An (ehemalige) Gymnasialschüler: Habt ihr jemals ans Aufgeben gedacht?
Das Gymnasium ist schon anspruchsvoll, habt ihr jemals daran gedacht, auf die Realschule zu gehen/die mittlere Reife anzunehmen?
4 Antworten
Tatsächlich nicht, denn bei mir war es meist eher die Vermittlung des Stoffs/das Schulsystem. Nicht die Schwierigkeit, sondern dass man schlechte mündliche Noten bekommen hat, weil man kein Morgenmemsch war und sich vor 10 weder konzentrieren konnte noch am Unterricht beteiligen wollte. Der ständige Druck und die Umstände konnten mich manchmal schon zur Verzweiflung bringen, weil es nicht unbedingt die Schwierigkeit des Stoffs war. Aber das wäre auf der Realschule nicht anders gewesen. Außerdem wollten meine Eltern mich ursprünglich auf die Realschule schicken und meine Lehrer meinten, ich solle eher aufs Gymnasium. Da wollte ich natürlich nicht aufgeben, der Ehegeiz war zu groß 😅
Aber ich verstehe was du meinst und finde es absolut keine Schande, wenn man für sich selbst einen Wechsel als besser empfindet. Ein Realschulabschluss ist ja nicht schlechter, schon gar nicht wenn man nicht das Ziel hat zu studieren, denn was bringt das Abi sonst?
Ich habe inzwischen eine Ausbildung gemacht und danach noch studiert und niemand interessiert sich mehr für meinen Schulabschluss. Außerdem könnte man das Abi auch nachholen, wenn man doch noch studieren will, bzw. es gibt ja auch die Möglichkeit nach einer Ausbildung ohne Abi noch zu studieren!
Bin zwar von Mittlere-Reife-Mathe-1er auf mit Müh und Not 3 gefallen, aber das schlimmste kam erst im Studium (bei einer Matheprüfung 3 Anläufe gebraucht).
Ich habe es so gesehen: Ich probiere es einfach und gebe mir dabei große Mühe. Ich hatte eine Mittlere Reife, weil ich auf der Realschule war (Gymnasiasten müssen sich ggf. zu einer extra Prüfung anmelden). D.h. im schlimmsten Fall hätte ich nochmal auf Ausbildungssuche gehen müssen. Dann wäre ich aber sicher besser dran gewesen, weil mehr Schulbildung und die Betriebe wg. meines Alters davon ausgehen, dass ich vernünftiger bin als direkt nach der Realschule (war schon dort vernünftig :-)), eher das Jugendarbeitsschutzgesetz nicht mehr gilt und ich eher einen PKW-Führerschein habe.
notting
Natürlich habe ich nie ans Aufgeben gedacht! Das Gymnasium mag anspruchsvoll sein, aber ich habe gelernt, dass man mit Durchhaltevermögen und Engagement alles schaffen kann. Tatsächlich war ich selbst in einer viel anspruchsvolleren Umgebung – an einer Höheren Technischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTL) in Rosensteingasse im Bereich Chemiebetriebsmanagement.
Mein Bildungsweg spricht für sich:
- HTL Rosensteingasse CBM (Chemiebetriebsmanagement)
- Universität Wien, Chemie (Bachelor)
- Universität Wien, Chemie und Technologie der Materialien (Master)
- Derzeit an der Universität Wien im Doktoratsstudium für Naturwissenschaften
Die Herausforderungen am Gymnasium waren im Vergleich zu meiner HTL-Erfahrung fast schon niedlich. Aber hey, jeder hat seine eigenen Wege und Präferenzen. Wenn du dich auf der Realschule wohlfühlst, ist das genauso in Ordnung.
Nein. Habe nie gedacht auf die Realschule zu gehen-