An (Hobby)-Autoren: wie schreibt ihr eine Geschichte?
Fangt ihr "einfach so" an zu schreiben, was euch gerade in den Sinn kommt, und bringt das dann später nur noch in die finale Form?
Oder entwerft ihr die komplette Geschichte von Anfang bis Ende komplett in eurem Kopf, und bringt dann alles zu Papier?
Wenn ihr ganz anders vorgeht oder z.B. eine Mischung aus beiden Modellen verwendet, könnt ihr das ja einfach als Antwort schreiben.
20 Stimmen
14 Antworten
Zunächst mache ich mir das Ziel des Projektes klar. Warum will ich das überhaupt schreiben? Welche Botschaft will ich vermitteln?
Ich habe mir oft zuerst den Anfang und den Schluss überlegt. Wie soll es beginnen - wie enden? Kopf und Schwanz gewissermaßen.
Parallel zu allem wird eine Stoffsammlung angefertigt. Welche Aspekte sind wichtig, aber auch Anekdoten, kleine Ideen Lichtpunkte, Kurzgeschichten, Episoden, die später evtl eingebaut werden können.
Dann folgt die Urschrift, Kapitel für Kapitel - die Bausteine der Stoffsammlung werden verarbeitet, Lücken gefüllt. Das Skelett wird errichtet, die Muskeln werden aufgebracht.
Dann beginnt das Überarbeiten. Haut, Farbe, Details - wenn man die Geschichte als Lebewesen betrachten würde. Fehlersuche - strukturell, Rechtschreibung, Grammatik, Testleser.
Irgendwann kommt dann der Tag, wo man das Empfinden hat - okay, das genügt, besser wird es nicht mehr. Und dann geht es entweder zum Verlag - oder zu Eigenlayout und Selbstverlag.
Dann die "Schnipsel" einfach erstmal sammeln. Das ist nie verkehrt. Und wenn man mal Laune hat, kann man damit ja schn mal was machen. Einen Schnipsel rausnhmen und ihn ausarbeiten...
Meistens kommen mir beim Schreiben bessere Ideen für Zusammenhänge, die Charaktere und die Story, als wenn ich es vorher plane.
Wenn ich einen Plan mache, dann halte ich mich dann außerdem relativ selten wirklich genau an den Plan, da mir beim Schreiben häufig neue, passendere Dinge einfallen.
LG ❄️
Von beidem die Hälfte.
Ich habe bei meinem Buch eine gewisse Idee gehabt, zu der ich dann Orte und Situationen recherchiert habe, um alles logisch zu beschreiben (war ja schließlich ein Krimi im Nachkriegsköln und den 2000er Jahren, da kennen sich noch viele Leute aus).
Ich wusste aber nicht wie der Roman weiter- und ausgeht, das hat sich alles im Laufe des Schreibens entwickelt. Und da habe dann schon alltäglichjes (auch autobiographisches) einfließen lassen, wie es mir in den Sinn kam.
Ich plane die Charaktere und die Hauptkonflikte vollständig durch, sodass ich weiß „mit was“ ich „wohin“ arbeite. Die Handlung an sich kommt Spontan mit Laune und Alltag.
Die meisten Ideen bekomme ich sowieso um 3 Uhr nachts oder beim Musik hören.
Was ich allerdings noch „plane“ sind Playlists für Charaktere und bestimmte Szenen, sodass ich nicht immer die Notizen raussuchen muss, sondern schon anhand der Melodie in den Fluss des Schreibens komme und jedem Charakter eine andere Ausstrahlung verpasse.
Ich schreibe ohne ein Gitter/eine Struktur aufzustellen. Da vergesse ich ja, was ich schon im Kopf habe.
Wenn ich was rechergieren muss, mache ich das wenn es notwendig ist. Vorher macht das für mich absolut keinen Sinn.
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Und planen was man schreibt.
Das ist für mich was, Für die, die ohne die passende Phantasie, schreiben wollen, weil sie denken, den neuen Harry Potter rauszubringen. Bekannt zu werden und sein Leben damit zu finanzieren.
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Ich hatte auch schon mal 2 Zusagen. Nur ging mir dann der Rechner in die Luft und damals gab es weder Clouds noch hatte der USB oder einen DVD Brenner......
Vielen Dank für diese detaillierte Erklärung!😊
Bei mir selbst ist es so, dass mir regelmäßig dutzende "Ideen-Schnipsel" im Kopf herumschwirren, unter denen auch manche IMO ein gewisses Potenzial für "Größeres" hätten. Ich habe noch nie geschrieben, aber schon häufig darüber nachgedacht, es mal zu versuchen.
Daher diese Frage :).