für 15 Tage, bis ich irgendwann aufgegeben habe, aber jetzt wieder anfange an der vorherigen Stelle weiterlese. Ich bin nie wirklich vom Glauben weggekommen, ich habe nur nie richtig geglaubt, hab viel gesündigt, etc. aber ich hab mich bei sehr vielen Sünden schon stark verbessert. Zur Messe gehen vernachlässige ich allerdings leider im Moment. Beichten gehe ich auch nicht, aber ich will beiden bald (wieder) starten.

0

Du bist erst am Anfang und musst deinen Glauben daher fördern und stärken. Geh jeden Sonntag, am besten täglich zur Heiligen Messe. Geh regelmäßig beichten. Geh regelmäßig zur Eucharistischen Anbetung. Bete täglich den Rosenkranz. Verrichten das Morgen- und Abebdgebet. Bete zu jeder Mahlzeit. Dann wird sich dein Glaube mit der Zeit immer mehr und mehr festigen. Und beschäftige dich mal mit den Eucharistischen Wundern. Hier ein Video für den Anfang: https://m.youtube.com/watch?v=5EbfFi527MU

Im2stupid4u 
Fragesteller
 23.07.2023, 18:18

Vielen Dank. Das macht mir Hoffnung, dass man nicht direkt 100% gläubig ist und diesen Glauben aufbauen muss

1

Nicht Suenden sind das Problem sondern die Einsicht, dass es sich um welche handelt. Sobald Einsicht herrscht, kann man dagegen arbeiten und dieses 'Arbeiten' reicht schon, seine Seele zu schuetzen. Suenden werden nur zum Problem, wenn sie permanent wiederholt werden.

Jeder Mensch hat Zweifeln, auch im Glauben. Ich habe manchmal auch den Gedanken oder den Verdacht, dass ich im Grunde genommen weder an Gott noch an Jesus glaube. Du bist damit also nicht allein.

Auch Heilige können mal zweifeln. Das ist menschlich, auch wenn mal echt wehtut.

Glaube sollte auch eher kein Gefühl oder allein Kopfsache sein, sondern eine Lebenseinstellung.

Der tschechische Theologe Tomáš Halík hebt in seinem Buch Geduld mit Gott die Leere hervor, die Thérèse kurz vor ihrem Tod erfahren habe: „Ich glaube nicht mehr an das ewige Leben: mir scheint, dass auf dieses sterbliche Leben nichts folgt“. Halík bringt dies in Verbindung mit Jesu Aufschrei am Kreuz „Warum hast du mich verlassen?“. Thérèse habe im Angesicht des Todes ihren Glauben verloren, nur ihre Fähigkeit zur Liebe sei ihr bis zum Ende geblieben.

Therese von Lisieux – Wikipedia

Die Sünde gegen den Heiligen Geist, von der Jesus spricht und die nicht vergeben werden kann, ist die absolute Verweigerung der Barmherzigkeit, und zwar in vollem Bewusstsein, mit vollem Gewissen.

Maria Simma: Das erstaunliche Geheimnis der Seelen im Fegefeuer (jesusmariasite.org)

Was versteht man unter den Bibelstellen, dass Sünden wider den HI. Geist nicht verziehen werden? (Mt 12,31; Mk 3,29; Lk 12,10; Hebr 6,5f+ 10,29)

Jesus hat von Sünden gesprochen, die „weder in dieser noch in der zukünftigen Welt nachgelassen werden und er nennt sie Sünden wider den Heiligen Geist. Voraussetzung für die Nachlassung einer Sünde ist die Reue. Ohne Reue gibt es keine Vergebung. Die Sünden aber, die der Herr als Sünden gegen den Heiligen Geist bezeichnet, schliessen die Reue aus. lhnen ist die vorsätzliche Unbussfertigkeit, der absichtliche und dauernde Widerstand gegen die göttliche Gnade gemeinsam. Es liegt also nicht an der mangelnden Barmherzigkeit GOTTES, wenn diese Sünden nicht vergeben werden, sondern im Wesen dieser Sünden. GOTT kann nicht verzeihen, weil der Sünder keine Verzeihung will, sondern vorsätzlich in der Unbussfertigkeit verharrt. Petrus Lombardus (t 1164) stellte einen Katalog von sechs solcher Sünden auf, die sich auch im Katechismus finden:

1. Vermessentlich auf GOTTES Barmherzigkeit sündigen (Diejenigen, die allein auf Gottes Barmherzigkeit trauen, und darum, ohne Scheue und Furcht der strafenden Gerechtigkeit, allerlei Bosheiten begehen.).

2. An GOTTES Barmherzigkeit zweifeln. Es ist die Gesinnung Kains: «Meine Missetat ist zu gross, als dass ich Vergebung erlangen könnte!»

3. Der erkannten christlichen Wahrheit hartnackig widerstreben. Es ist die Sünde der Pharisäer: «Ihr Halsstarrigen! Wie eure Väter, so widersteht auch ihr allezeit dem Heiligen Geist!»

4. Den Mitchristen um seine Gnade beneiden. Hier ist nicht einfach der Neid gegen den Nächsten um der Gnade willen gemeint, sondern der Neid und Widerwille gegen die Gnade selbst, der sich im Kampf gegen die Ausbreitung des Reiches der Gnade äussert.

5. Gegen heilsame Ermahnungen ein verstocktes Herz haben: «Sie verstopfen ihre Ohren um die Wahrheit nicht zu hören, und machen ihr Herz gleich dem Diamanten» (Sach 7, 11).

6. In der Unbussfertigkeit vorsätzlich verharren. Diese Sünde ist dann gegeben, wenn der ausdrückliche Vorsatz vorhanden ist, in der Sünde zu verharren.

Diese Sünden wider den HI. Geist kommen nicht mehr aus blosser menschlicher Schwäche oder mangelnder Erkenntnis, sondern aus einer bösen Gesinnung, aus einer Seelenhaltung, die sich ganz bewusst über Gottes Gnadenangebot und Anordnung hinwegsetzt. Hier sündigt man direkt gegen den Heiligen Geist, der ein Geist des Glaubens, der Furcht, der Hoffnung, der Liebe, der Reue und Bereitschaft zur Busse ist, und greift die Grundlagen des Heiles an. Menschen, die tatsächlich zu einem solchen Grad der Verkehrtheit und Bosheit gelangt sind, finden nur schwer zu einer wahren Bekehrung zurück. Sie haben ja den guten Geist, den Heiligen Geist selber aus sich vertrieben. Meistens ist dieser Zustand die Folge eines lasterhaften Lebens. (nach A.M. Rathgeber)

Die Sünden wider den Hl. Geist (kath-zdw.ch)

Woher ich das weiß:Recherche

Grüß Dich Im2stupid4u

Ich kann Dich sehr gut verstehen und fühle mit Dir. Deine Sorgen mit Berechtigung wirklich groß! Du bist nicht allein mit Deinem Problem, das ist sicher. Religion ist aber mehr als nur Christentum oder andere monotheistischen Glaubensgemeinschaften oder Sekten. Um Dein Problem zu lösen solltest Du nach Alternativen suchen und vergleichen. Dort woher Du Dein Problem hast, liegt jedenfalls nicht die Lösung.

Es hast zwar ein großes Problem, aber Du bist nicht die Ursache. Das ist sicher!

Das Nachdenken über Deine Situation ist eine Mühe die Du dir machen musst. Und es kann schmerzhaft werden. ERhrlichefweise muss ich das sagen. Aber dieser Schmerz wird Dich in die Freiheit Deiner Seele bringen und Deine Angst lösen.

Keine Sorge, ich manipuliere nicht und verspreche auch kein Seelenheil. Du kannst es als Hilfe zur Selbsthilfe verstehen.

Über das Christentum hier ja besonders mit dem Katholizismus muss ich Dir nichts erzählen. Aber das ist eine Glaubensgemeinschaft. Religion an sich kann aber ganz anders interpretiert werden. Bitte lies hier meine Antwort nach die ich jemand anderem bereits schon gegeben habe. Danach wirst Du Dein seelisches Problem anders bewerten.

https://www.gutefrage.net/frage/ist-religion-ueberhaupt-noch-wichtig-in-deutschland#answer-501769698

Hier hast Du zwei Beispiele wie Religion anders und frei gelebt werden kann.

Die Freireligiösen (nicht freikirchlich, das ist etwas ganz anderes)

Grundsätze freier Religion

https://www.freireligioese-pfalz.de/was-sind-grundsaetze-freier-religion-.html

Unitarier - Religionsgemeinschaft freien Glaubens

https://www.unitarier.de/wer-wir-sind/grundgedanken

Beide Gemeinschaften sind freireligiös.

Die Erste hat den Katholizismus verlassen und sind keine Christen mehr. Die Zweite kommt aus dem freien Protestantismus und haben das Christentum ebenfalls verlassen und sind keine Christen mehr. Aufgrund der verschiedenen religiösen Herkunft haben sie aber noch nicht zusammengefunden obwohl sie dasselbe glauben.

Man könnte sie religiöse Atheisten nennen.

Bitte beschäftige Dich damit um Deiner selbst willen und vergleiche alles miteinander: Meine Antwort hinter dem geposteten Link, dem Katholizismus und der Freireligiosität.

Wenn Du willst kannst Du mit mir über eine Freundschaftsanfrage in Kontakt treten. Das Du Angst hast, da habe ich großes Verständnis. Aber es gibt eine Lösung und Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Das jedenfalls kann ich versprechen und Dich trösten.

Beschwerden die durch ein Getränk oder ein Essen verursacht werden, gehen nicht weg wenn Du mehr davon trinkst oder isst.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung