An die Ex-Veganer?

3 Antworten

Also ich fand den Ansatz gut, keine Massentierhaltung mehr zu unterstützen und vielleicht auch gesünder zu leben, das sind ja erstmal gute Dinge.

Also habe ich es ausprobiert. Ich habe mir ein Jahr Zeit gelassen um immer mehr Lebensmittel gegen nicht tierische Alternativen auszutauschen und mich daran zu gewöhnen

Und dann noch mal ein Jahr so durchgezogen.

Tja, das waren einfach zwei extrem unglückliche Jahre. Ich bin Fleischesser aus Leidenschaft, ich zelebriere das Fleischessen richtig, Grillpartys im Sommer, ein Spanferkel zu meinen Geburtstag, ich räuchere selbst etc.

All das habe ich viel zu sehr vermisst. Die "Alternativen" waren für mich keine. Mein Tag fing schon Morgens mit schlechter Laune an, weil ich wusste das keine echte Milch in meinen Kaffee kommt, das ich Sonntag kein Ei essen kann, und bei Hafermüsli mit Hafermilch wird es einfach nur absurd.

Man sagte mir immer, ich werde mich daran gewöhnen, der Geschmack wird besser und ich kann bald nicht mehr anders. Das Ende von Lied war, das ich jedes mal würgen musste wenn ich die Alternative in mich reinzwingen wollte und dann nur noch sporadisch Nahrung zu mir nahm.

So litt meine Psyche und dann später auch meine körperliche Gesundheit, als sich dann Ernährungsmangel einstellten, die von Arzt behandelt werden mussten, und dieser hat mir auch empfohlen zurück zu rudern und wieder so zu essen wie es mir schmeckt.

Also sind Kuhmilch, Ei und vor allem Fleisch wieder auf dem Tisch gekommen und seit dem fühle ich mich auch wieder gut


EstherMontanus  24.05.2025, 18:32

Nun ist mir nicht klar, wieso man Veganer sein muss, um seine Abneigung gegen Intensivtierhaltung (so heißt das richtig) auszuleben?

Es gibt doch auch Bio-Fleisch etc ...

Redekunst  24.05.2025, 20:12
@EstherMontanus

Gut, der Preis spielt halt auch eine Rolle, alles wird teurer und in meinen Beruf verdient man nicht viel

Stuzi1  24.05.2025, 09:06

Danke für deine sehr offene Schilderung. Ich bin ganz deiner Meinung!

Nun, ich werde vegan leben bis ich ins Gras beiße, aber ich kann für zwei Personen sprechen, die nach teils sehr langer Pause jetzt wieder vegan leben.

Beide sind damals schon aus ethischen Gründen vegan geworden, bei dem einen weiß ich, dass das über 10 Jahre her ist. Bei beiden wurde irgendwann ein Eisenmangel festgestellt, ihre Ärzte haben ihnen dann gesagt, dass sie wieder Fleisch essen sollen, was sie dann auch getan haben.

Das ist wahnsinnig traurig. Zu einem Mangel kann es bei jedem kommen, egal ob vegan oder nicht. Natürlich ist das Risiko bei Veganern etwas höher - das heißt aber noch lange nicht, dass man sich nicht ausgewogen und gesund vegan ernähren kann, OHNE Mangel.
Ärzte haben einfach kaum Ahnung von Ernährung, das lernen sie im Studium nicht wirklich. Und schon gar nicht Ahnung davon, wie man sich gesund vegan ernährt. Ärzte geben dann gerne mal den einzigen Rat der ihnen einfällt - wieder Tierprodukte zu essen, weil sie nicht erklären können, dass und wie es sehr leicht möglich ist, einen Mangel zu beheben und weiter vegan zu bleiben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aktivismus für Tierrechte ist mein Leben

Ich war lange Vegetarier, und hab beschlossen Vegan zu leben weils halt doch mehr Tiere schützt.

Allerdings musste ich aufgrund von Anorexie in einer Klinik wieder vegetarisch essen, und hab mich dazu entschieden mich auch nach der Klinik erstmal nicht vegan, sondern nur vegetarisch zu ernähren. Ich bin zwar inzwischen relativ stabil, hab aber sorge dass ich zu schnell wieder in die Essstörung rutsche wenn ich mir zu strikt komplette Lebensmittel gruppen verbiete. Dementsprechend bleibe ich erstmal ne weile bei Vegetarisch und hoffe, in der Zukunft wieder vegan sein zu können


Devoid8  24.05.2025, 16:18

Gute Besserung! Und danke, dass du den Veganismus trotzdem weiter im Hinterkopf behältst